
Die Steuerung der jeweiligen Einheiten geht weitesgehend leicht von der Hand. Ihr habt mit jeder Charakterklasse die Möglichkeit eine Vielzahl verheerender Kombos durchzuführen. Diese sehen auf den ersten Blick komplizierter aus, als sie sich in der Praxis erweisen. Meist reicht gekonntes Button-Mashing aus, um eine Vielzahl von Gegnern ein paar Zentimeter zu kürzen. Habt ihr eure ersten Trainingskämpfe absolviert und seit startklar für den Ernst des Lebens in Mittelerde, könnt ihr euch durch zwei sehr kurze Einzelspieler Kampagnen kämpfen. Die Einzelspielerkampagne von Herr der Ringe: Die Eroberung hat sowohl für Warmduscher als auch für Nagelbrettschläfer etwas zu bieten.
In der ersten Kampagne steht ihr zwangsweise auf der Seite des Guten. Euer Weg im Kampf gegen das Böse führt euch nicht wirklich zielgerichtet in missionsweise aufgebaute Schlachten. Statt einer Story, in der ein auch noch so gradlinier Weg zum Ziel führt, werden euch aufeinanderfolgende Missionen präsentiert, welche sich allesamt an Schlüsselstellen der Filmtriologie orientieren. Fans der Serie werden die Schauplätze der Filmtriologie auch ohne größeres Erinnerungsvermögen sofort wiedererkennen, ein wirklicher Sinn ist jedoch in der Aneinanderreihung der Aufgaben nicht zu erkennen. Daran ändert sich auch nichts, wenn ihr nach Abschluss der ersten Kampagne die Möglichkeit erhaltet, euch auf die dunkle Seite Saurons zu schlagen, um den Ring vor seiner Zerstörung zu bewahren.
Co-Op Spielpartner steigern den IQ
Positiv ist es jedoch, dass ihr die Möglichkeit habt, mit bis zu vier Spielern in einem Co-Op Modus in die Schlachten zu ziehen. Hierbei darf man sich auch sicher sein, dass jeder Co-Op Mitspieler mehr Gehirnschmalz mitbringt als drei KI-Mitstreiter zusammen. Die KI eurer Mitstreiter aber auch die eurer Gegner lässt häufig arg zu wünschen übrig. Lediglich die Masse der Gegner versteht es, von dieser eigentlich sehr deutlichen Schwäche abzulenken. Habt ihr euch einmal zu häufig von dem eigentlichen Kriegsschauplatz ablenken lassen und dieses mit eurem letzten Leben bezahlen müssen, dürft ihr wieder von vorne beginnen. Jede einzelne Mission der Singleplayer-Kampagne müsst ihr mit einer vorhandenen Anzahl an Leben zu Ende bringen. Eingenommene Gebiete innerhalb einer Mission dienen euch zwar als eine Art Checkpoint, es werden jedoch an diesen Stellen keine Spielstände gespeichert.
Minischlachten statt Massengemetzel
Der Tatsache, dass die Einzelspielerkampagne wenig umfangreich ausgefallen ist, und man sich besser eines menschlichen Co-Op Partners bedient, statt sich auf die KI zu verlassen, macht Hoffnung auf einen besseren Multiplayer. Das die Konzentration auf dem Mehrspielermodus liegt, ist bereits nach den ersten Schwertkämpfen klar. Der Quellcode der KI muss noch aus Zeiten des C64 stammen. Anders ist es jedenfalls nicht zu erklären, warum Herr der Ringe: Die Eroberung lediglich ein halbwegs akzeptables Gameplay vorweisen kann, sofern man auf menschliche Spielpartner trifft.
Massenschlachten sind im wahrsten Sinne des Wortes aber auch online tabu. Mit insgesamt bis zu 16 Spielern, und somit gerade mal 8 Kampfeinheiten auf jeder Seite, kommt nicht wirklich die Herr der Ringe typische Massenschlachtatmosphäre auf. Fehlt euch mal ein menschlicher Spieler, so wird der leere Slot durch einen stupiden Bot aufgefüllt. Die verschiedenen Spielmodi gehen allesamt zwei Hauptaufgaben nach. Ihr müsst entweder vordefinierte Gebiete erobern oder diese für einen bestimmten Zeitraum halten. Wahlweise spielt ihr bis eine der beiden Parteien die magische 1.000-Punkte-Grenze erreicht hat, oder alle Stellungen am längsten sein Eigen nennen durfte.
Fazit
Herr der Ringe: Die Eroberung gibt uns die Möglichkeit, selbst aktiv ein kleines Stück der Filmtriologie zu erleben. Aus der Filmvorlage bekannte Schauplätze werden Fans des kleinen Frodo Beutlin sofort wiedererkennen. Leider wurden die einzelnen Schauplätze zu einer viel zu kurzen, missionsartig aufgebauten Einzelspielerkampagne zusammengefügt. Über diese Tatsache tröstet es dann auch nicht hinweg, dass der Einzelspielermodus aus zwei separaten Kampagnen besteht, in denen ihr auch in die dunkle Haut Saurons schlüpfen dürft.
Grafikfanatiker sollten ihre Erwartungen ein wenig zurückschrauben und sich mehr auf ein actionreiches Ork-Gemetzel vorbereiten, welches durch eine recht unkomplizierte Steuerung leicht von der Hand geht. Wer von euch alleine in die Schlacht ziehen möchte, sollte nicht versuchen sein geistiges Niveau auf die Ebene der KI zu bringen. Es könnte euch passieren, dass ihr anschließend nicht mehr 1 und 1 zusammenzählen könnt. Zieht lieber im Co-Op Modus für bis zu vier Spieler durch die einzelnen Missionen oder versucht, euch online mit bis zu 16 Spielern im Kampf um Mittelerde zu behaupten.
Wer die Story der Herr der Ringe Triologie noch nicht kennt, wird mit Herr der Ringe: Die Eroberung nur schwer Fuß auf Mittelerde fassen. Alle anderen dürfen mal einen lockeren Blick riskieren und für einen kurzen Moment ein Teil Mittelerdes werden.
Bewertung
Pro
- 4 Spieler Co-Op Modus
- Actionreiche Schlachtfelder
- Zwei Einzelspieler-Kampagnen
- Original Schauplätze aus dem Film
Contra
- Stupide KI
- Sehr kurze Kampagne
- Grafik nicht Next-Gen
2 Kommentare
MRImbarness Sa, 24.01.2009, 16:18 Uhr
naja irgendwie ist es immer dasselbe und wirklich abwechslung hats nicht ausserdem ist die ''kampagne'' zu kurz finde ich....
DonnerAlexej Sa, 24.01.2009, 15:16 Uhr
Ganz genau so fand ich das Spiel. Aber ehrlich. Die Späher schneller als alle anderen Klassen? Bogenschützen laufen beim Zielen rückgwärts genauso schnell und das ist schon ziemlich unfair.
Besonders als HdR Fan setzt man neue Maßstäbe. Besonders auf die Atmosphäre kommt es ja an aber genau die gibt es da leider nicht. Es erinnert mich an irgendein aneres sinnloses Abschlachtspiel von welchen es schon ausreichend gibt.
Macht echt kein Spaß und frustriert einen nur. Halte es für nicht kaufenswert!