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Die Triologie von Herr der Ringe stammt aus der Feder von J.R.R. Tolkien. Auch wenn die englischsprachigen Originalromane bereits in den Jahren 1954 und 1955 veröffentlicht wurden, dürfte das Fantasy Abenteuer über Elfen, Zwerge, Orks und Hobbits spätestens seit den Kinoverfilmungen in den Jahren 2001 - 2003 zum Kult geworden sein. Weitaus zu mehr als einer Triologie haben es bis heute die Filmversoftungen zu Herr der Ringe geschafft. Mit Herr der Ringe: Die Eroberung steht nun bereits der siebte Titel in den Videospielregalen. Videospieladaptionen zu Kinofilmen ernten nicht selten Kritik. Irgendein erfolgreicher Fluch muss als auf der Serie liegen. Wir haben die schwere Last auf uns genommen und sind für euch in den Kampf um Mittelerde gezogen.

Mutiger kleiner Hobbit

Alle Herr der Ringe Fans kennen den mutigen Entschluss des kleinen Hobbits Frodo ganz genau. Die Schicksalskluft zu erreichen, um den Ring zu zerstören, wo er entstanden war, war ein Weg mit vielen Tücken. Was aber wäre passiert, wenn die Gemeinschaft versagt hätte? Was, wenn Sauron den Ring bekommen und die freien Völker Mittelerdes bezwungen hätte? In der Herr der Ringe: Die Eroberung schlüpft ihr in die Rolle bekannter Helden, wie Legolas, Gandalf oder auch Aragorn. Hilf der Gemeinschaft, Helms Klamm zu halten, den Hexenkönig zu besiegen und die Belagerer von Minas Tirith zurückzuschlagen.

Und wenn sich der dunkle Schatten Mordors auf deine Seele legt, erhöre den Ruf des dunklen Herrschers und bring ihm den Meisterring zurück. Schlägst Du dich auf die Seite des Hexenkönigs oder des dunklen Herrschers, verbreitest Du an den Orten, die Sauron einst verloren glaubte, Tod und Zerstörung.

Das dritte Zeitalter ist nicht Next-Gen

Die Geschichte zu Herr der Ringe spielt Anfang des dritten Jahrtausends, dem dritten Zeitalter. Dem Zeitalter zu Folge würde man eher an ein Sci-Fi Abenteuer denken, bei dem jegliche Entwicklung auf einem sehr hohen und weit entwickeltem technologischen Stand ist. Auch wenn die Handlung in der Zukunft spielt, sieht die Umgebung des Ringträgers eher mittelalterlich aus. Nicht nur, weil Kämpfe mit Schwerter, Axt und Speeren, zu Fuß oder zu Pferde ausgetragen werden, sondern auch, weil die grafische Präsentation des Spiels aktuellen Next-Generation Anforderungen nicht gerecht werden kann.

Zwar werden euch Schlachtfelder mit einer teilweise recht hohen Weitsicht präsentiert, die Details aus der Nähe können aber nur selten überzeugen. So wirken einige Texturen bei genauerer Betrachtung recht schwammig, und Clippingfehler gehören ebenfalls häufig zum Repertoire eines Schlachtfeldes. Die Präsentation ist nicht schlecht, wer sich von euch jedoch selbst in die Schublade eines Grafikenthusiasten stecken würde, sollte seine Erwartungen etwas zurückschrauben. Soundtechnisch sind ebenfalls keine Höchstleistungen zu erwarten. Ein lebhaftes Schlachtfeld sorgt zwar durchaus für eine abwechslungsreiche Soundkulisse, zu einer passenden Atmosphäre kann diese jedoch nur bedingt beitragen. Verständnisprobleme erwarten euch jedoch nicht. Die Sprachausgabe erfolgt in Landessprache und wird von deutschsprachigen Untertiteln begleitet.

Die eher mittelmäßige Grafik mag dem Pixelverliebten ein wenig Liebeskummer bereiten, wer jedoch auf actionreiche Kämpfe gegen Orks und Co. steht, wird durch volle Schlachtfelder belohnt. An Futter für euer poliertes Schwert, Giftpfeile etc. mangelt es jedenfalls nicht. Solltet ihr zu Spielbeginn noch ein wenig Manschetten vor den dunklen Mächten Saurons haben, so bekommt ihr die Möglichkeit, einer exklusiven Einladung in ein Ork-Abschlacht-Trainingslager nachzugehen. In diesem könnt ihr euch mit den elementaren Kampftechniken der Krieger, Bogenschützen, Magier und Späher vertraut machen, und deren Vorzüge im Kampf um das beste Ork-Gulasch auskosten.

Über Magier und Feuerschwerter

Krieger sind robuste und starke Nahkämpfer, die auch nach verheerenden Attacken nicht sofort ins Wanken geraten. Während ihnen für flinke Vorstöße die nötige Schnelligkeit und Eleganz fehlt, pflügen Krieger mit Flammenschwert-Attacken durch die Reihen ihrer Gegner, und stecken bei Bedarf auch deren Kriegsgeräte in Brand. Der Bogenschütze ist der Sniper Mittelerdes. Ausgestattet mit Gift- und Feuerpfeilen sollte man die Vorzüge dieser Kampfeinheit als Distanzwaffe nicht unterschätzen. Im Kampf Mann gegen Mann hingegen zieht der Bogenschütze schnell den Kürzeren. Die Magier ziehen einen Blitzstab jedem Schwert vor. Sie verursachen mit ihren Feuerwällen beträchtlichen Schaden und können mehrere Gegner gleichzeitig mit ihren Blitzen außer Gefecht setzen.

Da Magier äußerst gebrechlich sind, haben diese selbstheilende Kräfte. Werden diese ausgeübt, profitieren auch alle Krieger in eure Nähre von diesen Fähigkeiten. In jedem Magier steckt also auch ein kleiner Sanitäter. Sam Fisher versus Sauron. Späher sind sehr schwache aber überaus flinke Kämpfer. Ihre körperlichen Defizite gleichen sie durch schnelle Überraschungsangriffe aus. Da sie schneller sind als alle anderen Klassen, können sie in Deckung bleiben, während sie in kürzester Zeit große Gebiete säubern. Hierbei hilft ihnen auch die Fähigkeit, sich unsichtbar über ein Schlachtfeld bewegen zu können.

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Fazit

Herr der Ringe: Die Eroberung gibt uns die Möglichkeit, selbst aktiv ein kleines Stück der Filmtriologie zu erleben. Aus der Filmvorlage bekannte Schauplätze werden Fans des kleinen Frodo Beutlin sofort wiedererkennen. Leider wurden die einzelnen Schauplätze zu einer viel zu kurzen, missionsartig aufgebauten Einzelspielerkampagne zusammengefügt. Über diese Tatsache tröstet es dann auch nicht hinweg, dass der Einzelspielermodus aus zwei separaten Kampagnen besteht, in denen ihr auch in die dunkle Haut Saurons schlüpfen dürft.

Grafikfanatiker sollten ihre Erwartungen ein wenig zurückschrauben und sich mehr auf ein actionreiches Ork-Gemetzel vorbereiten, welches durch eine recht unkomplizierte Steuerung leicht von der Hand geht. Wer von euch alleine in die Schlacht ziehen möchte, sollte nicht versuchen sein geistiges Niveau auf die Ebene der KI zu bringen. Es könnte euch passieren, dass ihr anschließend nicht mehr 1 und 1 zusammenzählen könnt. Zieht lieber im Co-Op Modus für bis zu vier Spieler durch die einzelnen Missionen oder versucht, euch online mit bis zu 16 Spielern im Kampf um Mittelerde zu behaupten.

Wer die Story der Herr der Ringe Triologie noch nicht kennt, wird mit Herr der Ringe: Die Eroberung nur schwer Fuß auf Mittelerde fassen. Alle anderen dürfen mal einen lockeren Blick riskieren und für einen kurzen Moment ein Teil Mittelerdes werden.


Bewertung

Pro

  • 4 Spieler Co-Op Modus
  • Actionreiche Schlachtfelder
  • Zwei Einzelspieler-Kampagnen
  • Original Schauplätze aus dem Film

Contra

  • Stupide KI
  • Sehr kurze Kampagne
  • Grafik nicht Next-Gen

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 5 von 10
5/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
6

2 Kommentare

MRImbarness Sa, 24.01.2009, 16:18 Uhr

naja irgendwie ist es immer dasselbe und wirklich abwechslung hats nicht ausserdem ist die ''kampagne'' zu kurz finde ich....

DonnerAlexej Sa, 24.01.2009, 15:16 Uhr

Ganz genau so fand ich das Spiel. Aber ehrlich. Die Späher schneller als alle anderen Klassen? Bogenschützen laufen beim Zielen rückgwärts genauso schnell und das ist schon ziemlich unfair.

Besonders als HdR Fan setzt man neue Maßstäbe. Besonders auf die Atmosphäre kommt es ja an aber genau die gibt es da leider nicht. Es erinnert mich an irgendein aneres sinnloses Abschlachtspiel von welchen es schon ausreichend gibt.

Macht echt kein Spaß und frustriert einen nur. Halte es für nicht kaufenswert!