Review zu Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2

Von einer Szene in die Nächste

Haben wir uns jetzt an die Shooter-Steuerung gewöhnt? Gut, dann kann's ja weiter gehen im Programm. Oder doch nicht? Nein, denn HPudHdT Teil 2 spielt sich so unglaublich repetitiv, dass ich persönlich bereits nach der dritten Mission keine Lust mehr hatte. Jedes Level läuft exakt gleich ab: In ein Areal kommen, Welle an Welle von Todessern besiegen (jeder gleicht sich wie ein Ei dem anderen), weiterlaufen. Hermine beschützen, Welle an Welle von Todessern besiegen, weiterlaufen. Und nebenbei vielleicht noch ein-zwei nutzlose Sammelobjekte finden.

Ein einziges Element (,,Verfolgungsjagd") lockert das Gameplay, aber es ist zu kurz, zu einfach und nicht häufig genug vertreten, damit es wirklich Abwechslung ins Spiel bringt.

Besonders enttäuschend beim Gameplay sind halt diese immer gleichen Abläufe. Außerdem ist jeder Kampf gleich. Besonders ernüchternd ist das bei Bosskämpfen. Oft gibt es spezielle, starke Gegner (wie z.B. die Carrows, ein Riese oder eben andere wichtige Todesser wie z.B. Lestrange), die ihr bezwingen müsst. Speziell sind diese Kämpfe aber nicht. Ihr seid nur 1 zu 1 gegen einen stinknormalen Gegner, der mehr Treffer verträgt als die sonstigen Gegner. Dies macht es sogar einfacher, da ihr nur einen einzigen Gegner im Auge haben müsst. (Sogar der finale Endkampf ist so langweilig und gleich wie alle anderen Kämpfe auch!!)

Nirgends auf der Höhe - auch technisch nicht

Dass dieses Spiel arg Hals über Kopf produziert wurde, sieht man sofort. Sowohl an den bereits erwähnten schwerwiegenden Mängel am Gameplay, als auch an der Technik. Eine veraltete Engine sorgt dafür, dass man die einzelnen Schauspieler zwar erkennt, sie aber statischer als Roboter wirken. Verschiedene Ausdrücke, Emotionen auf den Gesichtern sieht man selten. Auch die Umgebung ist mit wenig Liebe entworfen worden: Es fehlt an Details, an Fülle und Abwechslung. Alles sieht ähnlich aus. Besonders die Scharen an Gegner nerven bereits nach dem zweiten Level: Es sind scheinbar immer die gleichen Todesser, die einem an den Kragen wollen.

Was den Sound angeht, so darf man gerne die Musik loben. Allerdings ist das auch keine Kunst, denn die Harry-Potter-Filme sind durch die Musik von John Williams geprägt und so übernimmt auch das Spiel den genialen Soundtrack. Die Synchronisation allerdings ist wieder einmal nicht gut (sogar die englische Sprachausgabe ist nicht lippensynchron). Das Spiel ist aber komplett auf Deutsch, allerdings SO schlecht übersetzt, dass man weinen möchte. Oder wie soll man sich erklären, dass, nachdem Malfoy von dem Heldentrio gerettet wurde, Ron zu Malfoy sagt: ,,Du bist willkommen." Da habe ich echt gestutzt und konnte mich nur noch aufregen, dass der feststehende, englische Ausdruck für ,,Gern geschehen" (auf Englisch: ,,You're welcome") so dermaßen schlecht übersetzt wurde. Wenn sogar das Geld für einen ordentlichen Übersetzer fehlt, ist irgendetwas an der Produktion des Spiels schief gelaufen.