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In diesem Zug, der in der City 17 seine Endstation hat, beginnt somit euer Abenteuer. Bereits während der ersten Minuten wird jedem auffallen, dass Half-Life 2 kein "normaler" Shooter ist. Hier wird man nicht einfach in eine Schlacht geworfen und los gehts. Half-Life ist da anders. Kein Radar, keine Missionsanzeige nicht mal einen Kompass gibt es und bereits zu Beginn stellt ihr fest: nichtmal eine Waffe nennt ihr euer eigen.

Half-Life 2 spielt sich eher untypsich für einen Shooter und das nicht nur zu Beginn. Ein Vergleich zu Condemned lässt sich schnell ziehen. Ihr beginnt also euere Suche nach Story und Zielen, indem ihr die Gegend erforscht und nach und nach den Weg in die Untergrundbewegung findet. Das Gefühl einen Shooter zu spielen, kommt auch nach mehreren Levelabschnitten noch nicht durch, denn Waffen werden immer wieder nur sporadisch gegen die Combine eingesetzt. Den Großteil ist man während des Spielens mit den Rätseln beschäftigt, denn Half-Life 2 nutzt die Havok Physik-Engine nicht nur optisch, sondern auch an vielen Stellen ist man gezwungen, eine Rampe mit Steinen zu beschweren oder durch Fluten und Auftrieb einer Plattform den nächsten Abschnitt erreichen.

Und so zeigt sich das Gameplay gerne mal mit den notwendigen Abwechslungen zwischen purer Shooter-Action und kniffliger Rätsel in den insgesamt 14 Leveln von Half-Life 2. Diese sind in kleinere Abschnitte eingeteilt, die durch kurze Ladepausen unterbrochen werden. Gerade zu Beginn stört das etwas den Spielablauf, hält sich jedoch in Grenzen.

Darüberhinaus bietet The Orange Box auch die beiden AddOns Episode One und Episode Two zu Half-life 2. Diese knüpfen jeweils nahtlos an die Geschehnisse an. Für Fans positiv: bereits zu Beginn lassen sich beide AddOns einzeln wie eigene Spiele auswählen und starten. Alle drei Abschnitte bedienen sich auch eigener Speicherstände. Lediglich der Wechsel aus dem Hauptmenü in die eigentlichen Spiele nimmt ein wenig mehr Ladezeit in Anspruch, als man es derzeit gewohnt ist.

Technisch nicht mehr frisch, aber trotzdem Top

Technisch präsentiert sich Half-Life 2 in seinem gewohnten Gewand und Style. Die bereits vor Jahren entwickelten Source Engine leistet trotz des Alters noch ordentliche Arbeit und somit ist Half-Life 2 optisch besser denn je und teilweise auch als so manch aktueller Titel. Dies liegt zum einen daran, dass die Source Engine zu ihrem Erscheinen bereits auf einem revolutionären Stand war und zum anderen daran, dass die Entwickler von Valve eine hervorragende Portierung und Erweiterung auf die NextGen-Plattform vollbracht haben. Ein Grafikzauberfeuerwerk wie in einem Shooter aus dem Hause Epic sollte man jedoch nicht erwarten.

So bleibt zu sagen: Half-Life 2 sieht hervorragend aus. Zwar gibt es keine 3D Modelling Texturen, aber erst wenn man wirklich direkt vor einer Wand steht, erblickt man die einzelnen Texturen-Pixel. Aufgrund seiner PC-Wurzeln ist Half-Life 2 jedoch sogar in der Lage, 1080p Bilder zu errechnen und auszugeben. Während des Testens konnten keine nennenswerten SlowDowns oder gar PopUps gesichtet werden.

Auch akustisch macht sich Half-Life 2 hervorragend. Mit klar ortbarem 5.1 Dolby Digital Sound taucht man die Welt von Gordon Freeman ein und wird von Musik und Soundsamples weiter durch die dichte Story getragen. Dabei nervt höchstens die allzeit hörbare Stimme der Obrigkeit, die euch als Bürger auffordert, euch an der nächsten Sicherheitsstation zu melden.

Die Steuerung ist recht einfach und schnell handhabbar. Ein besonderes Schmankerl: Die Steuerung ist jederzeit absolut individuell einstellbar, dies gilt übrigens für alle Spiele in der Th Orange Box. Somit dürfte es hier kein Argument zum Klagen geben.

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Fazit

Half-Life 2: The Orange Box darf sich durchaus eine Ausnahme in den aktuellen Erscheinungen nennen, denn der gebotene Umfang sucht seinesgleichen. Denn welches Spiel hat heute noch eine Gesamtspielzeit von nahezu 40-50 Stunden? Trotz der eigentlichen späten Portierung von PC zur Konsole kann die enorm dichte und toll erzählte Story den Spieler packen und in den durch die Erweiterung auf insgesamt stattliche 26 Kapitel (HF2: 14, Ep.1: 5, Ep.2: 7) angestiegene Einzelspielerstory führen.

Als Multiplayerpart dient das mitgelieferte Team Fortress 2, welches derzeit noch einiges an Bug Fixing benötigt, damit das Spielen tatsächlich auf Dauer funktioniert. Rätselfreunde sind bei PORTAL gut aufgehoben, sollten sich den Spass jedoch gut einteilen, sonst ist er zu schnell vorbei.

Für mich gehört The Orange Box in jede ordentliche Spielesammlung, denn hier ist fast alles drin: Spannung, Spiel... nur keine Schokolade. Die Box wird man aufgrund ihrer Vielfalt des öfteren herausholen und je nach Lust und Laune das passende Spiel auswählen. Jedoch kann man auch getrost in den nächsten Monaten zugreifen, denn aktuell geben sich die Top Titel auch in unserer Testredaktion ja die Klinke in die Hand.

Reine Gamerscore Jäger können eher einen Bogen um The Orange Box machen, denn die insgesamt 99 Erfolge werden in den einzelnen Spielen zumeist in 5er GS-Punkte Häppchen verteilt und nur wer wirklich spielt, kann viele der Erfolge freischalten. Hier wurde der Gamerscore positiv als Langzeitmotivation genutzt.


Bewertung

Pro

  • Reichich Abwechslung
  • Enormer Umfang

Contra

  • Grafisch nicht immer top

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 10 von 10
10/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9