
Das man Markennamen mittlerweile gerne für Videospiele lizensieren lässt, um Ingame-Advertising zu betreiben, ist längst nichts Neues mehr. Wie sieht es aber mit einer ganzen Stadt aus? Aus New York wird bei Grand Theft Auto kurzer Hand die "Liberty City". Liberty City gibt euch Zugang zu vier von insgesamt fünf New Yorker Stadtteilen, sowie zu einem Teil von New Jersey. Brooklyn wird bei GTA IV zu Broker, Manhattan wird umgetauft zu Algonquin, aus Queens wird Dukes und die Bronx heißt ab sofort Bohan. Der Teil New Jerseys wird euch schon bald unter dem Namen Alderney geläufig sein. Das GTA IV Äquivalent der New Yorker Freiheitsstatue heißt "Statue of Happiness" und statt der Fackel hält die Statue eine Kaffeetasse in der Hand.
Eine Landschaft, in der sich der Spieler annähernd frei bewegen kann, ist uns allenfalls mit Assassin´s Creed präsentiert worden. Wie aber lässt sich eine multikulturelle und lebhafte Stadt wie New York in der Form digitalisieren, dass diese weitesgehend real wirkt und ihr euch noch möglichst frei bewegen könnt? Egal wie, Rockstar hat es geschaft! Noch nie ist uns eine virtuelle Großstadt präsentiert worden, welche derart detailverliebt ist und eine realistischere Atmosphäre vermittelt. Es herrscht reges Treiben auf den Straßen Liberty Cities und Passanten wechseln die Kleidung entsprechend den Witterungsverhältnissen. Jedes Gebäude, jedes Werbeplakat, jeder Mülleimer oder auch unscheinbare Details wie eine einfache, weggeworfene Zigarettenkippe: jedes dieser Details hat die volle Aufmerksamkeit seines Designers bekommen und trägt in dem Gesamtbild zu einer unglaublichen Atmosphäre bei.
Euer Tagesablauf, sofern ihr aus den Federn kommt, beginnt nicht selten mit dem Sonnenaufgang und endet irgendwann, mitten in der Nacht in einer dunklen Hinterhofkneipe. Die Licht- und Schattenspiele lassen Liberty City in ein ungemein natürliches Licht versinken, denn mit dem Verlauf der Sonne ändern sich auch die Schatten von Objekten und Personen. So spiegeln sich die Wolkenkratzer der Skyline von Liberty City wunderschön im Wasser, Sonnenstrahlen werden von Autos, Fensterscheiben oder dem erhitzten Asphalt reflektiert und beim abendlichen Sonnenuntergang könnte selbst Niko noch zum Romantiker werden. Wer sich von euch in den letzten Wochen aufmerksam einen GTA IV-Trailer nach dem anderen angeschaut hat, wird ggfs. festgestellt haben, dass bei den ersten bewegten Bilder der Horizont noch deutlich verschwommen dargestellt wurde. Dieser Unschärfefilter ist in der finalen Version abgeschwächt und das Bild wirkt deutlich klarer, so dass Details am Horizont noch sehr gut zu erkennen sind. Beispielsweise sind Sehenswürdigkeiten von New York wie das Empire State Building, das Chrysler Gebäude oder auch die Freiheitsstatue aus der Ferne nicht bzw. kaum vom Original zu unterscheiden.
Rockstar hat sich mit der Liebe zum Detail aber nicht ausschließlich auf die Außenareale von Liberty City konzentriert. So sind sämtliche Räumlichkeiten ebenfalls sehr detailliert gestaltet worden. Egal, ob ihr in eurer Lieblingskneipe einkehrt oder in der muffeligen Bude eures Cousins Roman zu Besuch seit. Kissen dekorieren die Couch, Bilder hängen an der Wand, leere Bierflaschen liegen auf dem Boden oder auch der überquellende Aschenbecher auf dem Tisch verleihen einem Raum das zu seinem Bewohner passende Ambiente. GTA IV spiegelt nicht gerade die Story einer Liebesromanze wieder und so geht es häufig actionreich und nicht gerade zimperlich zur Sache. Explosionen lassen bei euch nicht nur die Wände wackeln, sondern bringen auch euren Bildschirm zum Glühen. Je nachdem, was die Explosion gerade zerrissen hat, sieht man Partikeleffekte wie Gesteinsbrocken oder Autoteile umherfliegen. Das Design der Charaktere ist in dem Gesamtbild selbstverständlich auch nicht vernachlässigt worden, so gehören Bartstoppeln, Narben oder Gesichtsfalten genauso zu einem realistischen Auftreten, wie eine passende Gesichtsmimik, die Emotionen vermittelt und somit möglichst glaubwürdig rüberkommt. Auch wenn Niko und Roman optisch nicht gerade wie Katalogmodels daherkommen, an Kleidung fehlt es den beiden jedenfalls nicht. Zu so ziemlich jedem Anlass haben die beiden ein neues Outfit parat.
Ist nun alles eitel Sonnenschein in Liberty City? Naja, fast! Einige wenige Texturen machen dem sonst hohen Detailgrad nicht gerade alle Ehre und auch aufpoppende Objekte am Horizont stören gelegentlich das sonst sehr weitsichtige Bild. Alles in Allem präsentiert sich GTA IV in grafischer Hinsicht jedoch als eines der, wenn nicht das am realsten wirkenden Next-Generation Game. Der enorme Umfang des Spiels, sowie die lebhafte Gestaltung Liberty Cities haben jedoch auch Konsequenzen. So kann nicht jedes Detail in einer High-End HD-Grafik dargestellt werden. Blätter von Bäumen bewegen sich zwar im Wind, deren Auflösung hat man aber schon besser gesehen. Schade auch, dass es der aktuelle GTA-Titel nicht auf 60 fps geschafft hat. Die niedrigere Framerate zieht aber nicht unweigerlich störende Ruckler mit sich.
Fazit
Die Grand Theft Auto-Serie feiert mit dem aktuelle Titel GTA IV ihr Next-Generation Debüt und wird dem Hype der vergangenen Wochen und Monate durchaus gerecht. Die Messlatte für das Spiel wurde hoch gelegt und in einigen Punkten übertrifft GTA IV gar die Erwartungen. Noch nie wurde uns ein Spiel präsentiert, welches eine lebhaftere, detailliertere und interaktivere Umgebung präsentiert, wie die von Liberty City.
Dank der Euphorie-Engine verhält sich nahezu jeder Gegenstand und jede Person physikalisch korrekt und lässt somit der Phantasie des Spielers ein Höchstmaß an Freiraum für Experimente. Grafisch bewegt sich GTA IV auf einem hohen Niveau. Der hohe Umfang und Detailgrad des Spiels gehen jedoch ein wenig zu Lasten des grafisch Machbaren. Ein optimiertes Nahkampfsystem, eine verbesserte Fahrzeugsteuerung, sowie neue Kamerasysteme verleihen dem Spiel den letzten Feinschliff und tragen deutlich zu einem verbesserten Gameplay bei.
Wer jetzt noch eine Heimkinoanlage sein Eigen nennen darf, kann die Geräuschkulisse des Großstadtjungels in brillianter DD 5.1 Tonqualität erleben. In puncto Spielumfang bricht GTA IV alle Rekorde und liefert uns neben einem scheinbar unendlichen Single-Player gleich noch 15 verschiedene, individuell anpassbare Online-Modi. Wer jetzt noch Langeweile bekommt, dem wird Rockstar auch noch helfen. Für Herbst diesen Jahres wurden bereits weitere Spielinhalte zum Download über den Xbox Live Marktplatz angekündigt. Viel Luft nach oben gibt es bei GTA IV nicht mehr und so dürfte Niko Bellic schon bald der Hauptdarsteller in dem Spiel des Jahres sein.
XBoxUser Special Award für den unschlagbaren Umfang und den Gesamteindruck!
Bewertung


60 Kommentare
Brummelbaer Mi, 14.05.2008, 10:35 Uhr
ja über den guid button ^^
TimmyT 1981 Di, 13.05.2008, 23:38 Uhr
Umehrlich zu sein find ich es tot langweilig.....
Man kann sicherlich seine eigene Musik hören!
toso Di, 13.05.2008, 21:27 Uhr
aber eine sache fand ich bei san andreas besser ist nix schlimmes muss aber erwähnt werden das man bei radio sender nicht seine eigene musik abspielen kann nach ener zeit kann man die musik nicht hören
Boby Di, 13.05.2008, 19:51 Uhr
Wieso???
Gefällts Dir nicht??
TimmyT 1981 Di, 13.05.2008, 19:39 Uhr
Ich hab bei 14,7% aufgehört......