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Nette Ideen öde umgesetzt

Es ist merkbar, dass dem Gameplay von Goldeneye 007: Reloaded gute Ideen zu Grunde liegen, doch beim Spieler kommt wenig davon an. Nehmen wir die optionalen Missionsziele (welche auf höheren Schwierigkeitsgraden zwingend sind), diese sollen einen Anreiz bieten, sind aber so stupide, dass es keinen Spaß macht ihnen nachzugehen. "Sammle 6 Munitionskisten, welche im Level verstreut sind" ist nicht gerade sonderlich motivierend.

Bond kann jetzt Instant-Kills machen und somit Gegner lautlos ausschalten, dies macht den Vorgang wesentlich einfacher als in der Nintendo 64 Version. Doch zum einen ist die Animation nahezu jedes Mal gleich, zum anderen ist es schlecht gelöst, dass diese Instant Kills bei jedem Gegner in jeder Situation funktionieren, also auch wenn dieser euch bereits gesehen hat.

Es gibt im Spiel von der Handgun, über Granaten bis hin zu Maschinengewehren und Sniper-Rifles allerhand Waffen, doch spielerisch unterscheiden diese sich auch kaum. Im Original Spiel gab es kleine Aufgaben wie das Beschützen, das Hacken oder das Knacken von Schlössern mit einem Laser, diese kleinen Abwechslungen fehlen hier völlig. Es wird einfach in bester 90er Jahre Tradition geballert, was das Zeug hält.

Call of MI 6: Modern Bond

Was im ganzen Spiel, aber besonders im Multiplayer auffällt ist, dass man hier sehr stark versucht, die Modern Warfare Schiene fahren. So gibt es im Multiplayer Modus, wie im genannten Spiel bestimmte Aufgaben, welche dazu führen, dass ihr EXP Boni bekommt und Ränge aufsteigt. Nebenbei gibt es einen Modus, in denen ihr kleine Missionen erfüllen müsst, welche mit Sternen belohnt werden, dieser Modus heisst MI 6 Ops. Die Waffen im Spiel gibt es mit diversen Aufsätzen, wie dem ACOG Visier oder Reflex Sicht.

Wer die Singleplayer Kampagne spielt, wird an diversen Stellen Räume stürmen müssen Hier wird die Tür eingetreten, die Zeitlupe setzt ein und es müssen z.B. Entführer erschossen werden. Ich glaube, mehr Beispiele muss ich nicht anbringen, denn alles hier schreit nach Modern Warfare, unter anderem auch die vielen Spielmodi für den Multiplayer. Leider funktioniert dieser nicht sonderlich gut, von 10 Versuchen ein Spiel zu joinen bekam ich 9 Mal Fehlermeldungen und das eine Spiel, welches lief, war wegen Lags kaum spielbar.

Ungeschmeidig durchs Spiel gehetzt


Goldeneye 007: Reloaded ist kein gänzlich schlechtes Spiel, nur leider hat es nichts mehr von dem Charme, seines Vorgängers. Auf dem Nintendo 64 war das Game ein Wegbereiter, es war seiner Zeit voraus, doch hier hat man an vielen Stellen das Gefühl, Reloaded hinkt seiner Zeit hinterher.

Zeit ist auch ein wichtiger Faktor im Spiel, in 80% der Missionen geht des darum, Jemanden zu verfolgen oder von Jemanden oder etwas davon zu laufen. Zwar gibt es dabei keinen Zeitdruck, doch trotzdem bleibt das Gefühl, man ist sehr gehetzt, wodurch man irgendwie durch das Spiel rennt. Da es nur 6 Missionen mit teilweise nur einem Kapitel gibt, ist das Spiel dann auch in 5 Stunden beendet, das ist leider ein doch sehr kurzes Vergnügen.  Auch wenn das Spiel so sehr hektisch ist, fällt an jeder Ecke auf, dass es nicht durch flüssiges Gameplay brilliert. Viele kleine Vorsprünge müssen umgangen werden oder man bleibt an irgendwelchen Kanten hängen. Hier hätte ein wenig mehr Feintuning geholfen, was übrigens nicht nur für die Kollisionsabfrage, sondern auch für die Hitboxen der Fall ist, ein Headshot ist nicht zwingend ein Headshot, zumindest bei James Bond.

Da das Spiel insgesamt sehr schnörkellos ist, könnte es die Old-Schooler schon begeistern, doch es erfüllt in allen Belangen gerade einmal den Pflicht Teil und versucht noch nicht einmal, sich ein Fleißsternchen zu verdienen.
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Fazit

Durch technisches Mittelmaß und sehr simples Gameplay verliert Goldeneye 007: Reloaded leider den damaligen Charme der Nintendo 64 Vorlage.

Zwar wurden Figuren und Setting gut in die Moderne portiert und dank Daniel Craig-Lizenz kommt ein gewisses Bond-Feeling auf, doch leider nicht das erhoffte Gefühl von 1997.

Viel zu sehr versucht man hier, einen Call of Duty-Ableger zu generieren, so dass besonders im Multiplayer das Gefühl aufkommt, man spielt eine Mod für besagten Titel.

Viele gute Ideen lassen sich erkennen, die kurze Spielzeit reicht gerade, bevor das Spielerlebnis zu eintönig wird.


Bewertung

Pro

  • Story und Figuren zeitgemäß umgesetzt...

Contra

  • ...technisch leider nicht
  • Spielerisch zu eintönig

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

3 Kommentare

Keeper_2 Di, 08.11.2011, 20:38 Uhr

gutes Review, habe auch nicht damit gerechnet dass es wieder so ein Knaller wird wie es mal war. :smt023

Eisbaer1904 Di, 08.11.2011, 19:41 Uhr

Nachdem ich alle drei neuen Schießspiele mir Stundenlang im Internet angeschaut habe, fand ich 007 für mich die beste Wahl.

Beide anderen sind doch eigentlich nur Erweiterungen, wobei ich nicht sagen möchte das die schlecht sind.

Wenn BF3 billiger wird ,werde ich mir es selbstverständlich auch zulegen.

Bis dahin werde ich 007 spielen und meine Erwartungen wurde bestätigt bzw erfüllt.

XBU Mastermind Mo, 07.11.2011, 17:03 Uhr

Für mich war das Spiel bereits nach 5 Minuten im Rahmen der GC gestorben - dabei haben die letzten beiden 007 Titel doch gezeigt, dass man auch adäquate Filmumsetzungen machen kann - Dabei eine gute Engine aus dem eigenen Hause zu verwenden halte ich noch nicht einmal für verwerflich. Wirkte alles so emotionslos und halbfertig - Leider.