Review zu Gears of War: Ultimate Edition

Das rüstige Alter?

Alles in allem spielt sich GoW auch heute noch super und fühlt sich nur selten alt an. Es gibt allerdings ein paar Dinge, die man dem Spiel vorwerfen kann. So z.B. die leichte Überbelegung vom A-Button (in der Standard-Steuerung; man kann allerdings auch auf "Alternativ" oder "Turnier" wechseln und dann besteht dieses Problem nicht mehr in diesem Maße). Denn mit A kann man: Sprinten, in Deckung gehen, über die Deckung springen, von Deckung zu Deckung laufen und natürlich eine ausweichende Rolle ausführen. Das alles ist etwas zu viel und leider passiert es häufiger mal, dass man durch ein falsches Klicken sich plötzlich ungewollt dem Gegner präsentiert. Es wäre besser, wenn die alternative Steuerung die Standard-Steuerung wäre.

Bei solchen Momenten wirkt GoW ein wenig alt. Auch etwas, das man durch neue GoW-Teile nicht mehr gewohnt ist: Stirbt man (im Singleplayer), ist man sofort tot – die KI kann einen nicht wiederbeleben. Stirbt man im Ko-Op, so kann man sich gar nicht mehr bewegen, lebt aber „unendlich“ lange weiter, bis man wiederbelebt wird, oder auch der Ko-Op-Spieler tot ist.

Was ebenfalls als negativ auffallen kann, ist die reine Einzelspieler-Erfahrung. Spielt man nicht kooperativ, so kann die KI der Mitstreiter, die einen stets begleiten (nachher nur noch Dom), aber öfters nerven. Ab und zu will die Team-KI nicht vorrücken, hilft nicht oder stirbt unnötigerweise in dem sie nach vorne rennt oder einfach in den Schatten läuft (wir erinnern uns an die im Schatten lauernden Vögel). Wo man der Kampagne ebenfalls ihr Alter anmerkt, ist in den manchmal unkonkreten Zielvorgaben. Öfters muss man suchen, wo es denn jetzt langgeht, und läuft sich dumm um dämlich, um die nächste Zwischensequenz zu triggern.

Auf in den neuen Multiplayer

Neben der sehr abwechslungsreichen Story bietet GoW aber natürlich auch einen unglaublich beliebten Multiplayer. Mit 60 fps und einem Gameplay genau wie damals fühlt man sich sofort heimisch. Einige Maps kamen hinzu (DLC und PC-exklusive Maps sind nun mit dabei), das Timing der Kettensäge (leider) angepasst, man kann Granaten blind werfen, Gegner spotten, Waffenspawns und Teamkaraden anzeigen. Und es gibt zwei neue Spielmodi (Team Deathmatch, King of the Hill und 2v2 Gnasher Execution). Aber ansonsten spielt sich die Ultimate Edition wie eh und jeh: Schwerfällige Bewegungen, heftiges Deckungsspiel und wichtiges, aktives Nachladen.

Das leicht angepasste, modernisierte Gameplay könnte aber bei Fans eventuell auf Missbilligung stoßen. Mir persönlich gefällt es, weil es sich dadurch etwas aktueller und frischer anfühlt.

Ich persönlich war nie ein großer Fan von GoWs Multiplayer, aber die Ultimate Edition wird immer noch gespielt. Es ist in punkto Spieleraktivität natürlich nicht mit einem aktuellen Shooter vergleichbar, aber man findet immer seine Mitstreiter.