
Das Remaster des einen ersten Spiels, das eine ganze Fangemeinde entstehen ließ, die USK vor eine schwierige Entscheidung stellte und nun zu einer DER exklusiven Xbox-Franchises gehört, gibt es nun seit geraumer Zeit für Xbox One. Und da Gears of War nun nicht mehr indiziert ist, dürfen wir nun auch einen Testbericht veröffentlichen. Lest in unserem Review, warum das Spiel sich immer noch super anfühlt und trotz Schönheitsfehler für jeden Shooterfan ein absolutes Muss ist!
Story und Action überwältigend übertrieben
Das, was der Amerikaner „over the top“ nennt, trifft voll und ganz auf Gears of War zu. Allein die Story ist so bombastisch, wie es sie nur sein kann. Pompöse, riesige und fiese Aliens (die Locust) drohen den Planeten Sera (auf dem die Menschen leben) von innen zu zerstören und ihr schlüpft in die Rolle von Gear-Sergeant Marcus Fenix, der mit einem kleinen Trupp an Kameraden dem außerirdischen „Dreckspack“ den Kampf angesagt hat. Die muskelbepackte Truppe besitzt ikonische Waffen wie den Lancer, ein mit einer Kettensäge bepacktes vollautomatisches Sturmgewehr, und öffnet Türen stets mit einem heftigen Tritt.
Und so wie es beginnt, geht es ständig weiter. Die Luft ist voll mit Blei und obwohl es in Gears of War auch futuristischere Waffen gibt, ist es trotz „Science Fiction“-Setting in keiner Weise mit bunten Sci-Fi-Games wie Halo zu vergleichen. Die blutrünstige Action, bei der Gegner von einer Schrotflinte zerstückelt oder mit der Kettensäge zweigeteilt werden und Köpfe wie Luftballons platzen, passt zur düster grauen (und roten…) Gesamtatmosphäre.
Und ja, die aufgearbeitete Version vom Originalspiel (das für die 360 im Jahr 2006 erschien) sieht auf der Xbox One wunderbar aus und man merkt dem Spiel das Alter in keiner Weise an! Die Zwischensequenzen sind voller Details, die Animationen flüssig und auf neustem Stand, die Umgebungen abwechslungsreich. Respekt!
Gears of War ist ein einziges großes Adrenalin- und Testosteronklischee, aber es bleibt seiner Linie stets treu und schafft es mittels einer guten Story und unglaublich talentierten Synchronsprechern eine packende Stimmung aufzubauen, die jeden Shooterfan begeistern lässt.
Raffiniertes Deckungsgameplay
Covershooter sind nichts Neues und waren es auch 2006 nicht. Aber Gears of War hat es geschafft, das Prinzip unglaublich zu perfektionieren. Ich erzähle hier niemandem etwas Neues, aber man muss bedenken, wie ausgeglichen und raffiniert das Deckungsgameplay funktioniert. Besonders den Levelaufbau und die Gegner-KI muss man loben. Im Prinzip spielen sich selbst die meisten Singleplayer-Missionen wie Multiplayerspiele, mit einer intelligenten KI, die nicht nur flankiert, sondern auch ihre Stärken ausnutzt. Das Einführen des „Aktiven Nachladens“ (bei welchem man mit gutem Timing nicht nur schneller nachlädt, sondern auch noch stärkere Munition bekommt) ist ebenfalls ein Feature, das heute aus Gears of War nicht mehr wegzudenken ist.
Die Kampagne ist auch sehr abwechslungsreich gestaltet, sie bietet von Mission zu Mission andere Gegnertypen, andere Waffen, Situationen und allgemein verschiedenes Gameplay an. Gegen Ende hin wird der ewige Kampf gegen die KI allerdings etwas mühselig, aber darüber kann man hinwegsehen.
Fazit
10 Jahre alt und immer noch aktuell? Die Gears of War Ultimate Edition bietet die gleiche, übertriebene aber unglaublich atmosphärische und blutrünstige Action wie das Original und das funktioniert unglaublich gut. Die aufgebesserte Grafik lässt sich sehen und die 60 fps im Multiplayer sorgen für unglaublich flüssige Kämpfe.
Das Gameplay fühlt sich weiterhin größtenteils gut abgestimmt an, wirkt aber in verschiedenen Momenten etwas alt. So ist der A-Button (in der Standard-Steuerung) etwas zu dominant, die Team-KI kann manchmal unglaublich nerven und alles in allem wirken die Bewegungen sowohl in der Kampagne als auch im Multiplayer etwas schwerfällig und langsam.
Dennoch: Spieler, die noch nie Gears of War gespielt haben (gibt es die?), sollten hier genauso wie Fans der Serie unbedingt reinschauen. Das Nostalgiegefühl ist grandios, die aufgebesserte Grafik sorgt für einen modernen Touch und das Gameplay ist im Großen und Ganzen immer noch genial. Es ist ein gutes Remaster, das eigentlich alles richtig macht und nicht krampfhaft denkt, alle Fehler oder Makel des Originals ausbügeln zu müssen
Bewertung
Pro
- Grafisch sehr gut aufgebessert
- Story düster und spannend
- Blutrünstige und actionlastige Atmosphäre
- Deckungsgameplay-Vorreiter
- Multiplayer mit neuen Spielmodi und 60 fps
Contra
- A-Button etwas überbelegt (in der Standard-Steuerung)
- Team-KI in der Kampagne oft nervig
- Gameplay allgemein etwas träge
- Modernisierter Multiplayer nicht jedermanns Sache

6 Kommentare
Track Di, 20.09.2016, 09:24 Uhr
guter Bericht. Auf der xbox 360 einer meiner Lieblingsspiele und daher nur mehr als fair, dass es eine Version für die one gibt.
Habe mir die als DLC günstig bei amazon.com geschossen und ist sein Geld auch auf der one wert.
Fl4m3rX Do, 15.09.2016, 14:41 Uhr
Puh, ich dachte schon, ich hätte was verpasst. :D
Ich hatte dann auch kurzzeitig angenommen, dass du vielleicht an Kugelsumpf aus Gears 3 denkst. Da sind nämlich zusätzliche Rampen. Aber da wurde dann auch für Gears 3 geändert, nicht andersrum.
Ansonsten wurde der Rest hier und da modernisiert, jup.
XBU Philippe Do, 15.09.2016, 14:02 Uhr
Hm, nach intensiver Suche und einem eigenen Vergleich zwischen dem Originalspiel auf der 360 und der UE auf der One konnte ich nichts finden, was meine Aussage untermauert. Wahrscheinlich habe ich mich geirrt und die DLC Maps, sowie die PC-exklusiven Maps, die ich nicht kannte, mit "Änderungen" verwechselt.
Auf alle Fälle ist das Gameplay leicht angepasst/modernisiert. Andere Änderungen, die nicht erwähnte: Man kann in der Ultimate Edition nun auch Granaten blind werfen und Gegner spotten mit dem linkten Analogstick :linkerstick:. Auch kann man die Position von Teammitgliedern und die Spawnstellen von Powerwaffen anzeigen lassen (ich glaube mit dem :backbutton: View-Button)
Fl4m3rX Do, 15.09.2016, 10:55 Uhr
Ich bitte drum!
Nicht, um Recht zu behalten. Das ist einfach meine Serie, und wenn sich da irgendwas geändert haben sollte, dann will ich das wissen. ^^
XBU Philippe Do, 15.09.2016, 08:30 Uhr
Achso ja, original Synchronsprecher. Damn, hätte darauf achten sollen und auf Deutsch zocken müssen XD
Bzgl Maps: Ich kann dir so auf die Schnelle kein konkretes Beispiel nennen, das müsste ich nochmal nachschauen. Es ist auch nicht Großes, aber mir sind selbst ein-zwei Deckungen und zusätzliche Wege aufgefallen.