Review zu Gears of War 4

Etwas mehr Detailliebe bitte

The Coalition hat das Spiel zwar sehr gut kopiert, leider kaum eigenen Hirnschmalz einfließen lassen. Neben den kaum vorhandenen Neuerungen, fehlt dem Spiel auch sehr viel Liebe zum Detail. Was andere Spiele schon lange konnten, wurde hier einfach nicht berücksichtig. Ein Beispiel wären da die Zwischensequenzen. Wenn wir gerade mit einer Boomshot und Gnasher unterwegs sind, warum muss JD dann in der Zwischensequenz wieder den Lancer halten? Wo hat er den denn jetzt her? 

Die Dialoge der drei Charaktere untereinander sind auch nicht das Gelbe vom Ei. Sie widersprechen sich sogar teilweise. Zwar fällt hier und da mal ein cooler Spruch und Witz ist auch dabei, insgesamt wirken sie aber sehr gezwungen.

Viel schlimmer ist jedoch, dass das Spiel einfach ununterbrochen vorhersehbar ist. Unser erster Durchlauf war auf dem Schwierigkeitsgrad "normal". Üblicherweise ist das sehr moderat. Im neusten Ableger der Serie war dieser Schwierigkeitsgrad schon viel zu einfach. Unzählige Munitionskisten und Waffen wurden einem hinterhergeschmissen. Leider haben die Munitionskisten auch schon immer verraten, was auf uns zukommt. Jedes Mal, wenn uns ein Berg dieser Kisten begegnet ist, konnten wir mit hundertprozentiger Genauigkeit sagen, dass hinter der nächsten Ecke Gegner auf uns gelauert haben.

Insgesamt gibt es erschreckend wenig Interaktion mit der Welt. Flüssige, ineinander übergreifende Bewegungen beim Überspringen von Hindernissen wären nett gewesen. Ein eigenständiges, flüssiges Ducken, während enge Gassen durchquert werden, hat gefehlt. Dass so etwas möglich ist und sich auch gut anfühlt, zeigen uns Spiele wie Tomb Raider.

Grafik, Sound und Gameplay

Fangen wir zuerst mit dem Soundtrack des Spiels an. Dieser ist im vierten Teil genauso überwältigend und einprägsam. Die Musikstücke wurden von Ramin Djawadi komponiert. Der hat auch schon die Musik für Game of Thrones gemacht. Grafisch schwächelt das Spiel. Die Unreal Engine sieht zwar superschick aus, doch hier und da sieht man ein sehr extremes Kantenflimmern. In einigen Leveln baut sich die Grafik zum Teil nach und nach erst auf oder sie flackert, was bereits schon ein Problem in den alten Teilen war.

Manchmal klappt das Deckungssystem nicht so ganz, da unsere Eingaben ignoriert wurden. Zwei mal ist es auch passiert, dass ein Gegenstand nicht aufgesammelt werden konnte. Hier und da lagen sogar Waffen und Stücke der Gegner in der Luft. 

Multiplayer

Zum Multiplayer kann noch kein genaues Urteil gefällt werden. Dieses wird ggf. nachgereicht. Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Server kaum ausgelastet, da das Spiel nur eine Handvoll Presseleute spielen. Das Matchmaking ist sehr träge und kann gut und gerne bis zu 10 Minuten dauern. Habt ihr es in ein Match geschafft, wirkt es sehr flüssig, spielt sich jedoch nicht einwandfrei, da es dieselben Probleme mitsich bringt, wie schon der Singleplayer: Eingaben werden zum Teil ignoriert oder kommen verzögert an.

Trotz einiger negativen Punkte bleibt Gears of War das, was es schon immer war: Ein actiongelandener, guter Third-Person Shooter. Del und Kait haben sich bewiesen und bereichern das Spiel durch ihre Anwesendheit. JD ist schon eine coole Sau und am Ende gibt es noch ein nettes Gimmick, welches ihr benutzen könnt um den Spielspaß wieder anzuheben, falls der kurzzeitig gesunken sein sollte.