
Der Mix macht es!
Das Gameplay von Gears of War bestand immer aus einer Mixtur aus packenden Actionsequenzen, die sich mit ruhigeren Passagen abwechselten. Doch auch die Actionsequenzen entfesselten nicht einfach nur pures Geballer, sondern auch hier wurde schon immer Taktik belohnt. Deckung suchen und langsam aber gezielt den Gegner flankieren, führte immer effektiv zum Ziel. So auch im dritten Teil. Dabei wirkt das Deckungssystem nochmals flüssiger und direkter als man es bereits aus den Vorgängern kennt.
Gerade Fans des Kampagnen CoOp werden jedoch in Gears of War 3 echte CoOp-Abschnitte vermissen. Offenbar scheint das 4 Spieler System wenig Raum dafür gelassen zu haben. Hier heißt es nur, hin und wieder die Wahl des Weges zu treffen. Echte CoOp Abschnitte, wie sie noch der erste Teil bot, fallen eher mau aus. Dennoch kommen Fans vollends auf ihre Kosten.
Das System der Level und Erfahrungspunkte führte man auch in Gears of War 3 fort. Jedoch haben hier alle Aktivitäten - auch die in der Kampagne - Auswirkungen auf den Rang. So sammelt man bereits während der Kampagne seine ersten Erfahrungspunkte und Level. Mit unterschiedlichen Level, Aufgaben und erfüllten Missionszielen schalten sich unterschiedliche Belohnungen frei. Für Veteranen geschieht dies bereits zum Spielstart, denn für Spieler der ersten beiden Teile gibt es z.B. in den Vorgängern bereits frei geschaltete Waffenskins oder Charakter. So ist es wieder ein harter Weg bis zum final erreichbaren Level 100.
Darüber hinaus bietet das Spiel natürlich Gamerscore Erfolge - jedoch auch ein paar Avatar Auszeichnungen, wie z.B. ein Avatar Shirt für das Überleben der ersten 10 Wellen im Horde Modus. Alles in allem Ansporn für viele hundert Stunden Spielspass.
Wenn die GPU am Anschlag glüht
Gears of War war immer der Vorzeige-Titel Microsofts für die Xbox 360 Konsole. Das zeigt sich nun auch mit dem dritten Teil. Wieder einmal hat es das Epic Team geschafft, die Messlatte ein Stückchen nach oben zu versetzen. Gears of War 3 ist seinem bisherigen dunklen und erdigen Look treu aber dennoch farbenprächtiger und heller als die Vorgänger. Die teilweise etwas schlauchigen Levels wirken nun breiter und lassen noch mehr Möglichkeiten, sich abseits auf die Suche nach Sammelgegenständen wir KOR Marken, Zeitungsausschnitten und anderen Artefakten der Vergangenheit zu machen. Hier und dort gibt es auch kleine Gimmicks wie eine Cappy zu finden, die man dann im Level bei sich tragen kann und auch in allen Zwischensequenzen korrekt gezeigt wird. Selbst der Verlust in das nächste Level bleibt dabei nicht ungeklärt, aber darauf solltet ihr selber achten.
Gears of War 3 wirkt erwachsener und hat dabei nichts von seiner Vergangenheit eingebüsst. Es ist erstaunlich, wie es die Entwickler schafften, die Steigerung so zu verpacken, dass man es bemerkt, aber nicht das Gefühl hat, als würde man alte Pfade dabei verlassen. Auch wenn die USK nun endlich dem Spiel eine Freigabe erteilte, so ist der Grad der Gewaltdarstellung nicht merklich anders als man ihn als Gears-Fan gewohnt ist. Zumal wir bestätigen können, dass die Version zu 100% ungeschnitten ist. Wem der Gore Effekt zu stark ausgefallen ist, der kann im Menü unter den Optionen das Blut auch einfach "ausschalten".
Hier und da gibt es zwar mal kleinere Aussetzer beim Laden der Texturen oder auch leichtes Flimmern, aber das ist einfach zu verschmerzen und via Installation auf der HDD schnell auszumerzen. Etwas negativer dürfte da den Spielern die schlechte bzw. teilweise nicht vorhandene Lippensynchronität auffallen. Gerade mit der deutschen Synchronisation sieht es dabei nicht sonderlich gut aus, wenn die Charaktere noch reden, aber dabei ihre Lippen nicht bewegen. Hier hat das Epic Team versäumt, das Spiel auf einen nahezu perfekten Stand zu bringen.
Dafür werden Fans von derben Sprüchen belohnt, denn bei den KOR Soldaten und im Zusammentreffen mit den Gestrandeten geht es nicht immer auf die feine englische Art zu. Mitunter sind die Sprüche zwar etwas zu platt, aber letztlich unterstreicht sich Gears of War damit selber, denn bereits in den Vorgängern hat man sich selbst nicht immer ernst genommen.
Waffensounds donnern einem im feinsten Surroundsound um die Ohren und es dürfte niemandem schwer fallen, wo der Gegner sich gerade befindet. Die Ortbarkeit ist ausgesprochen gut, was insbesondere auch für den Mehrspielermodus gilt und einen enormen Vorteil mit sich bringt.
Die musikalische Untermalung der Kampagne ist wieder einmal über jeden Zweifel erhaben. An vielen Stellen gibt es hier ein Wechselbad der Gefühle zwischen Gänsehaut und aggressivem Vormarsch gegen die Gegner, bis der typische ,,Stage Clear" Sound ertönt.
Fazit
Gears of War ist nicht nur irgendein Spiel. Es repräsentiert wie kaum ein anderes Spiel die Xbox 360 Konsole. Besonders schön ist dabei jedoch, dass es nicht wie eine reine TechDemo hervorragend aussieht, sondern mit seinem Gameplay und seiner Spieltiefe die Spieler mitreißt.
Gears of War erzeugt Emotionen und spielt mit diesen. Das Ganze passiert sehr vielschichtig und dennoch plakativ. Gears of War 3 schließt viele Lücken in der Geschichte, die die Vorgänger erzählt haben. So werden gerade die vielen Facetten der einzelnen Personen in Gears of War 3 dichter erzählt und es macht Spaß, mit Cole in seiner Vergangenheit zu schweifen, ohne dass der Spielfluss verloren geht.
Selbst nicht eingefleischte Gears of War-Fans können nur schwer widerstehen. Dafür macht das Epic Team einfach zu viel richtig. Wer sich mit dem Setting anfreundet, ist dem Spiel schnell verfallen. So sorgt gerade der dritte Teil nun mit seinen dedizierten Servern für frischen Schwung im Mehrspielermodus. Endlich sind die Zeiten des Hostvorteils beendet.
Über die wenigen Mängel des Spiel kann man gut und gerne hinwegsehen. Das Spiel hat sich seinen Platz im Spieleolymp verdient und wir können Microsoft danken, dass nun auch Deutsche Spieler in den Genuss des vollen Supports kommen - der USK sei Dank! Das ist uns auch einen XBoxUser.de Special-Award wert, den das Spiel sich auch so bereits verdient hat.
Bewertung
Pro
- Uncut
- CoOp Kampagne
- Umfassender Multiplayer
- Packende Story mit unverwechselbarer Atmosphäre
- Grandiose Präsentation
Contra
- Schlechte Lippensynchronität
- Stellenweise Texturenprobleme


88 Kommentare
XC ShadowClaw Di, 06.06.2017, 15:49 Uhr
das machen wir! wenn der erstmal bisschen einsteckt und Gegner ablenkt ist das schonmal was!
XBU Buttercup Di, 06.06.2017, 15:47 Uhr
Versuch's halt tatsächlich erstmal so, dass der leere Controller auf leicht spielt. Das sollte euch schon enorm helfen.
XC ShadowClaw Di, 06.06.2017, 15:45 Uhr
wenn es mal klappt super! wenn nicht dann danke ich trotzdem!
XBU Buttercup Di, 06.06.2017, 15:42 Uhr
Puh, ich kann nicht versprechen, dass ich da in absehbarer Zeit mitspielen kann, da ich echt nach Feierabend noch super viel um die Ohren habe. :-?
XC ShadowClaw Di, 06.06.2017, 14:29 Uhr
Und da kommst du ins Spiel ;) Wir sind anständige Jungs die Ihre Unfähigkeit damit begründen das auf Wahnsinnig jeder Gegner God-Mode an hat :D