
Alles in Massen!
Man könnte meinen, Entwickler Asobo hat bei der Entwicklung von FUEL unter Größenwahn gelitten, denn die Formate die gewählt wurden sind keineswegs klein und das nicht nur in der frei befahrbaren Rennwelt. Die Events und Herausforderungen scheinen selbst nach mehreren Tagen des Fahrens nicht weniger zu werden, sind aber trotzdem jedes mal eine neue Erfahrung. Die unmenschliche Zahl an verschiedenen Strecken trägt da einen großen Beitrag dazu. Denn kein Rennen ist gleich oder erweckt auch nur den Anschein, das man die Strecke schon einmal gefahren ist. Wirkliche Perfektion am fahren kann man so auch nur schwer abliefern, denn die Strecke lernt man auch erst nach dem wiederholten Neustart auswendig. Das ist zwar ganz geschickt, da so immer wieder neue Abkürzungen gefunden werden, die das GPS nicht automatisch zeigt, doch die lange Ladepause, mit der das Neustarten verbunden ist, ist mehr als nervig.
Das GPS System ist der ständige Begleiter jedes Rennfahrers der im Ödland unterwegs ist. Es zeigt während den Rennen immer die schnellste, für das Auto mögliche (!) Route und führt uns sicher über Stock und Stein. Weicht man einmal von der Route ab, wird sie sofort neu berechnet und sucht einen neuen Weg. Dies ist besonders bei längeren Rennen von Vorteil, da diese unzählige Abkürzungen beinhalten, die das GPS zwar nicht anzeigt, doch einmal die Kurve genommen führt es die Abkürzung automatisch weiter und so können wertvolle Sekunden gespart werden. Im Freeride-Modus kann man mit Hilfe der Karte auch einen beliebigen Ort auswählen und das GPS berechnet die Route. Wer meint, das Ganze ohne technische Hilfe zu schaffen, kann jederzeit das Planungssystem mit der B-Taste deaktivieren und nach seinem eigenen Gespür fahren. Natürlich gibt es auch wieder jede Menge Sammelobjekte. Dazu gehören zum einen die Designs für die verschiedenen Wagen und zum andern Benzinfässer und Aussichtspunkte, die auf der Karte verteilt sind und immer eingesammelt bzw. gefunden werden können.
Doch die Größe hat nicht nur Vorteile, zumindest nicht in FUEL. Anfangs ist es noch nett, einmal alle Berge zu erklimmen, die phänomenale Aussicht zu genießen und dann wieder mit 120 die Felsen runter zu brettern. Doch nach wenigen Stunden geht die Motivation auch bei diesem Punkt verloren. Es gibt einfach zu wenig zu entdecken auf dieser großen Karte. Die Gebiete sind von Camp zu Camp abwechslungsreich gestaltet, aber innerhalb des einzelnen Camps einfach zu groß und langweilig. Wo liegt der Reiz, alles genau zu erkunden, wenn es keine Details gibt, nirgends irgendetwas, was aus der Reihe fällt oder mit Überraschungen locken könnte? Da wurde einfach zu wenig gemacht, groß ist schön und gut aber es sollte auch Details geben, die einen zwingen, mehr zu erforschen.
Ein Nettes Feature ist allerdings der Renneditor, dieser ist im Menü zwar etwas versteckt, aber gut aufgebaut. Mit ihm kann man überall auf der Karte eigene Rennstrecken erstellen und dann natürlich auch befahren.
Donnerwetter
Das Wetter und die Klimakatastrophe haben die FUEL-Welt sichtlich geprägt. Unser Startpunkt, die kleine Hotelanlage, ist da noch recht unbeschadet davon gekommen. Im Verlauf des Spiels treffen wir auf abgebrannte Waldgebiete, zerstörte Dörfer und in der ferne sehen wir von der Bucht aus auch noch eine komplett im Meer untergegangene Stadt. Die Aussicht von einem der Schneebedeckten Berge ist genial. Auch wenn sie durch immer wieder auftauchende Pop-Up's leider etwas gestört wird, ist der oberflächliche Blick auf die Landschaft einer der besten in der Spielewelt. Dazu kommt noch ein dynamisches Wetter- und Tag- & Nachtsystem, das dieses Erlebnis noch authentischer macht.
In den Rennen kann jederzeit ein brausender Tornado über die Strecke ziehen, der Sicht und Strecke deutlich beeinflusst. Bäume und Hochspannungsmasten versperren die Straße und fordern schnelle Ausweichmanöver des Fahrers. Doch das System hat auch seine angenehme und ruhige Seiten. Mit dem Motorrad in den knallroten Himmel des Sonnenuntergangs reinzufahren sieht toll aus! Etwas ungemütlich wird's dann aber, wenn die Sonne einmal untergegangen ist. Die Dunkelheit macht es, trotz angeschaltetem Licht, fast unmöglich eine saubere Linie zu fahren. Die vielen Hindernisse erkennt man meistens zu spät und muss so immer wieder den Rückwärtsgang einlegen.
Fazit
FUEL versucht vor allem mit Größe und Vielfalt zu überzeugen, schafft dies aber nur bedingt. Die große Spielewelt ist toll anzusehen, im Detail aber doch langweilig und uninteressant.
Das Wettersystem ist gut umgesetzt und fügt sich wie auch der Tag- und Nachtwechsel super in das Spielgeschehen ein und vermittelt so ein fast authentisches Erlebnis. Die Rennen bieten viel Abwechslung und Spaß mit den verschiedenen Typen und Fahrzeugen. Nervig ist da nur die KI die unsauber programmiert ist.
Grafisch wäre sicher mehr möglich gewesen, Pop-Up's und kurze Freezes unterstreichen dieses Ergebnis noch einmal. Das ist genauso schade, wie die verpasste Chance beim Sound richtig reinzuhauen und durch laute Effekte das Szenario aufzupeppen.
Man kann viele Stunden mit FUEL verbringen, ohne das sich ein Rennen wiederholen wird, muss dabei aber immer wieder Defizite bemerken, die den Spaß und Spielfluss etwas bremsen.
Bewertung
Pro
- Riesige Spielewelt
- Einfaches Fahrverhalten
- Vielfältige Rennen
- Tag- & Nachtwechsel
- Dynamisches Wettersystem
Contra
- Ladezeiten vor und nach den Rennen sind nervig
- Landschaft im Detail langweilig und uninteressant
- Sound zu schwach
- Unsauber programmierte KI

1 Kommentar
seVn Schnippi Fr, 26.06.2009, 22:18 Uhr
Naja so gut find ich das Spiel nicht,extrem große Spielwelt (fast schon zu groß),Grafik nicht besonders gut.
Die Wettereffekte sind geil gemacht,aber ansonsten kommts leider nicht an DiRT oder GRID ran,schade eigentlich:(