
Mit Fist of the North Star bringt Koei, zusammen mit den Entwicklern der Dynasty-Warriors Reihe, dieses Jahr ein neues Beat´em up für alle Fans des Genres auf den Markt. Der neue Name und frische Ideen sollen das Spiel neben den Dynasty Warriors Spielen besonders hervorheben. Ob das gelingt, erfahrt ihr in unserem Review.
Was steckt dahinter?
Der Name Fist of the North Star kommt nicht von ungefähr, denn schon vor mehr als 20 Jahren ging unter gleichem Namen in Japan die Fist of the North Star Manga-Comic-Serie auf den Markt. Nach dem Erfolg auf dem Papier wurde Fist of the North Star auch in zwei TV Serien verfilmt, welche zusammen gut 150 Episoden beinhalteten.
Das Videospiel siedelt sich zumindest geschichtlich ähnlich an den bekannten Comic an. Wir werden in eine post-apokalyptische Welt versetzt, die unter den Folgen menschlicher Dummheit, einem atomaren Krieg, leidet. Komplette Städte sind zerstört, es ist kaum noch Leben vorhanden und böse Mächte versuchen, auch noch das letzte bisschen Leben und Schönheit der Erde für sich zu beanspruchen. So streifen wir Anfangs wirr und alleine durch die Wüste und müssen folgend aus einem Gefängnis ausbrechen, um dann zuerst eine riesige Horde von motorisierten Gang-Mitgliedern nieder zu prügeln und später die Welt wieder ins Gleichgewicht rücken. Dabei stecken wir meist in der Haut von Kenshiro, dem Haupt-Protagonisten mit den riesen Bizeps und der Fähigkeit, durch ganz spezielle Schläge ganz schön viele Menschen zu erledigen.
Die Story wird immer wieder durch kurze und auch mal längere Zwischensequenzen ergänzt, sie zeigen meist Dialoge, welche die Geschichte vorantreiben. Trotz der Zwischensequenzen, die den Inhalt vermitteln, ist es besonders am Anfang schwierig, richtig in die Geschichte einzusteigen. Zu vieles ist ,,einfach so" und wird nicht näher erläutert und beleuchtet. So hat der Spieler eine Geschichte, der er nicht voll und ganz folgen kann. Das ist nicht gerade der beste Ausgangspunkt für viele Spielstunden!
Brutal!
Als das Testmuster von Fist of the North Star Kens Rage ankam, hielt ich das Pegi 18 Logo auf dem Cover noch für einen Druckfehler, aber nachdem ich dann auch vor dem Spielstart extra gefragt wurde, ob ich wirklich die brutale Version des Spiel spielen möchte, dämmerte mir so langsam, was sich Koei diesmal einfallen lassen hat. Für Beat´em up Fans, die auf nicht ganz so viel Blut stehen, hat Koei nämlich ein extra Feature eingebaut, dass das Spiel milder darstellt. Absolut verständlich, denn nach einigen Kämpfen sieht man sehr schnell, warum es dieses Feature gibt: Es fließt sehr viel Blut und ist wirklich brutal!
Kenshiro macht vor keiner ach so großen Gegnermenge halt und so wird jeder Kampf bis zum positiven Ende ausgetragen. Dabei wird mit einfachen und einzelnen Schlägen angefangen und mit brutalen Finishern aufgehört. Der Spieler hat derweil, dank Gore-Effekt, vollen Einblick in das Innenleben der Gegner.
In Japan kommt die übertriebene Gewaltdarstellung in Verbindung mit dem Manga-Style gut an, wir halten das Ganze für etwas überzogen. Aber das muss letztendlich jeder Spieler selbst entscheiden...
Fazit
Fist of the North Star Kens Rage ist ein Standard Third-Person Battle-Brawler der für Fans der Fist of the North Star Serie sicherlich interessant ist. Für alle Anderen bietet er aber nicht mehr als andere Beat´em ups, die im Moment auf dem Markt sind. Grafisch kann der Titel sich vielleicht gerade noch im hinteren Mittelfeld des Genres einordnen. Die Gegner sehen alle gleich aus und die Level sind in einigen wenigen Braun-Tönen gestaltet und so ziemlich langweilig.
Das Kampfsystem ist alt bewährt und basiert immer noch auf den typischen Kombos, die durch spektakuläre Finisher ergänzt werden. Der Levelverlauf ist immer gleich und bietet absolut keine Abwechslung, sondern nur verdammt viele Gegner.
Viel Neues sieht man in Fist of the North Star nicht. Nur der hohe Grad an Brutalität tanzt da aus der Reihe und zeigt, wie viel Blut in ein solches Spiel eingebaut werden kann. Werft auf jeden Fall einen Blick auf die Demo, bevor ihr euch für einen Kauf entscheidet.
Bewertung
Pro
- 14 Level
- Splitscreen-Modus
- Manga Beat´em up
Contra
- Langweilige Grafik
- Langweilige Level
- Langweilige Kämpfe