Review zu FIFA 22

Der Lieblingssport hierzulande bleibt Fußball und so ist es kein Wunder, dass Jahr für Jahr EA Sports eine große Gamer-Gemeinde mit ihren FIFA-Releases anspricht. Wir haben auf der Xbox Series X mit FIFA 22 gegen den Ball getreten.

FIFA 22 ist nicht gleich FIFA 22

In der Einleitung haben wir bereits geschrieben, dass wir den neuesten Ableger vornehmlich auf der Xbox Series X gespielt haben. Wir haben uns FIFA 22 auch auf der Xbox One angesehen, aber es war schon vorher bekannt, dass es relevante und sichtbare Neuerungen nur in der Version für die aktuelle Konsolengeneration geben wird. FIFA 22 auf Xbox One sieht so aus und spielt sich so wie die vorherigen Versionen. Hier kann man durchaus davon sprechen, hauptsächlich mit aktuellen Kadern zum Anpfiff zu gehen. Bahnbrechende Neuerungen dürfen hier nicht erwartet werden.

Anders sieht das - im wahrsten Sinne des Wortes - auf Xbox Series X|S Konsolen aus. Ich zitiere hier meinen 12jährigen Sohn, der bei sich die Xbox One Version spielt und bei den Spielen auf der XSX im Wohnzimmer mit mir immer wieder sagt: "Wow, wie cool sieht das denn aus!". Es gibt beispielsweise deutlich mehr Animationen und Videos vor einem Match als Spieltags-Erlebnis, aber auch ganz andere Kameraführungen und dynamischere Momente, die ihm als Vielzocker sofort als Unterschied auffallen.

FIFA 22 für die aktuellste Konsolengeneration setzt auf die neue HyperMotion-Gameplay-Technologie, mit der man unter anderem ein Motion Capturing von Fußballspielen 11-gegen-11 aufgezeichnet hat. Zusammen mit einem weiterentwickeltes System für eine lernende K.I. gibt es so ganz neue Animationen, Zweikämpfe und Bewegungen des Teams beispielsweise im Defensiv-Verbund. Laut EA führte dies zur größten Überarbeitung der Animationen in der Geschichte der FIFA-Reihe, so dass über 4000 neue Bewegungen ins Spiel integriert wurden. Wir haben sie nicht gezählt, bemerken aber in der Tat neue Situationen und Moves während der Spiele. So fällt vor allem auf, dass man sich mit einem explosivem Sprint oder einem Steilpass für den Mitspieler noch mehr Raum verschaffen kann, wenn der Gegner es zulässt.

Was steckt noch drin?

Das Paket ist wie immer riesig und auch in FIFA 22 punktet man mit einer riesigen Anzahl an lizenzierten Teams und Wettbewerben. Freut euch auf die klassischen Spielmodi, auf die lustigen Hausregel-Varianten oder auf spaßigen Volta-Fußball mit entsprechender Story. Hier kann man schon einige Stunden verbringen, noch mehr wird das sicherlich mit dem unglaublich beliebten Ultimate Team Modus. Allein dort warten diverse Modi und Möglichkeiten, um das eigene Team weiter zu entwickeln und einzusetzen. Mir gefällt die neue Steuerung im Menü nicht besonders, wo man mit dem Stick zum Kader oder Stadion scrollt, aber das mag Gewohnheitssache sein.

Wer noch mehr aus seiner Mannschaft herausholen möchte, setzt neue Taktiken oder startet den Karrieremodus. Hier ist es nach vielfachem Wunsch der Community nun möglich, einen eigenen Verein zu erstellen und zu managen. Dafür wurde ein entsprechender Editor erstellt, der leicht zu bedienen ist. Wer lieber eine Karriere als Spieler startet, kann nun auch als Joker von der Bank gebracht werden. Das ist gerade als junger Spieler deutlich realistischer, als direkt in der Startelf zu stehen. Wer lieber online spielt, kann dies natürlich auch wieder in den Pro Clubs tun und sein Können unter Beweis stellen. In allen Bereichen haben die Entwickler für neue Inhalte gesorgt, so dass es auch für Veteranen Neues zu entdecken gibt.

Die Präsentation von FIFA 22 bleibt optisch wie akustisch auf hohem Niveau, mit der Xbox Series X natürlich ganz besonders. Nicht nur mein 12-Jähriger findet das cool, auch ich hatte immer wieder Spaß, wenn wir gegeneinander auf dem riesigen Bildschirm und mit der Surround-Anlage gespielt haben. Hier kam immer wieder das Feeling auf, gerade ein Live-Spiel zu sehen. Schon toll, was sich in den letzten Jahrzehnten so getan hat und man heute oft einfach so hinnimmt. Weniger toll und dafür sehr langweilig ist es, Jahr für Jahr die gleichen Achievements vorgesetzt zu bekommen. Es steckt so viel in dem Spiel, wieso bildet man das nicht auch bei den erreichbaren Erfolgen mal sinnvoll und jährlich neu ab?