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Der gut Ruf

...ist bekanntlichermaßen schnell ruiniert. Nicht anders kann es euch bei Fallout New Vegas ergehen. Das neue Ruf-System des Spiels sorgt dafür, dass alle eure Entscheidungen nicht ohne Folgen bleiben. Helft ihr den einen, hassen euch die anderen oder umgekehrt. Je nachdem bei wem ihr euch beliebt macht, gibt es als Belohnung für eure Hilfe beispielsweise Rabatte bei der nächsten Shopping Tour, oder auch weitere Aufträge zu erledigen. Der Storyverlauf gestaltet sich durch dieses neue Spielprinzip extrem dynamisch, so dass der aktuelle Fallout Titel einen deutlich höheren Wiederspielwert erhält.

Habt ihr euch in Schale geworfen und könnt ggfs. auch mit einem schlechten Gewissen leben, steht einem erfolgreichen Gelingen der bevorstehenden Aufgaben fast nichts mehr im Weg. Waffengewalt vorausgesetzt! Daran wird es aber auch nicht scheitern, denn die Auswahl an den verschiedensten Waffen ist extrem umfangreich, so dass jeder den Schießprügel seiner Wahl finden sollte. Gleichermaßen umfangreich ist die Anzahl der Gegenstände, die ihr euch im Spielverlauf einverlaiben könnt. Sammelfreaks und Hobbyhexen kommen somit ebenfalls auf ihre Kosten.

Der neue Pipboy 4

Ihr solltet jedoch eure schlagfertigen Argumente nach hitzigen Gefechten stets im Auge behalten. Denn eure Waffen haben keine lebenslange Garantie, sondern nutzen sich mit der Zeit ab, und wollen entweder enstorgt oder repariert werden. Habt ihr eine brauchbare Waffe im Inventar, so habt ihr die Wahl ob ihr in guter alter Shootermanier euren Gegnern das Fürchtern lehrt, oder mittels des aus Fallout 3 bekannten VATS-Systems gezielt einzelne Körperteile ins Visier nehmt.

Für alle friedliebenden Zocker unter euch, ist dieser Titel vielleicht nicht gerade die richtige Wahl. Wer aber bereits bei Sam Fisher die ein oder andere Trainingsstunde absolviert hat, darf gerne auch versuchen seine Questaufgaben halbwegs gewaltfrei zu lösen. Statt der brutalen Flucht nach vorne, könnt ihr euch auch á la Stealth-Taktik um Hindernisse und Gegner schleichen, und so einigen Konflikten aus dem Weg gehen.

Eine Übersicht über euer Waffenarsenal, die aktuellen Aufgaben, der Karte, euer Inventar und vieles mehr, erhaltet ihr stets über euer iPhone der atomaren Nachkriegszeit, dem PipBoy, welchen ihr immer am Mann habt. Über diesen könnt ihr auch die Schnellreisefunktion nutzen, mit der ihr einmal besuchte Orte ohne lange Fußmärsche ansteuern könnt.

Pimp my Character

Was wäre aber ein Rollenspiel ohne ein entsprechendes Charaktersystem, mit dem ihr euren Protagonisten im Spielverlauf in seinen Fähigkeiten bestärkt. Fallout New Vegas gibt euch jedenfalls außreichend Möglichkeiten, die Stärken und Fähigkeiten aufzuleveln. Die vorhandenen Grundwerte können zu einem späteren Zeitpunkt noch durch eine OP mittels Implantante verbessert werden. Alle sonstigen Upgrades erhaltet ihr durch das Verteilen von gesammelten Skill-Points, welche ihr während des Spiels und bei erfolgreichem Abschluss von Quests erhaltet. Mit einem ordentlich gepimpten Charakter haben eure Gegner nicht mehr lange etwas zu lachen.

Gut was auf Ohren gibt es auch bei der Soundkulisse zum Spiel. So tragen die Umgebungsgeräusche gepaart mit einem durchaus brauchbaren Soundtrack zu einer passenden, und somit authentisch wirkenden Endzeitstimmung bei. Die deutsche Sprachausgabe ist O.K. Die Sprecher wirken nicht an jeder Stelle sonderlich emotionsgeladen, und auch die Übersetzung passt nicht immer zu den Bildschirmtexten. Gut, dass alles unterm Strich aber doch gut verständlich ist, und man sich bei der Vielfalt der Sprachdialoge erst einmal gemütlich zurücklehnen und zuhören kann.

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Fazit

Mit Fallout New Vegas ist Bethesda Softworks ein durchaus solider Nachfolger zu Fallout 3 gelungen. Kritiker, die zuvor lediglich von einer Fallout 3 Erweiterung gesprochen haben, müssen sich leider eines Besseren belehren lassen. Ein völlig neues Leveldesign und eine neue, toll erzählte Story unterscheiden den Titel von einer klassichen Erweiterung deutlich.

Der vergangene Atomkrieg hat jedoch die technische Weiterentwicklung weitesgehend stagnieren lassen und sogar das ein oder andere Bit und Byte der Grafik-Engine getroffen. Optisch hat sich Fallout New Vegas im Vergleich zu Fallout 3 nicht weiterentwickelt. Vielmehr zieren häufiger Pop-Ups den Horizont, Einbrüche der Framerate und weitere technische Schnitzer nerven nicht selten. Bleibt zu hoffen, dass das mittlerweile erhältliche Bugfix-Update viele der bekanntgewordenen Probleme behebt.

Der neue Hardcore Modus wird selbst eingefleischte Fallout Helden fordern, der Ruf-Modus macht den Storyverlauf deutlich dynamischer, eine riesige Waffenauswahl und unzählige weitere Gegenstände werden neben dem vielfältigen Charaktersystem das abgebrühte Herz des Rollenspielers schnell erorbern.

Klanglich bekommt ihr eine solide, nicht immer emtionale deutsche Sprachausgabe auf die Ohren, und Umgebungsgeräusche kombiniert mit einem detaillierten Leveldesign schaffen erneut eine passende Endzeitstimmung.


Bewertung

Pro

  • Detaillierte und neue Landschaft
  • Gut erzählte Story
  • Haufenweise Waffen und Gegenstände
  • Ruf-System
  • Fordernder Hardcore-Modus

Contra

  • Häufige Einbrüche der Framerate
  • Pop-Ups und matschige Texturen
  • Nicht immer optimale deutsche Sprachausgabe
  • Wenig Neuerungen

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9

35 Kommentare

-Lenny- Do, 06.10.2011, 08:26 Uhr

Da stimmt ich Nebulah zu, ich zum Beispiel fand die Fraktionen cool und ansich ist vegas cooler finde ich. Fallout 3 war alles Grau (naja Ödland halt) und New Vegas wirkte lebendiger und in der Wüste leb ich lieber :)

Habe alle 3 Enden gespielt und hat mit echt Freude gemacht.
Besonders Lustig ist es wenn man Caesar einfach mal killt während des Games XD
Die Durchsagen im Radio sind dann echt funny :)
Ich liebe New vegas XD

Nebulah Do, 06.10.2011, 00:52 Uhr

Anscheinend gehörte ich zu den wenigen die 2 mal einen Bug gesehen haben. Das waren Gegner die im Boden hingen. Ansonsten ist es Storytechnisch schwächer und unrunder als Fallout 3. Aber ansonsten bin ich voll zufrieden und wäre nicht Point Lookout dann würde ich sagen ist es Grafisch schon nen Ticken besser den es hat Farbe gefunden. Ich bin z.B. froh das sie einiges aus den ersten beiden Teilen übernommen haben. Macht was her. Vielleicht schaffen sie es ja mal Teil 2 in HD zu verpacken. Eines der besten Games das man gespielt haben muss:smt023

Testave Di, 04.10.2011, 02:03 Uhr

Nebulah schrieb:
ketzer brenne im fegefeuer:smt023
um mal nicht als der flamer dazustehen, hier mal die (für mich) gravierendsten missstände in NV:

1) die bugs sind weitaus schlimmer als dargestellt wird. nicht nur die deutsche sprachausgabe ist total verbuggt, mit sowohl falschen übersetzungen, als auch überhaupt sätzen als UT, bei denen dann die figur allerdings etwas ganz anderes sagt. die endlosen grafikbugs, bugs bei den quests (ich konnte ca. 5x wegen eines bugs eine quest nicht abschließen und musste das spiel laden). die endlosen glitches will ich gar nicht aufzählen.

2) die quests sind wesentlich schlechter erklärt, als noch im vorgänger. zu viel muss man sich selbst zusammenreimen oder findet man erst nach langer suche bzw auch nur durch zufall. versteht mich nicht falsch - ich bin durchaus auch ein fan von schweren aufgaben und liebe es mal in einem game zu hängen und nachdenken zu müssen - aber bei fallout NV wirken diese rätsel eher unabsichtlich und willkürrlich. so als hätte man 2 sätze vergessen, bei denen erklärt wird, wo man denn genau die person XY oder das item XY findet. rätsel - okay, stundenlanges rumsuchen - nein danke!

3) mal ehrlich: für dieses spiel gibt es 4-5 verschiedene enden. und die dazugehörigen questreihen teilen sich ca. 5-6 quests vor dem ende auf. das heißt, um alle quests zu sehen muss ich das spiel geschätze 5x von einem gewissen punkt aus spielen und dann (sagen wir mal um es niedrig zu halten)
10x verschiedene quests machen. wenn man das nicht vorplant sogar noch mehr.
haben die entwickler vergessen dass das ein ROLLENspiel ist. der sinn eines rollenspiels ist sich mit dem charakter so gut wie möglich zu identifizieren und die welt zu erkunden. ich persönlich will in einem rollenspiel ja so viel wie möglich sehen, allerdings auch an einem - meinen charakter arbeiten. so darf ich aber gleich an 4-5 charaktären arbeiten, was mir absolut gegen den strich geht. klar, so spielen es die leute auch ein zweites mal durch - man hätte die quests allerdings auch anders (wesentlich sinnvoller) im spiel unterbringen können (statt einer 10 stunden story ohne nebenquests halt, wie bei oblivion, eine die 30 stunden dauert...)

4) alles in allem wurde wirklich nicht viel zum vorgänger verändert. man hätte dieses spiel auch ohne probleme in mehreren fallout 3-erweiterungen bringen können. denn weder grafik, noch interface, noch irgendwas großes am spielstil wurde verändert. ein paar kleinere neuerung (die auch durchaus zu den positiven dingen des spiels zählen) dürfen natürlich nicht unerwähnt bleiben. allgemein war es aber wirklich zu wenig.

Nebulah Mo, 03.10.2011, 22:21 Uhr

Testave schrieb:
als extremer fallout 3-fan muss ich sagen, dass dieses spiel ein absoluter reinfall war. übertriebene review zu einem alles in allem relativ unterdurchschnittlichen spiel.

ketzer brenne im fegefeuer:smt023

Testave Mo, 03.10.2011, 19:11 Uhr

als extremer fallout 3-fan muss ich sagen, dass dieses spiel ein absoluter reinfall war. übertriebene review zu einem alles in allem relativ unterdurchschnittlichen spiel.

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