Review zu Fable II

Eine Neuerung, die ich einmal ganz für sich unter die Lupe nehmen will, ist unser Freund, der Hund. Aus der Story geht klar hervor, wie er zu uns stößt. Sind wir erwachsen, so ist er unser Begleiter in jeder Situation. Der Hund benötigt prinzipiell keine große Aufmerksamkeit. Ich muss mich also eigentlich nicht um ihn kümmern, muss ihn nicht füttern oder ihn bei Laune halten - Gott sei Dank, denn noch eine Tätigkeit nach der ich regelmäßig schauen müsste, wäre des Guten zu viel.

Doch welche Funktion übernimmt der Hund? Nun, er hilft mir, und dies in vielen Lagen. Die erste Funktion die man entdecken wird, ist die des Schatzfinders. Der Hund merkt, wenn in der Nähe eine Schatzkiste versteckt ist, bellt und läuft dahin, damit wir sie finden. Des Weiteren bellt er auch auf und läuft zu einer Stelle, bei der man graben kann. Er fängt an selbst zu graben und gräbt man dann selbst mit dem Spaten, so kann man Items und Gold finden. Diese Fähigkeit des Hundes nennt man ,,Schatzsucher" und kann durch Kaufen von Büchern erweitert werden - so findet der Hund öfter etwas und auch noch wertvollere Dinge.

Eine weitere Hilfe bezieht sich auf Kämpfe. Generell spürt der Hund früh, dass Gegner in der Nähe sind - meist noch bevor man sie selbst sehen kann. Wimmert der Hund und zögert beim Weitergehen, weiß man also Bescheid und zieht schon mal sein Schwert. Aber nicht nur warnen tut der Hund - er kämpft ebenfalls! Jedenfalls ein bisschen. Unbewusste oder geschwächte Gegner werden vom Hund angegriffen und auch getötet. Dies ist hilfreich, allerdings sollte man sich trotzdem nicht auf ihn verlassen, da er eher eine minimale Unterstützung ist. Aber auch die Fähigkeit ,,Kämpfer" beim Hund lässt sich durch Bücher und Übung erweitern und verbessern.

Eine letzte Funktion des Hundes ist das Unterstützen bei Ausdrucksmitteln, wenn man ihm Tricks beigebracht hat. So wird er sich die Pfote vor die Hand halten, wenn ihr pupst, oder auch Männchen machen, wenn ihr gerade eine Heldenpose einnehmt. Letztendlich kann man sich mit seinem Hund auch ein bisschen amüsieren, indem man ihn z.B. lobt oder tadelt, oder aber auch einen Gummiball wirft, den er zurückbringt. Auch Leckerlis kann man seinem treuen Gefährten geben, damit er sich freut. Einen direkten Einfluss auf das Spielgeschehen hat das Behandeln des Hundes aber nicht. Umgekehrt schon: Verhaltet Ihr euch böse, wird euer Hund, genau so wie Ihr selbst, dunkler und aggressiver, seid ihr jedoch gut gesinnt, färbt sich das Fell eures Hundes immer heller und er ist öfter gut gelaunt.

Die Einführung des Hundes ist ganz witzig, aber in unseren Augen auch ein wenig überflüssig. Manchmal nervt die feuchte Schnauze, wenn sie im Weg steht, aber gut - die Probleme sind minimal. Den Sinn des Hundes ist aber in Frage zu stellen - benötigt man ihn doch eher recht wenig. Die größte und wichtigste Funktion des Hundes bleibt immer noch das Finden von Schätzen.

Von Beweglichkeit und Kämpfen

Wie bewege ich mich in der riesigen Welt von Albion fort? Nun, anfangs scheint die Antwort klar - zu Fuß! Habt ihr noch nicht viel erkundet, macht das auch nichts aus - schließlich gibt es viel zu entdecken, und besonders Nebenmissionen, Schätze und sonstige Gimmicks warten nur darauf, von euch gefunden zu werden. Jedoch könnte das Reisen im späteren Spielverlauf etwas lästig werden - besonders wenn man sich ständig auf Tagesreisen begeben muss. Apropos: Wir haben ein dynamisches Zeit und Wetter System bei Fable 2. Der Tag vergeht, die Nacht kommt und umgekehrt. Genauso wie es in manchen Gebieten manchmal zu Regen kommen kann, ist die Umwelt von Fable 2 variabel und immer anders. Nachts sind die Läden und Häuser geschlossen und es treiben sich komische Gestalten herum - Tags über ist die Welt eine andere.

Im späteren Verlauf der Geschichte stehen euch aber auch Kutschen gegen Bezahlung zur Verfügung, die euch durch die Gegend kutschieren. Noch praktischer als die kleine Rundfahrt ist aber das Teleportieren, welches von euch wohl am meisten genutzt werden wird. Es ermöglicht euch ohne Probleme zu einem bereits gewesenen Ort hinzu beamen. Ihr bekommt immer den Hinweis, dass diese Reise z.B. 29 Stunden dauern wird, und so wisst ihr, dass die Zeit während der (kurzen) Reise voranschreitet und ihr z.B. bei Nacht ankommen werdet. Es ist also streng genommen keine Teleportation, sondern eher eine Abkürzung des Fußweges.

Auf euren Wegen durch die Welt von Albion werdet ihr allerdings nicht immer durch friedliche Dörfer und Städte reisen. Eure Wege führen auch abseits vom Pfad, wo ihr zwielichtige Gestalten treffen werdet. Diese greifen auch schon das eine oder andere Mal an, so müsst ihr also für Kämpfe gewappnet sein. Die Wahl der Waffen ist groß und jeder Händler bietet andere an, generell habt ihr aber eine Nahkampf- und eine Distanzwaffe. Die Nahkampfwaffen unterteilen sich in schwere (Axt, Hammer, usw.) und leichte (Schwerter) Waffen, genauso wie die Distanzwaffen (Pistolen, Gewehre und Armbrüste).

Das Umgehen mit diesen Waffen im Kampf ist einfach: Drückt man X, greift der Held mit dem Schwert an, Y führt zu einem Schuss mit dem Gewehr o.Ä.! Unkompliziert, dennoch umfangreich und besonders abwechslungsreich gestalten sich die Kämpfe trotzdem: Es sind Kombos möglich und die Kampferfahrung ändert im Laufe des Spiels!

Wer das Aufstufungssystem aus Fable 1 kennt, dem erzähle ich hier nichts Neues, doch will ich es kurz erläutern: Jeder Kampf gibt euch Erfahrung in Form von farbigen Kugeln - war der Kampf gut und ihr wurdet nicht viel verletzt oder habt spektakuläre Tötungsmanöver ausgeführt, so gibt es Bonus-Erfahrung. Mit diesen Kugeln könnt ihr gewünschte Fähigkeiten verbessern, wie z.B. eure Gesundheit, eure Stärke, eure Treffsicherheit oder aber auch die Magie!

Besonders in sich haben es die Magie-Attacken. Ihr habt hier die Qual der Wahl, für welche ihr euch entscheiden werdet: Feuerstöße, Zeit-Kontrolle oder auch Auferstehung von Toten. Das System ist umfangreich und spaßig. Besonders cool: Wenn euch eine Fähigkeit nicht gefällt, könnt ihr sie sozusagen wieder ,,verkaufen" und ihr erhaltet einen guten Teil der investierten Erfahrung zurück!

Ebenfalls noch ein kleines Wort zu den Kämpfen im allgemeinen und dem Typus des ,,Rollenspiels": Fable 2 ist kein klassisches RPG, wo Gegner spawnen, ihr eure Party organisieren müsst und z.B. einen Heiler, einen Angreifer habt usw. Fable 2 kreiert ein Genre für sich, das nicht so sehr auf die asiatischen RPGs zurückgreift und somit auch ein breiteres Publikum anspricht: Man muss nicht stundenlang in einem Keller ein Rätsel lösen, sondern bewegt sich viel freier. Das System ist sehr gelungen, doch wird es erfahrene RPG Fans eher zu leicht vorkommen, weil man eben keine 100 Stunden verbringen muss, bis man auf einem akzeptablen ,,Level" ist (es gibt kein Levelsystem in Fable 2).