Review zu F1 2017

Es ist wieder soweit: Mit F1 2017 startete Codemasters nun auf Konsolen und PC in die neue Formel 1 Saison. Im Vorfeld wurde für das Spiel groß die Werbetrommel gerührt. Mit historischen Fahrzeugen, innovativen Spielmodi und einer Karriere, wie Fans sie noch von F1 2010 kennen, wurde geworben. Ob F1 2017 wirklich das beste F1 Spiel bislang ist oder doch nur der gleiche Einheitsbrei in neuem Gewand erfahrt ihr in dem folgenden Testbericht.

Die Qual der Wahl

Nach einem kurzen Intro startet F1 2017 direkt in ein sehr schlichtes Hauptmenü. Schlicht heißt in diesem Kontext aber keinesfalls unübersichtlich. Die verschiedenen Modi sind über das Hauptmenü einzeln erreichbar. Im Spielumfang enthalten sind die Karriere, der brandneue Meisterschaftsmodus, regelmäßig wechselnde Events, Zeitfahren, der Multiplayer sowie Grand Prix. Mit insgesamt sechs Spielmodi wartet F1 2017 auf. Damit bedienen die Spielemacher von Codemasters so ziemlich alle Anforderungen an ein aktuelles Formel 1 Rennspiel.

Der Karriere Modus bietet dem Spieler die Möglichkeit, nach Erstellung seines eigenen Fahrers, in den Rennstall der Wahl einzusteigen und in eine frische Formel 1 Saison zu starten. Bei der Wahl des Teams gibt es keine Einschränkungen. Wer möchte kann somit direkt bei den Top Teams anfangen und muss sich nicht erst hocharbeiten. Ob das nun gut oder schlecht ist, darüber lässt sich streiten. Es bleibt dem Spieler zumindest überlassen, ob er klein anfängt oder gleich voll durchstartet.

Im Meisterschaftsmodus besteht dann die Auswahl zwischen zwei weiteren Arten von Rennen beziehungsweise Meisterschaften. Das Eine sind die Historischen Einladungsevents. Diese werden erst mit dem Voranschreiten in der Karriere freigeschaltet. Diese Einladungsevents beinhalten Herausforderungen wie zum Beispiel das Überholen einer gewissen Anzahl an Formel 1 Autos in einem klassischen Rennboliden, oder das Hinlegen einer Rundenzeit im Regen und noch weitere Herausforderungen. Diese historischen Einladungsevents geben den, ebenfalls im Spiel verfügbaren, historischen Formel 1 Autos eine zusätzliche Daseinsberechtigung und sind dabei spaßig sowie fordernd zugleich.

Der zweite Teil des Meisterschaftsmodus sind die gleichnamigen Meisterschaften. Die Codemaster Entwickler haben bei diesen Meisterschaften für reichlich Abwechslung gesorgt. Turniere jedweder Art laden den Spieler auf eine lange Reise über die verschiedenen Kontinente und verschiedenen Veranstaltungen ein.

Im Weiteren auf die restlichen Spielmodi einzugehen, würde den Rahmen an dieser Stelle sprengen. Dies ist aber auch nicht nötig, da sich das Zeitfahren, Grand Prix und Multiplayer weitestgehend alleine erklären. Letzterer konnte während der Tests leider nicht auf Herz und Nieren geprüft werden, da noch kaum Spieler vorhanden waren und es somit zu keinen Online Sessions kam. Lediglich die „normalen“ Events sollten kurz erwähnt werden. Hierbei handelt es sich um regelmäßig neue Herausforderungen die Codemasters zur Verfügung stellt und dem Spieler die Möglichkeit geben sich mit anderen Fahrern in der Community zu messen. Hier kommt nur der Schnellste zu Ruhm und Ehre!

Eins mit dem Auto und der Strecke werden

Beim Spielen von F1 2017 mit dem Xbox One Controller dauerte es extrem lange um mit der Steuerung warm zu werden. Das Lenken der Rennboliden mittels Gamepad ist ziemlich gewöhnungsbedürftig, da die Steuerung eines Formel 1 Fahrzeuges sehr präzise ist, was mit einem Controller schlicht weg schlecht umzusetzen ist. Beim Umstieg auf Lenkrad und Gaspedal stellte sich hingegen sofort ein Gefühl von voller Kontrolle ein. Die Steuerung ist höchst präzise. Gas und Bremse lassen sich optimal dosieren. Darüber hinaus bietet das Spiel einen extrem großen Support von Lenkrädern. Selbst das relativ wenig verbreitete Mad Catz Pro Racing Force Feedback Wheel, welches bei den Tests zum Einsatz kam, findet bei den Entwicklern von Codemasters Berücksichtigung und lässt sich somit hervorragend verwenden.

Alles andere als Hervorragend ist allerdings die Grafik auf der Strecke. Während der Fahrt kommt es immer wieder zu starkem Tearing im peripheren Sichtfeld und zu Kantenflimmern im Hintergrund der Strecke. Getoppt wird dies nur von ab und zu vorkommenden Framerateeinbrüchen. Wobei letzteres wirklich selten passiert. Die Baumkronen auf Strecken wie dem Albert Park in Melbourne oder dem Großen Preis von Kanada flimmern so sehr, dass es unangenehm wird, obwohl sie nicht mal im Fokus stehen. Hier muss den Entwicklern ein großer Tadel ausgesprochen werden. Zum Glück bleibt die Optik das einzige Manko des Spiels. Der Sound von F1 2017 weiß nämlich zu überzeugen. Die Fahrzeuge klingen wie ihre echten Vorbilder. Offen gestanden sind es eher die historischen Fahrzeuge die, mit ihren 10 oder gar 12 Zylinder Motoren, für reine Gänsehaut sorgen. Dagegen klingen die aktuellen Formel 1 Boliden wie fahrbare Rasierapparate. Dies ist aber ein Punkt der weniger den Entwicklern von Codemasters, sondern viel mehr den Vorgaben der FIA geschuldet ist. Fest steht, die Vertonung des Spiels kommt sehr gut an!