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Jetzt schiffts auch noch!

Für Spannung sorgt auch das dynamische Wetter. Oft passiert es, vor allem im Qualifying, dass ihr mit wechselnden Wetterverhältnissen zu kämpfen habt. Während ihr in Q1 z.B. mächtig Gas geben könnt, vermiest euch der Regen in Q2 gehörig euren Lauf. Denn plötzlich kommt es einem so vor, als fahre man auf einer komplett anderen Strecke. Bereits leichter Nieselregen sorgt dafür, dass sich die Bremspunkte komplett verschieben. Was ihr also mühsam erlernt habt, könnt ihr getrost über den Haufen werfen und müsst erneut eure Linie finden. Bei zehn Minuten ein knappes Unterfangen. Natürlich könnt ihr auch in Box fahren und dann fängt das Pokern an. Fahrt ihr evtl. mit Intermediates raus und nutzt die eher leere Strecke für euch? Oder wartet ihr den Schauer ab und könnt so gewohnt die Bremspunkte nutzen, die ihr euch eingeprägt habt?  Hart ist es natürlich dann, wenn es erst einmal richtig regnet. Doch tut euch selbst den Gefallen und geht auf die Piste, denn so schönen Regen sieht man sonst nur in der Realität. Die Tropfen strömen nur so über euren Helm, alles glänzt und spiegelt und wenn ihr mal hinter einem andere Fahrzeug herfahrt, könnt ihr quasi gleich die Augen schließen, denn viel werdet ihr nicht mehr sehen.

Spieglein, Spieglein in dem Lack, ist grafisch alles nach meinem Geschmack?

Schön ist auch die Umgebung, wenn auch nicht weltbewegend. Eine Rennstrecke bleibt nun mal eine Rennstrecke, da sieht man keine Berge oder Seen im Hintergrund. Trotzdem gibt es natürlich auch hier Highlights wie Monaco, das Nachtrennen in Singapur oder die neue Strecke der USA, die grafisch die richtige Atmosphäre einfangen. Endlich sind auch Tribünen voll, die Zuschauer stehen aber auch teilweise am Rand und jubeln euch zu. Und selbst an Streckenposten wurde gedacht, diese entdeckt man aber eigentlich nur äußerst selten, da helfen die Fahneneinblendungen am oberen Bildschirmrand schon eher. Aber ganz egal, wie detailreich nun die Zuschauer, Streckenposten oder Strecken an sich sind. Wer mit 300 KMH eine Gerade entlang brettert, bekommt von all dem eh nichts mit. Selbst der Blick in den Spiegel fällt schwer, zumal er in einigen Perspektiven auch durch das HUD verdeckt wird.

Für Rennspiel-Profis gibt es eh nur eine Perspektive, das Cockpit. Alle anderen nutzen zu Anfang vielleicht lieber die Kameraeinstellung, die Fahrer samt Schnauze zeigt zwecks Übersicht. Hier fällt dann aber auf, wie schön sich alles in dem Lack der Boliden spiegelt. Im Cockpit überzeugt Codemasters mit Authentizität: Eurer Fahrer drückt wirklich jeden Knopf, den ihr selbst nutzt. Ihr seht ihn schalten, KERS nutzen oder den Heckflügel öffnen. Zudem zeigen euch die LED-Anzeigen im Lenkrad eure Position, wann ihr einen Boxenstopp einlegen sollt oder wie die Ladung des KERS ist. Optisch macht das Spiel ordentlich was her.

Auch online geht es rasend schnell zu...

Über das schlichte Menü, in dem stets ein Fahrzeug mit elektronischer, fast an den Soundtrack von Tron Legacy erinnernder, Musik im Hintergrund präsentiert wird, könnt ihr aber neben den Singleplayer-Modi auch den Multiplayer wählen. Hier habt ihr die Wahl zwischen Splitscreen, System Link oder Online-Schlachten. Online lassen sich Rennen mit bis zu 16 Spielern veranstalten, die ihr schnell finden oder benutzerdefiniert erstellen könnt, natürlich mit voller Kontrolle, wo ihr fahren wollt, wie lang das Rennwochenende sein soll oder welche Regeln und Fahrhilfen erlaubt sind, oder eben nicht. Und wer bei den heißen Verfolgungsjagden im Internet, bei denen erfreulicherweise selten die Fahrer auf Crashkurs unterwegs sind, ruhig bleibt, muss Nerven aus Stahl haben. Mir haben die Rennen viel Spaß gemacht, Lags konnte ich in den absolvierten Rennen nur selten feststellen. Nett ist auch die Möglichkeit, online zu zweit die Karriere durchzuspielen. Das macht das Erlebnis gleich doppelt so gut.

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Fazit

Codemasters legt noch eine Schippe oben drauf: Obwohl bereits die beiden Vorgänger traumhafte Noten einfahren konnten, kann der Titel auch in diesem Jahr voll und ganz überzeugen. Den Neuerungen sei es gedankt!

Diese passen nämlich wie die Faust aufs Auge und erweitern den ohnehin schon großen Umfang beachtlich. Und dank toller Grafik und exzellentem Sound könnt ihr förmlich den verbrannten Gummi in eurem Wohnzimmer riechen. Selten hat ein Rennspiel so gut die Faszination dieses Sportes rübergebracht. Da verzeiht man dem Spiel gerne die etwas langen Ladezeiten, die zumindest mit interessanten Details auffahren.

Wer dann noch online mit seinem Kumpel die Meisterschaft für das Team holt oder einfach ein paar Runden gegen wildfremde Gamer dreht, dürfte dem Spiel endgültig verfallen sein.

Solltet ihr noch immer nicht überzeugt sein, ladet euch doch einfach die Demo und gebt dem Spiel eine Chance. Denn dank toller Atmosphäre, sinnvollen Neuerungen und gut implementierten Features dürfte F1 2012 jedem Rennspiel-Fan, und denen, die es werden wollen, gefallen! In diesem Sinne: Gute Fahrt!


Bewertung

Pro

  • Interessante neue Spielmodi
  • Einzigartiges Geschwindigkeitsgefühl
  • Klasse Soundkulisse
  • Vielfältige und originalgetreue Rennstrecken
  • Dynamisches Wetter
  • Sehr detailierte Boliden

Contra

  • Renstrecken leiden teilweise an Detailarmut
  • Teils recht lange Ladezeiten
  • Selten auftretende Framerate-Einbrüche

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9

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