
Family-Control
Zu Beginn des Spiels hat man die Möglichkeit, sich für die so genannte Familiensteuerung zu entscheiden. Damit ist es auch Kindern möglich, die teilweise komplizierten Disziplinen fehlerfrei auszuführen, was Sinn macht, um die ganze Familie vor den Sensor zu locken. Dabei muss man während eines Wettkampfes nur einen Teil der Bewegungen ausführen, die zudem sehr simpel sind. Dazu gehören zum Beispiel das Ausstrecken beider Arme zur Geschwindigkeitsaufnahme oder aber das in die Hocke gehen oder auf der Stelle laufen.
Der unverständliche Fehler liegt in der Karriere dann darin, dass diese Familiensteuerung bei den Herausforderungen ausgeschaltet wird. Hier können also kleinere Gamer kaum an dem Singleplayer teilnehmen, der ja schon für Erwachsene teilweise für genug Frustmomente sorgt. Hier hätte man sinnvollerweise einfach die Karrieren komplett in den verschiedenen Schwierigkeitsmodi spielen lassen können und zudem die Herausforderungen grundsätzlich weniger knackig gestalten können. Kinect-Titel sollen schließlich auch hauptsächlich für die Familie und für den Spaß gemacht sein, ernste Simulationen für Hardcore-Gamer spielt man lieber mit dem Controller.
Von Bugs & (Schnee-)Matsch
Leider ist dieser Bereich nicht der Einzige, der übel aufstößt. Neben der ungenauen Steuerung, die oft viel zu sensibel reagiert, und den genannten Frustmomenten bei den Herausforderungen, ist auch die Präsentation nicht mehr zeitgemäß. Die Texturen sind zu matschig, zu unscharf und eines Titels für die Xbox 360 im Jahre 2011 einfach nicht mehr würdig. Auch für einen Kinect-Titel muss man heutzutage mehr erwarten, als etwas, dass fast aussieht, wie eine Portierung eines ursprünglichen Xbox-Games.
Aber auch daneben gibt es einfach zu viele lieblose Dinge. Das Menü in der Karriere sieht vor allem mit den Infos am oberen Bildrand grauenvoll aus und sicher nicht so, wie man sich einen freundlich, fröhlichen Kinect-Titel wünscht. Aber es wird noch schlimmer, denn die Qualitätskontrolle hat völlig versagt. So verschwinden teilweise Buttons und werden erst sichtbar, wenn man mit dem Cursor drüber geht. Noch peinlicher sind aber Texte wie folgt, die man zum Beispiel lesen kann, wenn man Upgrades für den Viererbob kaufen möchte: "test test teste n disziplin und noch mnehr test".
Das steht so exakt 1:1 - also auch mit "mnehr" - in einem fertigen Spiel! So etwas geht gar nicht, es sei denn, es handelt sich um ein kostenloses Freeware-Programm oder einer Entwicklungsversion im frühen Stadium. Bei einer Verkaufsversion ist so etwas einfach nur inakzeptabel! Da hilft es dem Spiel auch nicht wirklich weiter, dass man es auch zu zweit vor der heimischen Konsole oder gar zu viert über Xbox Live spielen kann. Der Spaß nimmt dadurch nicht zu und Mitspieler zu finden dürften auch in der großen Welt von Xbox Live ein schwieriges Unterfangen werden.
Fazit
Die Idee ist gut, aber eine Idee allein sorgt noch nicht für Ergebnisse und diese sind, das muss man einfach knallhart so sagen, mangelhaft.
Dabei ist die Einbindung einer Story rund um die Wintersportgeschehnisse eine tolle Idee und auch der Umfang in Form von elf verschiedenen Wintersport-Events und diversen Herausforderungen ist durchaus in Ordnung.
Die Entscheidung, den Familien-Schwierigkeitsgrad nur partiell zu erlauben, kann ich aber bei einem Kinect-Titel, der für Spaß sorgen soll, nicht nachvollziehen. Noch viel schlimmer sind aber die Präsentation im Allgemeinen, die zu sensible und ungenaue Steuerung, aber vor allem auch die Lieblosigkeit, mit der das Spiel in den Handel gebracht wurde.
Altertümliche Grafiken und vor allem peinliche Fehler in der Qualitätskontrolle (unfertige Texte & Co) sollte man unbedingt abstellen, wenn man als Entwicklungsstudio profitabel bleiben möchte.
Bewertung
Pro
- Familiensteuerung und verschiedene Schwierigkeitsgrade
- Verschiedene Sportarten und Herausforderungen
- Gute deutschsprachige Synchronisation
- Story peppt die reinen Wettkämpfe auf
Contra
- Präsentation wirkt nicht gerade einladend
- Fehler im Spiel und den Menüs
- Steuerung zum Teil sehr hakelig
- Familiensteuerung bei Herausforderungen in der Karriere abgeschaltet
- Frustmomente in der Karriere durch schwierige Herausforderungen
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