
Schon noch den ersten 5 Minuten fühlt man sich in der Optik des Spieles geborgen. Es handelt sich um eine schöne, weichgezeichnete Optik, auf den ersten Blick kindlich und nicht Next-Gen, aber bei genaurem Hinschauen wird zum einen klar, dass dieser Look einfach wie die Faust aufs Auge passt und zum anderen, dass hier mit viel Liebe zum Detail gearbeitet wurde. Die Figuren haben eine Menge Details, die Umgebungen sind liebevoll gestaltet und werden nicht langweilig, bis auf seltene Clipping-Fehler (in Sequenzen) ist die Grafik zwar eigen, aber wunderschön.
Auch die musikalische Untermalung macht hier keinen Halt. Ein orchestraler RPG-Soundtrack erwartet euch, der zu jeder Situation den passenden Track bietet. Findet ihr einen Track nicht passend, so könnt ihr sogar einen anderen einstellen. Musik ist auch als Sidequest enthalten, so müsst ihr diverse Stücke lernen, um sie zusammen mit NPC's zu spielen. Passt euer Stück zu deren Stücken, so bekommt ihr diverse Boni. Auch an der Sprachausgabe gibt es nichts zu meckern. Die ist durchweg gut und stimmig. Natürlich kann man wie immer sagen, es gibt leider noch Gespräche, die gelesen werden müssen, aber ehrlich gesagt: Alles in einem solchen Spiel zu vertonen, wäre auch zu viel. Einziges Manko bleibt hier, dass sowohl Sprache als auch Text nur in Englisch und Japanisch vorhanden sind.
Das ganze Spiel ist wie ein gutes Buch in Kapitel unterteilt, aber das Interessante sind einfach die Übergänge dieser. Habt ihr ein Kapitel gemeistert, bekommt ihr eine Dia-Show geboten mit Fotos von Chopin und seiner Zeit. Meist erzählen diese Fotostrecken die Entstehung eines Stückes, daher werden diese mit genau diesem Stück untermalt und mit Wissenswertem untertitelt. Nicht nur diese Sequenzen haben Bildungsanspruch, auch zwischendurch werden in Gesprächen Dinge erklärt und sei es nur, wie eine Kamera funktioniert. Das schöne dabei ist, ich bemerke diese Informationen und finde sie auch gut für jüngere Spieler, habe aber als Erwachsener nie das Gefühl, das jemand mit erhobenem Zeigefinger erklärt.
Das Kampfsystem
Das Kampfsstem von Eternal Sonata holt sich von vielen anderen Titel die besten Sachen zusammen. Ihr habt ein altbekanntes rundenbasierendes System, jedoch gibt es hier verschiedene Phasen. 3 von eueren 6 Figuren sind im Kampf und ihr habt erst eine taktische Zeit, in der ihr überlegen könnt, wie ihr vorgeht, diese Zeit ist aber enorm kurz. Danach fängt sofort die Handlungsphase an, in dieser Läuft am linken Rand ein Balken ab, einmal leer ist der Zug vorbei.
Im Zug selber, handelt ihr aber in Echtzeit, das heisst ihr bewegt euch frei über das Spielfeld und müsst auch für jeden Schlag erneut den Angriffsbutton drücken. Bei getroffenen Schlägen, verringert sich das Tempo des Zeitverlustes leicht. Dieses System ist weitaus Actionhaltiger als in anderen Spielen. Distanzangriffe wie z.B. mit dem Bogen, werden auch aus der Ego-Perspektive ausgeführt, damit ihr unter Zeitdruck selber zielen müsst. Da das ganze hektisch werden kann, ist das Kampfsystem in LVL aufgeteilt, so ist auf LVL1 die taktische Zeit noch unendlich. Wenn ihr weiter im Spiel kommt steigt das LVL und das System wird anspruchsvoller, bietet aber auch anderes wie z.B. mehr Spezialattacken Slots.
Ihr seht am unteren rechten Rand Sterne, die zählen, wie viele Schläge ihr gemacht habt, ohne Spezialattacken zu nutzen. Das ganze geht bis 32 und umso höher diese Zahl ist, umso stärker wird dann auch die Spezialattacke. Es spielt also auch eine taktische Komponente mit. Ist der Gegner am Zug, müsst ihr auch aufmerksam bleiben, denn wenn ihr im richtigen Moment den Block Button drückt, könnt ihr euren Schaden erheblich verringern. Zum Schluss heisst es, auch auf die Umgebung achten: Steht ihr im Schatten, sind eure Spezialangriffe anders als im Licht. Es gilt also für jeden Charakter zu lernen, wo ihr am besten steht.
Fazit
Eternal Sonata ist ein Spiel für groß und klein. Kleinere werden dabei lernen, größere die Kritik an diversen politischen und wirtschaftlichen Themen erkennen.
Die Figuren & die Story sind wirklich liebevoll gewählt und machen nicht zuletzt wegen dem frischen Kampfsystem großen Spaß. Die wenigen negativen Aspekte und der dürftige Multiplayer-Modus ziehen die Wertung leider etwas runter, wer aber auf Japan-RPG's steht, muss hier unbedingt zugreifen.
Aber Vorsicht: Wer so gar nicht auf Anime-Optik steht, wird sich schwer wohlfühlen können. Für mich aber ist Eternal Sonata das bisher beste actiongeladene RPG auf der Xbox 360.
Bewertung
Pro
- Liebevolle Details
- Schöne Story mit Lerneffekt
Contra
- Multiplayer ist zu kurz gekommen

4 Kommentare
XBU Zwobby Mi, 31.10.2007, 17:39 Uhr
Die Grafik ist kein Bioshock aber macht dafür in der Art wie die es macht quasi alles richtig...
Schön gezeichnet, wunderbare Landsachften, Detailverliebtheit ... es sieht laufend besser aus als auf einem Screenshot.
Sir steve05 Mi, 31.10.2007, 17:14 Uhr
Habs mal bei nem Kumpel angespielt und fand es richtig geil!:smt023
Das Game ist nach Assassins Creed auf dem Einkaufszettel schon mit rot markiert...;)
mfg
XBU DarkManX Mi, 31.10.2007, 17:03 Uhr
Auf den Test habe ich schon gewartet. :)
Habe mich nun dazu entschieden, dass Spiel zu kaufen.
Zur Grafik: Die ist doch wunderschön, weiß nicht, was du hast. 88 % sind voll ok.
gruß z0ck3r
ger1988 Mi, 31.10.2007, 16:49 Uhr
Sags ja ungerne aber "meiner meinung" nach liegt ihr zumindest in dem Teilabschnitt "grafik" komplett daneben. Wo hat dieses spiel denn 88% verdient ? Wenn ich mir die Screenshots anschaue denke ich ehrlich ich schau auf ein XBOX (alt) spiel...