Review zu Enchanted Arms

Japanische Spieler genießen das Spiel schon lange und europäische Spieler sollen nun auch in den Genuss kommen. Enchanted Arms ist neben Final Fantasy das erste richtige Rollenspiel, was für die Xbox 360 rausgekommen ist. Doch kann man es überhaupt mit Final Fantasy vergleichen und wenn ja, welches der Spiele ist besser? Wir haben das Spiel für euch getestet!

Erster Eindruck: Mittelmass
 
Der erste Eindruck, der entsteht, wenn man das exklusive Xbox 360 Spiel in seine Konsole einlegt, ist doch eher gespalten. Auf der einen Seite sieht man die sehr gut gelungene Grafik des ersten Kampfes, in welchen man ohne Vorwarnung hineingeworfen wird, auf der andern Seite sieht man, dass das komplette Spiel in Englisch ist. Aber alles der Reihe nach.

Die Grafik ist eindeutig als ambivalent zu bezeichnen. Zuerst wirkt das Spiel auf einen, als hätte man sehr viele Details und eine immens hohe Framerate, doch beim genaueren Hinsehen merkt man, dass die Grafiken in den Zwischensequenzen doch eher nur Mittelmaß sind und eckige Konturen aufweisen. Doch auf der andern Seite stellen der Umfang der designten Dörfer und deren Feinheiten, die über 100 designten Charaktere und die wunderschönen Kampfanimationen ein wahres Festessen für Grafikliebhaber dar. Mit Final Fantasy kann man hier eindeutig konkurrieren. Die Vertonung des Spiels ist ebenfalls zwiespältig. Auf der einen Seite ist die Geräuschkulisse in den Kämpfen ein Meisterwerk und die Vertonung von wichtigen Gesprächen (was selten in RPGs ist) ein Muss; doch die Musik in den Menüs ist einfach langweilig und nervend. 
 
Nur in Englisch 

Was außerdem sofort auffällt, ist, dass das ganze Spiel komplett in Englisch ist (alternativ kann man auch Japanisch wählen). Text und Sprachkulisse sind in englischer Sprache, von Deutsch fehlt leider jede Spur. Das einzige was man in deutscher Sprache vorfindet ist das Cover und das extrem kleine Handbuch. Das Handbuch dient notfalls zur Erklärung von spezifischen englischen RPG-Begriffen, kann einem aber natürlich keine fremde Sprache beibringen. Uns hat es nicht gestört, dass die Charaktere Englisch sprechen und das Spiel auch nur englische Texte hat. Es ist sogar extrem gut gelungen, die verschiedenen Charaktertypen zu synchronisieren. Alle diejenigen, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, müssen aber mit Problemen rechnen.
 
Eine gute Story 

Enchanted Arms verfügt über eine sehr gute, jedoch RPG-typische Story. Man fängt zwar mitten im Spielgeschehen an, wird danach aber langsam in das ganze System von Rollenspielen eingeweiht. Das Kämpfen bekommt man ebenfalls zu Beginn beigebracht. Die Geschichte besteht am Anfang aus drei Hauptcharakteren: Atsuma, Toya und Makoto. Ihr selbst schlüpft in die Rolle des naiven, aber starken Atsuma. Ein großer Teil des Humors im Spiel kommt nur durch seine witzigen und dummen Sprüche zustande. Toya hingegen ist eher der intelligente Frauenheld. Makoto wirkt, und dies ist für ein RPG etwas seltsam und neu, durch und durch Homosexuell. Sowohl die englische Synchronisation als auch seine Kleider und Bewegungen zwingen ihm unweigerlich das klischeehafte Verhalten eines Homosexuellen auf. Dies trägt aber an sich nur weiter zum Humor bei. Unsere drei jungen Männer sind anfangs auf dem Weg, das Schloss ihrer Universität zu erkunden. Langsam wird man auf die unvermeidbare Wahrheit stoßen: Die Enchanted Arms Welt wird erneut, wie vor 1000 Jahren als der Golem-Krieg war, von Schrecklichem bedroht. Ihr müsst euch also auf den Weg machen und gefährlichen Golems, Gegnern und Gefahren stellen.