
Das erste Spiel stammt von 1999... die nicht so glanzvollen Perioden zwischen 99 und 2011 wollen wir nun außer Acht lassen und uns über einen neuen Teil dieser Rennserie freuen; Driver San Francisco. Das Arcade-lastige Rennspiel soll mit einem neuen Spielelement (dem ,,shiften") frischen Wind bringen. Wir haben uns das San Francisco angeschaut und können euch nun sagen, wie das Rennspiel mit amerikanischem Flair der 70er und 80er sich mit neuen Gameplay-Elementen verbindet.
Was ein Koma an Vorteilen mit sich bringt... in Hollywood
In Driver San Francisco folgt ihr der Geschichte des Undercover-Cops John Tanner und ihr setzt unmittelbar nach den Ereignissen aus Driv3r an. So erfahrt ihr, dass der Erzbösewicht Charles Jericho aus 'Driver 2' und 'Driv3r' sowie Tanner überlebt haben. Jericho wird daraufhin verhaftet und soll zu Beginn des neuen Teiles verurteilt werden. Jedoch flieht er mit dem Gefängnistransporter mithilfe eines Aufsehers und einer Komplizin, die die Eskorte ausschaltet. Aufgrund eines Unfalls bei der Verfolgung Jerichos fällt Tanner ins Koma und erlebt daraufhin einen Großteil des Geschehens nur in seinen Gedanken... wo wir dann beim so genannten ,,Shiften" angekommen wären.
Denn bereits im Krankenbett bemerkt Tanner, dass er die Fähigkeit hat, außerhalb seines Körpers zu gelangen und in andere einzusteigen. Diese Fähigkeit stellt er dann auch auf der Straße unter Beweis und zeigt, wie er zwar Herr seines eigenen Körpers bleibt (und seinen Wagen weiter steuert) und gleichzeitig in den Körper eines anderen Fahrers hinein ,,shiftet". Dieses Shiften ist ab sofort fester Bestandteil des Gameplays und lässt sehr schnell erahnen, was für neue Gameplay-Möglichkeiten offen stehen. Fahrt nicht nur euer eigenes Auto, sondern alle anderen, die in San Francisco umher fahren!
Ein kurzes Wort zur Story: Das Flair eines Krimifilms aus den 70er-80er Jahren ist geblieben. Man hat auch definitiv versucht, sich Mühe bei der Gestaltung zu geben. So sehen die Zwischensequenzen erstaunlich gut aus - die Details der Animationen und der hohe Realitätsfaktor sind bei Rennspielen nicht üblich. Auch die deutsche Synchronisation ist nicht schlecht, wobei einiges an Atmosphäre verloren geht (man spiele einmal die Demo vom XBL Marktplatz - die ist auf Englisch und kommt besser rüber). Übertroffen haben sich die Entwickler aber, was den Soundtrack angeht. Die actiongeladenen, Verfolgungsjagd-Songs unterstreichen das Gefühl eines guten Hollywoodfilms perfekt.
Die Grafik ist allerdings außerhalb der Zwischensequenzen nicht zu hundert Prozent überzeugend. Zwar ist die Framerate auch bei Chaos auf dem Bildschirm äußerst stabil, aber dafür muss man teilweise Tearing und flache, pappige Texturen bei den Gebäuden und Autos in Kauf nehmen. Besonders die Stadt wirkt dadurch teilweise etwas klobig und altbacken...
Wenn man doch immer shiften könnte...
Schauen wir uns also die Neuerung des Shiftens im reellen Gameplay an. Ihr fangt das Spiel mit einer Einführungsmission an, die schnell zeigt, wie das Shiften funktioniert. Ihr sollt eurem Freund beweisen, dass ihr die Fähigkeit habt, in andere Personen reinzuschlüpfen. Während der Fahrt könnt ihr also jederzeit in einen Shift-Modus wechseln (Zeitlupe) und wie mit einer PC-Maus ein anderes Auto anwählen und hineinschlüpfen - schon seid ihr in diesem Fahrzeug und kontrolliert es. Euer eigenes Auto wird derweil von der KI übernommen.
So gilt es nun in diversen Missionen, dieses Feature zu nutzen und... Spaß zu haben! Das ist nämlich das lustige an der Story; zwar versucht ihr euren Erzfeind Jericho zu finden, aber nebenbei hat Spaß auch nie geschadet. Schlüpft also in das Auto von Gangstern und entkommt von der Polizei. Oder seid selbst der Ordnungshüter und versucht Raser festzunageln. Auch andere interessante Missionen ergeben sich durch das Shiften. Ihr sollt versuchen, zwei Brüder in einem Rennen auf den ersten und zweiten Platz zu bringen. Dazu gilt es, ständig zwischen den beiden Autos hin und her zu shiften, um beide an die Spitze zu bringen.
Andere interessantere Shift-Situationen gefällig? Wie wäre es zum Beispiel, wenn ihr versucht, einen möglichst effektiven Crash hinzulegen? Fahrt mit einem Auto mit voller Geschwindigkeit auf einen Laster zu, nur um im letzten Moment in ein andere Auto zu shiften und einen massiven Unfall zu bauen.
Doch leider ist der Spielspaß beim Shiften nicht immer ganz oben. Zwischendurch erkennt man die Schwächen des Spiels, wenn Driver versucht, ein richtiges Rennspiel zu sein. Am nervigsten werden dann klassische Rennen. Wieso? Naja, bei Shift-Missionen mag es cool sein, eine extreme amerikanische Steuerung (Handbremse um Kurven zu benutzen, extremes Rutschen und ständiges quer stehen) zu haben, viele Autos und Gegenstände auf der Straße zu haben, mit denen man einen Unfall bauen kann, usw., aber in einem Rennen stört das. Das merkt ihr, wenn ihr euer erstes Überholmanöver ausführen wollt und in einen Laster rennt, dann in ein Gebäude, danach in einen Zeitungsstand um am Ende auf dem letzten Platz, von der Polizei dermaßen bedrängt zu sein und gerammt zu werden bis zum Geht-Nicht-Mehr, dass die Hoffnung, dass Rennen noch zu gewinnen, dahin schwindet.
So ist leider auch das Shiften nicht immer ganz glücklich: Die KI, welches euer Auto übernimmt, sobald ihr in ein anderes Auto schlüpft, kann sich teilweise so dümmlich anstellen, dass es unmöglich ist, ein Renne zu gewinnen, weil euer anderes Auto mal wieder gegen eine Wand gefahren und von Polizei Autos kaputt gerammt wird. Bei einigen Missionen ist das richtig frustrierend.
Fazit
Zwar nicht perfekt, aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung: Driver San Francisco hat (neben einer coolen Story) ein unglaublich interessantes, neues Spielelement, welches aus ihm ein einzigartiges Rennspiel macht. Das Shiften von einem Auto in das Nächstbeste ist ein Feature, an das man sich schnell gewöhnt und Spaß macht. Dadurch entstehen eine, zwar etwas kurze, aber unglaublich abwechslungsreiche Story und coole Missionen.
Der Soundtrack ist wunderbar, die Grafik mäßig - aber der Spielspaß tröstet darüber hinweg. Wenn dann auch mal alles stimmt und die KI einem nicht einen Strich in die Rechnung macht. Leider gibt es durch diese nämlich manchmal etwas frustrierende Aufgaben.
Alles in allem sorgt besonders der Multiplayer für den nötigen Spaß und Driver San Francisco bleibt ein unterhaltsames, spaßiges Spiel, das seinesgleichen sucht. Luft nach oben ist noch offen, wer aber mal ein wenig Abwechslung im Rennspiel-Genre sucht, der sollte hier zugreifen.
Bewertung
Pro
- Online-Multiplayer sehr unterhaltsam und spaßig
- Spaßiges, chaotisches, actionreiches Gameplay
- Das Feature des "Shiftens" sorgt für abwechslungsreiche Missionen
- Gute Story mit schönen Zwischensequenzen
Contra
- Grafisch nicht auf dem neuesten Stand
- Umfang des Singleplayers etwas gering
- Manchmal frustrierende Passagen
- uPlay-Konto benötigt

7 Kommentare
mod666xbox Mi, 04.01.2012, 15:47 Uhr
danke, hat geklappt.
mir fehlen nur noch nen paar sachen wie die weiten sprünge und die drifts (bekomm ich garnicht hin).
jemand nen guten tipp wo ich richtig weit springen kann?
xXric1993Xx Di, 03.01.2012, 22:40 Uhr
du musst bremsen, und einen bremsweg von mind. 80 , bzw 120 , bzw 200 Meter haben.
sehr schnelles auto nehmen, sehr schnell fahren, vom gas weggehen und handbremse ziehen. evtl mit bisschen nitro (ohne gas) den weg verlängern. so solltest es eigentlich schaffen. wichtig ist. HANDBREMSE nicht normale Bremse..
mod666xbox Di, 03.01.2012, 22:27 Uhr
da es scheinbar keinen achievement guide dafür gibt frag ich hier mal:
weiß einer was mit den mutprobe events NOTSTOPP 80m, 120m etc gemeint ist bzw. was da getan werden muss?
brunormz Mi, 05.10.2011, 10:05 Uhr
Find das Konzept ganz cool, dass man so sich von Auto zu Auto hinein versetzen kann, ohne wirklich auszusteigen wie in GTA oder so. Fand Driver 1 und 2 noch auf der PS1 am besten :)
Sergeant Mike Mo, 03.10.2011, 16:03 Uhr
Mit Driver bin ich aufgewachsen. *träum*
Leider gefällt mir der San Francisco Teil überhaupt nicht. Das Spiel hat so gut wie gar nichts neues. [-(
Das finde ich deshalb nicht so gut, weil jedes Spiel heutzutage irgendetwas einzigartiges mit sich bringt.