Review zu Dragon Age: Origins

Augenschmaus auf Sparflamme

Obwohl die Charakterdarstellung insgesamt noch überzeugen kann, lässt die restliche Grafikleistung erhebliche Wünsche offen. Die Gesichtsanimationen fallen spärlich aus und wirken äußerst hölzern, so dass Dragon Age: Origins hier richtig Federn lassen muss. Das sah bei Mass Effect viel besser aus und lässt die sehr professionellen Dialoge dadurch um einiges schlechter erscheinen.

Auch die Umgebungsgrafik lässt euch keineswegs große Augen machen, denn diese fällt äußerst detailarm aus und wirkt irgendwie unfertig bzw. lieblos gestaltet. Teilweise matschige Texturen, erschreckende Clipping-Fehler und aufploppende Flora sind auch nicht das Maß aller Dinge und runden das insgesamt durchschnittliche Erscheinungsbild ungewollt ab. Wenn man aber das Gesamtbild -welches Dragon Age: Origins bietet- betrachtet, ist die eher maue Grafikleistung in die Sparte Luxusproblem bestens aufgehoben, da hier deutlich mehr geboten wird, als dass man den Titel wegen der Grafik schlecht machen kann.

Ansonsten alles Gold was glänzt?

Nein, auch ein Dragon Age: Origins zeigt deutliche Schwächen. Der Einstieg ins Game ist äußerst zäh sowie teilweise unnötig langweilig. Und obwohl die Level-Abschnitte übermäßig schlauchartig aufgebaut sind und viel zu kleine Gebiete zum Entdecken bietet, verliert man sehr oft die Orientierung zwecks Level-Fortschritte, selbst wenn man sich die Karte immer wieder vor Augen hält. Vor allem die langen Ladezeiten die sich an fast jeder Türe ins Spielgeschehen quetschen, strapazieren die Nerven aufs Höchste. Warum in aller Welt, jedes Hausinnere langatmig geladen werden muss, obwohl dort teilweise nur ein einziger Raum zu entdecken ist, bleibt wohl ein unlösbares Phänomen.

Trotz größter Mühe werdet ihr auch des Öfteren Gefahr laufen, euch in den Tiefen der Menüs zu verirren, da die Konsolenumsetzung von euch etliche Tastenbetätigungen abverlangt, wollt ihr alle Einstellungs- und Verwaltungselemente gänzlich ausschöpfen. Was aber vor allem auffällt, sind die viel zu kleinen Areale die zu keiner Zeit den Entdecker im Gamer wecken, obwohl gerade dies zum erlebnisreichen Rollenspiel gehört, wie das Salz in der Suppe.