
Wir haben im Vorfeld schon berichtet und nun haben wir auch einige Zeit vor Release mit unserer liebsten Maus verbracht. Disneys Micky Epic: Die Macht der Zwei ist bei uns gelandet und wurde für euch auf (Mäuse-) Herz und (Cartoon-) Lunge geprüft. Schafft die Maus es kurz vor Ende dieser Generation der Xbox 360 Konsole noch, sich in die Herzen der Next Generation Gamer zu spielen? Lest selbst, ob wir uns in die Welt der Maus einfinden konnten, oder ob es sich doch nur um einen Kinderspaß handelt.
Nahtlose Fortsetzung
Micky Epic erschien zwar nicht für die Xbox, dennoch knüpft dieses Game nahtlos an den Vorgänger an. Die Story versteht jeder problemlos, ohne den Erstling gespielt zu haben, einzig der ein oder andere ,,Aha Moment" fällt weg. Einige Zeit nachdem Micky den Mad Doctor besiegt und Wasteland gerettet hat, gibt es unerklärliche Erdbeben, welche die Toons erschüttern. Plötzlich taucht Mad Doctor auf und wendet sich an Oswald. Der einstige Bösewicht gesteht seine Fehler ein und bittet Oswald um Hilfe, die Erdbeben zu ergründen und zu beenden.
Oswald ist zwar leichtgläubig, hat in diesem Fall dennoch Zweifel, weswegen er Gus den Gremlin und schlussendlich Micky Maus einschaltet. Hier kommt ihr ins Spiel. In seinem Haus merkt Micky sofort, das etwas nicht stimmt. Er wird zu einem magischem Pinsel gelockt und landet schlussendlich bei den anderen Helden. Mittlerweile ist eines klar, es passieren wesentlich mehr Unglücke als nur die Erdbeben und irgendwas ist ganz und gar nicht in Ordnung in Wasteland.
Im Verlauf de Spieles arbeitet ihr im Auftrag des Mad Doctor und Gus des Gremlins. Dabei gilt es nicht nur das Rätsel zu lösen, woher die Erdbeben kommen, sondern viel mehr müsst ihr herausfinden, ob der Mad Doctor wirklich zu seinem Wort steht und was all diese plötzlichen Unglücke zu bedeutet haben. Die Story ist in netten Sequenzen erzählt, bietet am Ende aber kaum anspruchsvollen Unterhaltungswert. Das Ganze ist sehr typisch für Disney ausgefallen. Witz, Charme, Gesangseinlagen und eine Geschichte, die nicht zu schwer im Magen liegt. Bei vielen Titeln würde man sich beschweren über die durchsichtige Story, aber bei einem Disney Produkt erwartet man leichte Kost und kurzweilige Unterhaltung. Das und nicht mehr erhalten Spieler beim Kauf dieses Titels.
Ein buntes Spielprinzip
Das Gameplay ist eine bunte Mischung aus allem, was man so in der Gaming Landschaft finden kann. Am meisten Einfluss dürften wohl 3D Jump and Runs und leichte Adventures auf das Spiel gehabt haben. Den zu ungefähr gleichen Teilen müsst ihr Hüpfpassagen bewältigen, aber auch Gegner bekämpfen und Schätze suchen. Hinzu kommen einige optionale Sidequests, welche sich meist damit befassen, Gegenstände zu suchen und sie an andere Toons zu übergeben.
Der Punkt, in welchem dieser Titel sich von anderen unterscheidet, ist die Wahl der Waffe. Mickey verfügt über einen magischen Pinsel. Mit diesem Pinsel kann er entweder Farbe verspritzen oder eben Lösungsmittel, um diese Farbe wieder zu entfernen. Daraus ergeben sich zwei unterschiedliche Herangehensweisen. Ihr könnt kniffeln und versuchen, mit Farbe neue Wege zu erzeugen und Rätsel positiv zu lösen, oder ihr löscht bestehende Hindernisse aus und wählt einen destruktiven Weg zum Ziel. Der zweite Weg ist oft einfacher, dafür werdet ihr aber negative Reaktionen der NPCS erhalten und müsst auch auf einige Goodies verzichten.
Natürlich müsst ihr die Balance zwischen beidem finden. Es ist nicht möglich das Spiel zu schaffen, ohne Tinte oder Lösung zu nutzen. Die Gegner reagieren auch auf diese Zauber, so könnt ihr diese vernichten oder zu Freunden machen. Die Rätsel im Spiel nehmen einen großen Teil ein, auch wenn sie immer nach ähnlichen Muster gestrickt sind, so sind diese stellenweise kniffelig, was das Spiel eben zu keinem Kindertitel macht.
Ein Spiel für Kinder oder gar ein Kinderspiel?
Warum sollte es Disney Videospielen anders gehen als Disney Filmen? Der allgemeine Irrglaube, Disney mache Kinderprodukte, hält sich noch heute. Jüngster Beweis ist die Diskussion um den Verkauf von Lucasfilm an Disney. Doch die Firma ist auch für etliche Tarantino Produktionen mitverantwortlich und steckt hinter Marvel. Doch selbst das, an was wir als Erstes denken, wenn wir Disney hören, ist nicht unbedingt nur für Kinder. Micky, Donald, der König der Löwen etc. sind Filme, die natürlich Kinder begeistern, dennoch kann jeder Erwachsene diese Filme genießen und sieht darin ganz andere Dinge als Kinder. Nehme wir z.B. Goofy, Kinder sehen diese Figur als witzigen Mann, der sich durch das Leben spaßt. Doch als Erwachsener merkt man auch, dass Goofy ein Witwer ist, der versucht das Leben zu meistern.
Und genau diesen Stil hat auch das aktuelle Disney Spiel. Es ist inhaltlich nicht zu schwer, um Kinder zu unterhalten, dennoch bietet es für Erwachsene gleichen Spaß, besonders weil Mickey sehr an die Cartoons erinnert, mit denen Gamer älterer Semester ihre Kindheit verbracht haben. Zu dem sind die zahlreichen Anspielungen für Kinder gar nicht zu erfassen. Der Geist, der an der Schreibmaschine sitzt und vor sich hinredet, erinnert mit seinem Text nicht zu fällig an ,,All work and no play makes Jack a dull boy" aus Shining, einem Film den Kinder nicht kennen sollten.
Leider ist aber auch das Missionsdesign etwas, was das Game an Erwachsene richtet. Zwar laufen die Aufgaben nach gleichem Schema ab, besorg dieses und jenes oder ,,bringe Maschine XY in Ordnung bevor das Erdbeben wiederkommt". Jedoch ist in den Leveln nicht klar, wie man diese Aufgabe im Detail schaffen soll. Welche Teile muss ich suchen und wo muss ich diese suchen. Es fehlt eine Art Markierung, die einem zumindest wen Weg zeigt. Zwar gibt es Hinweise, die sind jedoch immer nur sehr wage. Darüber hinaus ist es einfach oft nicht ersichtlich, welche Objekte sich löschen lassen. So gab es mehrere Stellen, in denen ich einfach mit Lösung herumspritze und so zufällig ein Gegenstand entfernte, hinter dem ein Objekt für die Lösung war. An mehreren Aufgaben kam ich eng an meine Frustrationsgrenze und wir wissen das die Frustrationstoleranz bei Kindern wesentlich geringer ist. Da bietet sich doch an, als Vater oder Mutter den Coop Modus mit dem Kind zu spielen.
Fazit
Disney Micky Epic: Die Macht der 2 ist ein Spiel wie ein Disney Film. Es wird gesungen, es wird für die gute Sache gekämpft und alles ist dabei bunt und nicht zu düster. Sowohl Musik als auch (englische) Sprachausgabe passen in dieses Gesamtbild. Gameplaytechnisch ist die Idee mit dem Zauberpinsel sehr gut, leider ist es an vielen Stellen nicht ganz klar, wie dieser einzusetzen ist, was den Spielspaß etwas ausbremst.
Der Coop Modus ist das Highlight, leider nicht nur, weil er gut ist, sondern auch weil die KI von Oswald wahnsinnig schlecht ist. Insgesamt ist dieses Game gut für die grauen Tage, denn es liefert Glückshormone auch wenn die Hauptstory nur wenige Stunden dauert.
Wer dann noch mehr möchte, bekommt einige Sidequests und nette Geschichten aus Wasteland geboten. Insgesamt ist Disney Micky Epic: Die Macht der 2 ein unschuldiger Spaß für große und kleine Gamer.
Bewertung
Pro
- Ihr könnt konstruktiv aber auch destruktiv spielen
- Interessantes Gameplay durch den Pinsel als Waffe
- Spiel integriert sich gut in Disney Universum
Contra
- Es fehlt an Orientierungspunkten für die Aufgaben
- KI von Oswald oft hinderlich
1 Kommentar
Nebulah Sa, 17.11.2012, 19:41 Uhr
Hab es angefangen und war dann mit meinem kleinen weg. Hatte aber die ganze Zeit das gefühl ich muss es weiterzocken. Das schaffen nicht viele games ^^ 73% halt ich für etwas wenig aber mal abwarten ;)