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Nun aber in den Wagen

Kommen wir nun zu dem, was ein Rennspiel am Ende ausmacht: Das Rennen. Mit 25 Autos aus sieben Klassen und 50 Strecken aus fünf Regionen habt ihr einiges, was für Abwechslung sorgt. In diesem Fall ist die Abwechslung zwischen den Strecken wirklich fühlbar. Ihr fangt mit einem recht günstigen Wagen an, dieser verkraftet natürlichen Bodenwellen und andere Unebenheiten nicht so gut, wie die Boliden am oberen Ende der Preisklasse ist.

Das Fahrgefühl kann stark personalisiert werden, diverse Fahrhilfen könne ein- oder ausgeschaltet werden und vor jedem Rennen, kann der Wagen neu konfiguriert werden. All diese Einstellungen merkt ihr, genauso wie ihr den Bodenbelag stark merkt.

Das Fahrgefühl ist äußerst realistisch, eine gerade Asphaltstrecke fährt sich komplett anders als eine Schneelandschaft und vor allem hügelige Offroad-Strecken erfordern viel Konzentration und erschweren das Lenken enorm. Ich kann mich nicht erinnern im Rally-Bereich einen Titel gespielt zu haben, bei dem die einzelnen Strecken sich so unterschiedlich fahren. Gut also für den Spieler, dass immer einige aufeinander folgende Strecken in derselben geografischen Region angesiedelt sind.

Es hilft, sich vorher etwas in den Slang der Rally-Szene einzuarbeiten, denn euer Co-Pilot sagt natürlich die Streckenverhältnisse an. Wer da nicht viel mit "80 Kuppe, 200 Tor, gerade gerade" anfangen kann, der hat es schwer. Ich bin nie Rally gefahren, aber dieser Titel vermittelt mir das Gefühl, dass es genauso sein muss. Auch ist hier die Nutzung der Triggervibrationen im Gamepad durchaus gelungen.

Der Schwierigkeitsgrad ist für Anfänger etwas hoch geraten, die Lernkurve dagegen wirklich gut. Nach 30 Frustminuten merkt ihr nach jedem Rennen, wie ihr weniger Unfälle habt und die Freude nach dem ersten fehlerfreien Rennen ist riesig. Der hohe Schwierigkeitsgrad kommt vor allem durch die gnadenlosen Strafen für Falschfahrer. Ihr dürft nicht abkürzen, indem ihr abseits der Strecke fahrt. Verlasst ihr die vorgegebenen Pfade, habt ihr 15 Sekunden um zurückzukehren, macht ihr dies nicht, werdet ihr zurück zu Straße teleportiert. Ihr könnt dies auch per Knopfdruck sofort machen, bekommt dann aber 15 Strafsekunden. Es gibt also ein strenges Regelwerk, das Spiel bleibt aber immer fair.

Es kommt nicht nur auf das Äußere an

Wir wissen nun, wie sich Dirt Rally anfühlt, doch wie schlägt sich der Titel eigentlich technisch? Wie schon anfänglich erwähnt, stören die teilweise langen Ladezeiten etwas, diese kommen dafür aber nicht schrecklich oft vor. Die Menüs sind aufgeräumt und mit guter Musik untermalt, welche einen heiß auf Action macht. Ein guter Soundtrack für die Menüs ist hier nicht unwichtig, da ihr dort die Wagenkonfiguration und das Team-Management doch einige Zeit im Setup verbringt. Im Rennen selbst ist keine Musik zu hören, was mich erst störte, doch nach einiger Zeit merkt man, dass es durchaus Sinn macht. Die Motorengeräusche und das Schleifen der Räder auf verschiedenen Untergründen reichen für den Adrenalinausstoß beim Spieler und schlussendlich muss man sich doch auf die Ansagen des Beifahrers konzentrieren, hier wäre Speedmetal wohl nicht förderlich.

Optisch kann der Titel sich die Krone leider nicht ganz aufsetzen, liefert aber dennoch eine ordentliche Performance ab. Die Grafik sieht schön aus, ist aber rennspieltypisch stellenweise etwas steril. Abseits der Strecke ist nicht viel los, das ist schade, dafür gibt es viel Natur. Die verschiedenen Länder sind alle schön in Szene gesetzt, leider gibt es auch einige Pop-Ups (besonders bei Bäumen) und hin und wieder kommt es zu Clipping-Fehlern, wenn ihr etwas zu sehr in die Natur abdriftet. Richtig schön sind dann aber die Lichteffekte. Fahrt ihr in Wäldern oder zwischen Bergen, so macht es schon Spaß, auf Licht in den Schatten zu wechseln. Das ist wirklich gut in Szene gesetzt.

To be continued

Dirt Rally hat eine starke Online-Anbindung. Im Karrieremodus gibt es wöchentlich wechselnde Herausforderungen, Events und von Spielern erstellte Meisterschaften. Ihr könnt hier auch gegen andere Spieler fahren und euch so messen. Leider kommt auch dieser Titel ohne Splitscreen, also wieder kein Rennen gegen Freunde im Wohnzimmer. Dieser Trend ist nach wie vor bedauerlich und dafür gibt es auch hier Punkteabzug.

Der Vorteile der Online-Anbindung ist natürlich die Versorgung mit neuem Content und der enge Kontakt zur Community. Man verspricht sehr auf das zu hören, was die Spieler sagen und möchte den Titel je nach den Wünschen der Spieler mit Updates und Änderungen versorgen. Wir hoffen, dass auch die Versprechen für stätig neuen Content gehalten wird. So kann der ohnehin schon gute Umfang stetig gesteigert werden, denn egal wie gut die Strecken und Autos sind, irgendwann dürstet es jeden Fahrer nach neuen Herausforderungen.

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Fazit

Simulationsfans, welche gerne abseits fester Rennstrecken fahren möchten, finden jetzt in Dirt Rally einen der besten Vertreter des Genres. Das Rally-Gefühl wird perfekt vermittelt und auch zwischen den Rennen gibt es genug zu tun. Trotz einiger Einschränkungen ist die Grafik ansehnlich ausgefallen und der Soundtrack ist passend zum Titel gewählt.

Zwar macht die Online-Anbindung durchaus Spaß, ich vermisse aber den Splitscreen Modus sehr. Dieser hätte dem ohnehin guten Titel die Krone aufgesetzt.

Dirt Rally ist kein Spiel für Zwischendurch, wer aber eine Herausforderung sucht und gerne virtuelles Finetuning vornimmt, der wird hier etliche Stunden Spaß haben.

Wir vergeben einen XBoxUser Special-Award für das besonders realistische Fahrgefühl auf verschiedenen Untergründen.


Bewertung

Pro

  • Schöner Karrieremodus
  • Abwechslungsreiches Fahrgefühl
  • Gute Online-Andbindung

Contra

  • Kein Splitscreen Modus
  • Gelegentliche Grafikfehler

Fahrgefühl 9 von 10
9/10
Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8
XBU-Special-Award

10 Kommentare

XBU electrofists Di, 12.04.2016, 13:18 Uhr

Ich liebe das Spiel :D Ich liebe den Quattro :D

Reddevil Do, 07.04.2016, 18:23 Uhr

Kann die obigen meinungen nur bestätigen . Spiel ist Sackschwer , aber sehr gut . Von der Tendenz her weniger Dirt , mehr Colin Mcrae Rally ( wenn das noch jemandem was sagt ).

Es sieht wohl so aus als ob mein bitten endlich erhöhrt wurde und endlich mehr Simulationen auf die Konsole kommen .

XBU electrofists Do, 07.04.2016, 18:00 Uhr

Super Spiel, habe es auch kurz angetestet und muss sagen, das Spiel tendiert für mich zur besten Simulation, die es je gab.

Ruepel Di, 05.04.2016, 19:29 Uhr

Also wenn es wie das erste Dirt ist dann ist es super. Das es schwer ist macht mir nichts aus, es darf nur nicht langweilig sein. Und ich Empfang Forza 2 auf Grund seiner simulationslastigkeit sehr dröge und langweilig. Das hatte seiner Zeit Dirt in meinen Augen besser und spannender gemacht.

dayX Di, 05.04.2016, 18:53 Uhr

Ruepel schrieb:
Forza 2 hatte ich nicht ausgiebig gespielt weil mir das zu sehr Simulation war.

Wenn dir Forza schon zu stark Simulation ist, solltest du von Dirt Rally wohl eher die Finger lassen. Das Spiel ist bockschwer, und ohne sich 100% zu konzentrieren und vor allem auf die Ansagen vom Beifahrer zu hören wird man nicht weit kommen. Das Spiel verzeiht keinen Fehler.

Ich persönlich finde es genial, aber länger als höchstens 2 Stunden am Stück kann ich es nicht spielen, weils mir dann einfach zu anstrengend wird.

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