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Die Dirt-Serie aus dem Hause Codemasters hat Nachwuchs bekommen. Dirt 5 heißt der neueste Teil und bietet einzigartige Strecken, anspruchsvolle Herausforderungen und zwei witzige Moderatoren. Wie sich Dirt 5 schlägt, erfahrt ihr in diesem Review. Für dieses Review habe ich die Amplified Edition von Dirt 5 installiert. Die Amplified Edition bietet drei Fahrzeuge, drei weitere Sponsoren, zusätzliche Belohnungen und einen XP-Boost fürs schnellere Aufleveln.

Das Gameplay

Ich starte das Spiel und sofort bekomme ich das Gefühl, im Abenteuer meines Lebens zu sein. Die Aufmachung, die Musik, das Intro. Es erscheint grandios. Das Einführungsrennen mit dem Fabia RS entpuppte sich als etwas knifflig. Da ich seit Jahren Forza Motorsport und Horizon spiele, ist so eine Arcade-lastige Steuerung, alles andere als einfach. Zudem irritiert mich mein Controller, er vibriert nur beim Crash. Die Lenkung lässt sich nicht so präzise dosieren und das Fahrzeug driftet in fast jeder Kurve.

Im Großen und Ganzen spielt es sich für mich, wie ein Mario Kart. Schlecht ist das jetzt nicht, nur ungewohnt. Nach einigen Runden habe ich mich schließlich daran gewöhnt und wurde auch langsam besser. Je nach Veranstaltung ist das Handling besser oder schlechter. Auf Eis rutscht man logischerweise und im extremsten Gelände hat man kaum Bodenkontakt. Da hüpft man quasi die Berge hoch und runter. Spaß macht es allemal. Nach jedem Rennen kommt dann immer der erfreulichste Teil. Es gibt Belohnungen. Man erhält Erfahrungspunkte, Geld, Ansehen und verschiedene Personalisierungen in Form von Stickern, Mustergruppen und Lackierungen.

Die Kampagne

Die Kampagne ist in Kapitel unterteilt und bietet am Ende mehrere Hauptveranstaltungen an. Sobald man ein Rennen absolviert hat, schaltet man das nächste frei. Um an Hauptveranstaltungen teilnehmen zu können, muss man eine ganze Reihe an Rennen absolvieren. Neben klassischen Rundkurs und Sprintrennen auf Asphalt und Matsch, gibt es noch Rennen auf Eis, Extrem-Offroad-Rennen und Gymkhana. Für diejenigen, die nichts mit dem Begriff Gymkhana anfangen können, hier eine kurze Erklärung: Gymkhana sind reine Show-Veranstaltungen, bei denen es darum geht, möglichst viele Punkte mit Drifts, Sprüngen und Zerstörung zu erlangen.

Wer ganz fleißig und brav ist… ok brav muss man nicht sein, aber man muss sich schon halbwegs gut anstellen, der wird hin und wieder zu Throwdowns eingeladen. Dies sind besondere Events, die man nebenbei absolvieren darf. Hat man das erste Kapitel geschafft, ohne die Unterhose wechseln zu müssen, dann finden verschiedenste Sponsoren, Interesse am Fahrer hinter den Controller. Jeder Sponsor bietet unterschiedliche Belohnungen, stellt aber auch unterschiedliche Anforderungen. Sei es ein Drift im Rennen oder mehrere Sprünge, schafft ihr diese im Rennen, dann gibt es vom Sponsor einen Bonus.

Das Schlachtfeld namens „Multiplayer“

Der Multiplayer ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Die Rennen und der Spielplatz namens Playground. Die Lobbys bieten Platz für bis zu 12 Spieler. Sollten nur wenige Spieler anzutreffen sein, wird es im schlimmsten Fall ein Duell. So war es in meinem Fall. Die Strecken und die Fahrzeug-Kategorien werden per Zufall gewählt. Der Playground ist in drei Kategorien aufgeteilt. Checkpoint, Gymkhana und einen interessanten Modus, in dem Objekte kaputt gemacht werden müssen. Wenn wir voraussetzen, dass jeder Spieler eine gute Internetleitung hat, dann läuft das Rennen auch flüssig ab. Ein großer Pluspunkt ist, dass es möglich ist, auch im Splitscreen zu spielen. Euer Kumpel neben euch kann also ruhig mitmachen. Mehr gibt es zum Multiplayer nicht zu sagen.

Ich liebe Sticker!!!

In der heutigen Zeit gehört es zum guten Ton, Sammelbares anzubieten. Neben den klassischen Erfolgen, könnt ihr nach jedem Rennen, verschiedene Sticker, Mustergruppen und Fahrzeuglackierungen freischalten. Dabei wird euch die Möglichkeit geboten, eure Fahrzeuge zu personalisieren. Ich habe mir vorgenommen gehabt, das hässlichste Fahrzeug im Spiel zu finden und es noch hässlicher zu machen. Dabei bin ich auf den Jupiter Hawk 410 gestoßen. Bei dem Anblick musste ich kapitulieren. Kleiner Spoiler: Er fährt sich genauso, wie er aussieht! Außer den Fahrzeugen, könnt ihr auch euren Banner personalisieren. Der Banner erscheint nach jedem Rennen und zeigt euren Namen und einen Spitznamen darunter. Meiner ist Pudding.

Nicht alles Gold, was glänzt

Auch wenn Codemasters vieles richtig gemacht hat, gibt es dennoch Punkte, die negativ auffallen. Grafisch ist Dirt 5 nicht unbedingt das, was man von einem Spiel für die Next-Gen-Konsolen erwartet. Insbesondere die Reflektionen auf den Fahrzeugen und die Felgen samt Reifen sehen eher zusammengeschustert aus. Außerdem ist das Handling des Jupiter Hawk 410 (fiktives Fahrzeug) unmöglich. Ich habe es fünfmal versucht und habe es nicht auf den 11. Platz schaffen können. Entweder dreht sich das Fahrzeug in den Kurven oder man umarmt leidenschaftlich die Leitplanke. Hauptsächlich liegt es am Getriebe, was nur einen Gang hat. Wer mit dem Wagen klar kommt, dem soll Ehre zum Teil werden.

Das Beste zum Schluss

Wer sich im Hauptmenü aufhält, dem wird der „Playground“ auffallen. Dieser Modus profitiert durch eure Kreativität. Ihr habt die Möglichkeit, in einer Arena eigene Strecken zu designen, dafür stehen euch zahlreiche Module zur Auswahl. Dieser Modus erinnert stark an Track Mania und wurde ziemlich gut umgesetzt. Euch stehen auch Strecken anderer Spieler zur Auswahl, auf denen ihr eure persönliche Bestzeit abliefern und euch so mit der ganzen Dirt-Welt messen könnt.

Fazit

Dirt 5 macht vieles richtig. Die Aufmachung wirkt lebendig, die beiden Moderatoren haben Humor und die Auswahl an Strecken ist Vielfältig.

Im Gesamten kann man die wenigen Negativpunkte verzeihen, denn alles andere wurde sehr gut gelöst. Man hat eine abwechslungsreiche Kampagne, einen umfangreichen Kreativmodus und einen soliden Multiplayer.


Bewertung

Pro

  • Abwechslungsreiche Strecken
  • Ausgewogenes Fahrzeugangebot
  • Umfangreiche Kampagne
  • Zwei witzige Moderatoren
  • Lebendiges Spielgefühl
  • Kreativmodus

Contra

  • Mäßige Grafik
  • Einzelne Fahrzeuge schwer zu steuern

Sound 8 von 10
8/10
Grafik 6 von 10
6/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Abwechslung 9 von 10
9/10
Aufmachung des Spiels 10 von 10
10/10
Karriere 9 von 10
9/10
Umfang 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8

2 Kommentare

Knuffte Mi, 18.11.2020, 20:17 Uhr

Ich habe für die Gelegenheit zu danken :)

XBU MrHyde Mi, 18.11.2020, 10:15 Uhr

Glückwunsch zu Deinem ersten großen und sehr schönen Testbericht (y)