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Rätseleinlagen, bei denen teilweise der Wechsel auf einen bestimmten Charakter erforderlich wird, versprechen ein wenig Denksport. Bevor eure grauen Zellen jedoch überhaupt erst einmal auf Touren kommen, habt ihr garantiert auch schon des Rätsels Lösung. Besteht eure Aufgabe beispielsweise darin, eine Türe zu öffnen und müsst dazu einen Hebel betätigen, wird es nicht lange dauern und das Ziel der bevorstehenden Interaktion wird euch durch heftiges Blinken angezeigt. Somit wird das Rätsel, welches nun keines mehr ist, schnell gelöst. Hierzu interagiert man meist durch einen einfach Druck auf den B-Button, gefolgt von heftigem Button-Mashing auf die Taste "A".

Diese Abfolge von Push "B" und Mash "A" wiederholt sich leider so häufig, dass man es sehr schnell nicht als Notwendigkeit zur Lösung eines Rätsels, sondern vielmehr als Notwendiges Übel zum Weiterkommen im Spielverlauf ansieht. Wie für ein Spiel dieses Genres nicht gerade unüblich, erweist sich der Storyverlauf grundsätzlich als sehr linear. Hier soll die Möglichkeit von frei wählbaren Missionen dem Spieler anscheinend ein wenig Freiheit suggerieren. Letztendlich müsst ihr euch aber nach und nach doch durch alle Missionen kämpfen, um das Spiel dem Ende näherzubringen.

Dumm, dümmer ... am dümmsten

Schon nach den ersten Schlachten ist man anfänglich noch davon beeindruckt, wie viele Gegner uns die Entwickler gleichzeitig auf den Bildschirm zaubern. Diese Begeisterung hält jedoch leider nicht lange an. Hier hätten ein paar Gegner aus dem Repertoire gestrichen und die dadurch freigewordene Rechenleistung sinnvoll in Sachen Gegner-KI investiert werden sollen. Statt einer angsteinflößenen Masse an Gegnern, welche euch unter allen Umständen an den Kragen gehen wollen, verprügeln sich die Gegner meist selbst und sorgen so für eine actiongeladene Hintergrundkulisse vor der man sich jedoch nicht zu fürchten braucht.

Lediglich einzelne Kampfwütige brechen aus der Menge aus und wollen es mit euch aufnehmen. Hierzu rennen diese meist planlos auf euch zu, so dass ein leichter Gegenangriff ausreicht um den Gegner an seinem Vorhaben zu hindern. Wollt ihr die KI völlig verwirren, weicht einfach dem Angriff aus, der Gegner läuft darauf hin teilweise einfach weg. Wer also bei einem herannahenden Gegner nicht völlig vergisst den "A" oder "X" Button zu drücken, hat nicht viel zu befürchten.

Gute Aussichten

Da die "Massen" an Gegnern euch somit nicht viel anhaben können, habt ihr durchaus mal ein wenig mehr Zeit euer Auge durch die Gegend von Narnia schweifen zu lassen, die Landschaft zu genießen oder die Gegner bei ihrem gegenseitigen Gemetzel zu beobachten. In grafischer Hinsicht reiht sich "Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia" hingegen gut in der Mittelklasse ein. Texturen wirken weitesgehend realistisch und selbst Slow-Downs sind trotz der Massenschlachten eher selten zu verzeichnen. So interessant einige Landschaftsareale auch wirken, wäre ein etwas höherer Detailgrad bei den Protagonisten des Spiels wünschenswert gewesen. Im Spielverlauf gewinnt man sogar den Eindruck, dass die Entwickler mit dem Design eines jeden Levels dazugelernt haben. So wirkt die grafische Präsentation des zweiten Levels wesentlich anschaulicher als noch das Erste.

Ebenso wie die grafische Präsentation kann auch die Soundkulisse des Spiels gut zu einer ruhigen, actionreichen oder teils düsteren Stimmung beitragen. So untermalen stimmungsvolle Klänge die Rätseleinlagen und actionreiche Kämpfe werden von hektischen Musikeinlagen begleitet. Die Synchronisation der Stimmen ist zumindest in der englischen Version des Spiel vorbildlich umgesetzt und so kann das Spiel unter anderem mit den Originalstimmen aus dem Film begeistern.

Über einen vollwertigen Multiplayer verfügt der Prinz Kaspian leider nicht. Einzig und allein ein Koop-Modus hat man dem Spiel spendiert. Hierbei könnt ihr mit einem Freund gemeinsam den Storyverlauf durchspielen. Interessant hierbei ist auch die Tatsache, dass sich ein Freund jederzeit in euer Spiel einklinken, es aber auch jederzeit wieder verlassen kann ohne euer eigentliches Spiel unterbrechen zu müssen. Verbesserungen oder neue Features im Vergleich zum ersten Teil der Serie sucht man jedoch vergeblich. Die Koop-Funktion scheint 1 zu 1 aus dem ersten Teil übernommen worden zu sein.

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Fazit

"Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian" kann sich durch den Schwerpunkt auf die vielen Kämpfe und Massenschlachten von seinem Vorgänger abheben. Mit insgesamt 20 verschiedenen, spielbaren Charakteren, einem guten Koop-System und einem geringfügig gestiegenem Schwierigkeitsgrad der Rätsel, wird die Schlacht in und um Narnia in erster Linie für Narnia-Fans ein Blick wert sein.

Größere Ansprüche an das Kampfsystem, sowie den IQ seiner virtuellen Gegner darf man jedoch nicht stellen. Eine gute Soundkulisse und die Originalstimmen der Filmdarsteller, sowie eine gute grafische Präsentation der Mittelklasse machen das Spiel ggfs. auch für all diejenigen interessant, die nach einem Kinobesuch nochmal schnell ein wenig virtuelles Narnia erleben wollen. In insgesamt ca. 10 lockeren Spielstunden solltet ihr den Abspann über euren Bildschirm flimmern sehen.


Bewertung

Pro

  • Originalstimmen der Filmdarsteller
  • Gutes KoOp-System

Contra

  • Geringer Umfang

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
7