
Der Teufel steckt im Detail
Beleuchten wir die technische Seite von Diablo 3. Die Diablo Reihe war nie eine Grafikbombe. Jeder Teil war nett, doch die Qualität bestand meist in der stimmigen Atmosphäre. Dies war in Diablo III auf dem PC schon so und verhält sich genau deswegen auch auf der Konsole so, erst recht wegen der geringeren Auflösung.
Wenn also nicht die Texturen und Polygone die Qualität ausmachen, was denn? Es ist der Stil und besonders das Spiel von Licht und Schatten. Ich empfinde Diablo 3 zwischen des dunklen Stils von Teil eins und den vielen hellen Abschnitten aus Teil zwei. Ihr kämpft euch zwar auch wieder durch helle Wüsten, doch auch hier gibt es dunkle Dungeons. Die vernebelten Wälder und dunklen Gassen sehen atmosphärisch aus, sie werden nur durch Lampen und Fackeln am Straßenrand erhellt, sind jedoch nie zu dunkel. Man fühlt sich oft wie ein verlorener Abenteuer, was das Diablo-Gefühl von ,,ein Held gegen die ganze Hölle" verstärkt. Natürlich hätte man sich in dem ein Jahr etwas mehr Überarbeitung gewünscht und auch die seltenen beschriebenen Framerate-Einbrüche sind ärgerlich, insgesamt sind diese Defizite aber zu verschmerzen.
Wie schon erwähnt macht die deutsche Synchronisation keinen schlechten Job. Gerade im RPG Sektor speilen viele Fans, welche sonst auf den O-Ton zurückgreifen, gerne in deutscher Sprache. Die Sprecher tragen ihren Teil zur Stimmung bei, gleichermaßen tut dies auch der Soundtrack. Diablo III liefert unauffällige Musik im Hintergrund, oft handelt es sich um modifizierte Sounds der Vorgänger, so hat man beim ersten Besuch der Stadt gleich ein heimisches Gefühl. Wo der Titel aber wirklich aufs Gaspedal drückt, ist in der Bass Sektion. Wer einen Subwoofer im Wohnzimmer stehen hat, wird jeden Schlag auf Koboldköpfe spüren und kann die Hitze von Feuerbällen fast merken. Der Bass ist sehr stark und so wirkt die ohnehin martialische Action auf dem Screen gleich ein Stück kerniger.
Das große M
Im Battlenet ist Diablo immer ein Renner, um dieses Gefühl auf die Konsole zu übertragen, hat man sich Einiges einfallen lassen. Untypisch für Konsolentitel habt ihr massige Optionen für euer Online-Play. Angefangen bei dem obligatorischen ,,Für alle", ,,Für Freunde" und ,,Nur mit Einladung", welches sich zu jeder Zeit ändern lässt, gibt es weitere Optionen, mit wem genau ihr spielen wollt.
So könnt ihr z.B. die Mitspielersuche auf Leute eurer Region beschränken und/oder auf Spieler, welche die selbe Sprache angegeben haben wir ihr. Darüber hinaus lässt sich dann das Gameplay anpassen, eben ob ihr es ernst wollt oder doch Skills anpassen möchtet, um eine Bierrunde mit Freunden zu erleben. Wer kein Xbox Live hat oder nützen möchte, der kann auch mit insgesamt vier Spielern im eigenen Wohnzimmer auf die Jagd gehen. Hier macht das Spiel am meisten Spaß. Durch das neue HUD besteht weiterhin genügen Übersicht für jeden Spieler. Die Gegner werden stärke und die Erfahrung steigt, jedoch überwiegt die Kraft der Truppe meist deutlich dem der Gegner, Diablo III ist also mit Freunden einfacher. Zwar ist dieser Modus, dank guter Bildaufteilung und netten Optionen das Highlight, jedoch macht es den Multiplayer trotzdem nicht fehlerfrei.
Das große Problem ist, dass sich der Screen nicht teilt. Das bedeutet, wenn ihr mit drei Spielern am linken Bildschirmrand lauft, wird der hinten liegende Spieler einfach zu euch nach vorne teleportiert. Das ist zwar gut, um den Fluss zu beheben, jedoch könnten so schwäche Spieler den Spaß verlieren, hier hilft nur sich ordentlich abzusprechen. Noch deutlicher wird dieses Problem, wenn ihr Gegenstände verkauft oder kauft. Das Inventar wurde vorbildlich für die Konsole optimiert und doch passiert im lokalen Coop dieser gravierende Fehler. Geht ein Spieler zum Händler, erschein sein großes Handels-Fenster. Die anderen Spieler können nicht parallel handeln, es bleibt also für Spieler 2-4 nichts weiteres übrig als zu warten, das ist wirklich unglücklich gelöst.
So ist also zu protokollieren: Wer eine ernsthafte Diablo III Karriere anstrebt, der sollte Online spielen, wer eine gute Zeit haben möchte und einfach mit Freunden durch Dungeons ziehen will, der darf gerne den lokalen Multiplayer wählen. Hoffen wir, das sich Diablo III online solange hält wie auf dem PC.
Fazit
Diablo III bietet wenig Neues, dies ist aus zwei Gründen ausnahmsweise zu vernachlässigen. Erstens ist das, was Diablo von seinem Vorgänger übernommen hat, eben das, was den Spaß ausmacht, und zweitens kennen Konsolen-Spieler Teil zwei nicht und erleben so vieles jetzt zum ersten Mal.
Technisch solide mit einem starkem Soundtrack weiss vor allem die große Anzahl an Items und Leveln zu überzeugen. Profis dürften anderer Meinung sein, ich empfinde aber den für die Konsole angepassten Schwierigkeitsgrad als positiv. Das größte Plus bekommt aber nach wie vor der Multiplayer Modus, eindeutig is dieser über Xbox Live besser, jedoch ist auch der offline Modus gut integriert und macht ordentlich Spaß.
Diablo III ist damit eine wirklich gute Portierung geworden, welche endlich die Tore zur Hölle für die Spieler öffnet, welche keine Gelegenheit oder Lust haben am PC/Mac zu zocken.
Bewertung
Pro
- Viele Items sorgen für Langzeitmotivation
- Lokaler Coop mit bis zu vier Spielern möglich
- PC Steuerung gut umgesetzt
Contra
- Auflösung geringer als in der PC Version
- Bildschirmaufteilung im lokalen Coop nicht immer optimal

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