
Gespräche über ein Dosentelefon
Wenn man das Spiel einlegt, freut man sich natürlich erstmal über die Titelmelodie des Films. Jedoch hört die Freude über den Sound schnell auf. Die Synchronisation selber ist wirklich gut geworden, es sind bekannte Sprecher vorhanden, jedoch scheinen diese in einem Blechkasten zu wohnen. Die Stimmen sind a) viel zu Laut und b) wirken diese absolut blechartig und integrieren sich so nicht in das Spiel, sondern übertönen alles unangenehm. Musikalisch gibt es passende Musik im Radio der Autos, diese fällt jedoch nicht weiter auf. Die Waffensounds sind OK, kommen aber darüber nicht hinaus.
Wie sieht es optisch aus? Im ersten Teil war es ja schon zu bemängeln, das die Grafik nicht der Hit ist. Nun es wurde tatsächlich an diesem Problem gearbeitet. Jedoch wurde wohl nur versucht, das alte Silber wieder zum Glänzen zu bringen. Der Schrank, in den es gelegt wird, scheint immer noch alt zu sein. Die Städte sind lieblos und leer und werden nur noch von den Innenräumen überboten. Es gibt viele Gebäude, diese sind auch sehr groß und in diesem ganzen freien Raum steht dann meistens nur ein Schreibtisch oder eine Kiste. Ein wirklich liebloses und leeres Bild bietet sich dem Spieler, egal wo er hin kommt. Das ist sehr schade, da die Grafik doch besser geworden ist. Die Explosionen, welche im ersten Teil schon gut waren, sehen wieder sehr nett aus, aber umgehauen wird man von der grafischen Leistung nicht.
Das Internet ist auch Mafia-Gebiet
Der Pate II bietet euch einen Online-Multiplayer. Hierfür ist es wichtig, eure gemachten Männer mit Upgrades zu versorgen, denn ihr werdet sie brauchen. Online spielt ihr nicht mit eurer eigentlich Hauptfigur, sondern wählt einen der Männer aus eurer Familie. Es wäre also vorteilhaft, wenn ihr in der Story einiges an Geld gesetzt habt, um eben diese Männer mit Fähigkeiten zu versorgen. Es gibt 3 Modi, zwischen denen ihr wählen müsst. Entweder ihr bekriegt euch in einem normalem Team Deathmatch, ihr zündet Propan-Behälter an, um einen Punkte-Multiplikator zu erhalten, oder ihr knackt diverse Safes.
Alle diese Modi machen Spaß. Am meisten wird aber das bekannte Team-Deathmatch gespielt. Die Verbindung ist gut, selten gibt es Lags. Negativ ist, dass ihr ein Extra EA-Konto anlegen müsst, um zu zocken. Im Spiel selber wählt ihr eure Waffen vor Beginn, findet aber genug Feuerkraft unterwegs. Kurze Respawnzeiten und actionlastiges Gameplay machen eine Weile Spaß, doch auch dieser Multiplayer wird in Vergessenheit geraten. Grundsätzlich ist er gelungen, aber es fehlt doch das gewisse Etwas, um zum Dauerbrenner zu werden.
Fazit
Der Pate II verbessert seine Performance gegenüber dem Vorgänger deutlich, jedoch bleiben Städte und Häuser sehr trist und es kommt kein Gefühl von Leben auf. Auch die KI ist nicht sonderlich lebendig, an manchen Stellen gebt ihr immer und immer wieder Befehle, bis euch gefolgt wird.
Die Lizenz wird schlecht ausgenutzt, es ist kaum "Der Pate" im Spiel, das Ganze wirkt eher Comic-haft. Schade, denn der Spaß ist auf jeden Fall gegeben.
Der Sound ist streckenweise wirklich anstrengend, gerade in langen Gesprächen, dafür bietet der Don Modus echte Abwechslung. Diese Prise Taktik wurde sehr gut umgesetzt, eine tolle Mischung aus Action und Strategie.
Wer Abwechslung vom monotonem Missionsverlauf will, der kann die ein oder andere Stunde im durchaus gelungenen Multiplayer verbringen. Wer ohne die Erwartung eine Filmumsetzung zu bekommen und mit dem Wunsch nach einem leichten Action/Strategie Mix an den Titel herangeht, wird sicher Spaß haben.
Bewertung
Pro
- Nehmt eure Familienmitglieder mit in den Multiplayer
- Verwaltet eure eigene Familie
- Don Modus bietet taktische Möglichkeiten
Contra
- Synchronstimmen klingen wie hinter einer Blechwand
- Lizenz wird schlecht ausgenutzt
- KI ist oft sehr schlecht
