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Besser mit Freunden...

Egal ob solo oder mit Freunden, ihr seid in Herr der Ringe: Der Krieg im Norden immer in einer Gruppe von drei Personen unterwegs. Dies ist nötig, da es wichtig ist, die Skills zu kombinieren. Sowohl die Defensive als auch die Offensive im Auge zu behalten, dies geht nun mal nur in einer Gruppe. Problematisch ist aber im Singleplayer, dass ihr den Gefährten keine konkreten Befehle geben könnt und auch wenig Einfluss auf ihre Skills und ihr Inventar habt. Dies ist natürlich online mit Freunden wesentlich einfacher, umso mehr fragt man sich, warum es nur möglich ist, an einer Konsole mit zwei und nicht mit drei Leuten zu spielen. Dies ist nur per System Link oder Xbox Live möglich.

Wenn es dann aber läuft, macht es richtig Spaß, das ist einer der großen Pluspunkte an Hack and Slay Titeln aber auch besonders in diesem Game. Es funktioniert wunderbar mit Freunden und macht dabei viel Laune. Das Beste ist aber: Dank des simplen Gameplays kann jeder schnell eintauchen und im Zweifelsfall einfach auf die Konfiguration der Skills verzichten. Mit ein wenig Trash-Talk nebenbei fällt online auch nicht mehr so schnell auf, wie repetitiv das Spiel ist. Natürlich nimmt der Schwierigkeitsgrad so auch ab und ihr könnt es leichter mit den großen Obermotzen aufnehmen.

Unmotivierte Sprecher

Das Spiel versucht eine dichte und schlüssige Geschichte zu erzählen, was durchaus Sinn macht, wenn man sich das Potential des Herr der Ringe Universums anschaut. Grundsätzlich ist dies Dank der Lizenz und netter Gastaufritte auch gut gelungen, doch leider machen die Synchronsprecher eine wenig gute Rolle. Schon im Original auf Englisch wirken die Damen und Herren wenig motiviert und leider hat es diese Arbeitshaltung auch bis nach Deutschland geschafft. Hier und da sind stimmlich passende Sprecher ausgewählt, doch wirklich atmosphärisch ist das nicht. Da sind wir aus Deutschland gerade im Rollenspiel und Adventure Bereich schon besseres gewohnt, hier kann der Titel leider nicht punkten. Auch der Soundtrack plätschert mehr vor sich hin, während Kämpfen schlägt er stimmungsvolle Wellen, flacht aber leider schnell wieder ab.

Grafisch macht Herr der Ringe einen guten Eindruck. Die Figuren sehen alle gut animiert aus und auch die Bewegungsabläufe sind flüssig gelungen. Zwar sind wir hier nicht in der Spitzenklasse, was man auch an den stellenweise unspektakulären Backgrounds sieht, dafür läuft alles stabil und ich konnte kleine Clipping Fehler oder ähnliches entdecken. Für die Gore-Freaks unter euch gibt es noch Slow-Motion Finishing Moves, bei denen auch gerne Köpfe rollen, ohne dass es übertrieben wirkt. Legt ihr Waffen und Rüstungen an, werden die Veränderungen direkt an der Figur sichtbar, was für Genre-Freunde immer ein wichtiges Feature der grafischen Präsentation ist. Alles in allem erfährt das Herr der Ringe Universum hier mit dem oberen Mittelmaß eine passende visuelle Umsetzung.

Coole Specialskills und die Gewaltfrage


Wie im Abschnitt zuvor angeschnitten, wird es in Herr der Ringe: Der Krieg im Norden nicht zimperlich zur Sache gehen. In den USA ist dies sogar das erste HdR Spiel mit einem M (for Mature) Rating, in Deutschlang kommt das Spiel mit einer USK 16 Freigabe und somit 100% ungeschnitten.

Es wird geflucht, es wird geblutet und ihr werdet für ,,legendäre Abtrennungen" und dergleichen belohnt, ja wo gehobelt wird, fallen Späne (oder auch Arme, Beine und Köpfe). Die Frage ist, ob dies der Glaubwürdigkeit des Spiels schadet. Meiner Meinung nach steht es dem Titel gut, einen erwachsenen Weg einzuschlagen, denn sowohl in den Büchern, als auch in den Jackson Filmen ist Gewalt an der Tagesordnung und ein Großteil der Fans der Serie sind mittlerweile alt genug, um ein USK 16 HdR mit Blut und Schimpfwörtern zu erleben. So hebt sich der Titel zumindest von anderen Hack and Slay Lord of the Rings Titeln ab.

Was das monotone Gekloppe etwas auffrischt, sind die Skills aber besonders die Special-Angriffe, welche Situationsbedingt eingesetzt werden müssen. Wobei ersteres von Schutzschildern oder Energie Buffs für die Party bis hin zu Angriffen auf mehrere Ziele variiert, hat letzteres einen deutlich einschlagenderes Ergebnis. So könnt ihr zum Beispiel Beleram, den riesigen Adler, rufen, welcher aus der Luft auf die Gegner zurast und somit ganze Geschütze und Türme einreist. Dies ist wieder ein Highlight des Titels, rettet das Gameplay schlussendlich aber nicht über die angesprochene Monotonie.
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Fazit

Herr der Ringe: Der Krieg im Norden ist ein zeitgemäßes Abenteuer für Fans, welche den Krieg in Mittelerde einmal von einer anderen Seite sehen wollten.

So viel Spaß das Hack and Slay-Prinzip auch mit Freunden macht, dank mangelnder AI Kontrolle und nur Zwei-Spieler-Modus für Lokalisten wird es sehr schnell repetitiv und dadurch langweilig.

Während die optische Präsentation sich im guten Mittelfeld bewegt, machen die Sprecher leider einen wenig motivierten Eindruck. Das macht das Game zu keinem schlechten Titel, es ist insgesamt aber eher unspektakulär. Für Fans des Genres und gerade der Buch- und Filmvorlage ist es aber in jedem Fall einen Blick wert.


Bewertung

Pro

  • Guter CoOp Modus
  • Die bekannte Story wird von einer anderen Seite beleuchtet

Contra

  • Gameplay zu monoton
  • Synchronsprecher wenig motivert

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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