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Herr der Ringe Fans warten aktuell auf den kleinen Hobbit oder eben auf ein neues Game zum Thema. Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden versucht es dabei wieder mit dem beliebten CoOp-System und will damit die Fans der Herr der-Ringe-Abenteuer erreichen. Einiges wird anders gemacht als bisher, doch vieles wird euch auch bekannt vorkommen. Wir haben uns nach Mittelerde begeben und für euch keinen Ring, aber dafür ein Review  zum Xbox 360 Spiel mitgebracht.

Literaturvorlage, keine Filmvorlage

Der Krieg im Norden richtet sich mehr nach den Büchern, als nach den Filmen. Das merkt man im Spiel auch, was Fans der Literaturvorlage freuen wird. Man merkt es daran, dass in der Story des Games Figuren vorkommen, welche weder in einem Film, noch einem bisherigen Spiel vorgekommen sind.

Das Spiel greift dabei nicht die direkte Story der Bücher auf, sondern belichtet, was im Hintergrund während der Reise des Ringträgers passiert ist. Hier erlebt ihr, was sich wirklich während des Krieges in Mittelerde zugetragen hat. Die Story wird wahlweise aus der Sicht von einem der drei folgenden Charaktere erzählt:

  • Eradan ist ein Dúnadan und der beste Charakter für Einsteiger, er kann jede Waffenklasse tragen und hat sowohl Stealth- als auch Offensivfähigkeiten.
  • Andriel ist eine Zauberin, diese Klasse hat sowohl Angriffs- als auch Verteidigungszauber und sorgt für die Buffs in eurer Runde. Mit ihrem Stab kann sie auch Nahkampfangriffe durchführen und später im Verlauf ist es möglich, durch ihr Wissen Tränke zu erstellen.
  • Der Dritte im Bunde ist Farin, ein Zwerg, welcher die Kriegerklasse repräsentiert. Er hat die besten Fähigkeiten im Umgang mit Zweihändern und kann parallel durch eine Armbrust auch Distanzangriffe ausführen.

Die drei Klassen unterscheiden sich leicht und machen das Gameplay interessant, besonders wenn es im Coop Modus ans Leder geht. Leider sind die Figuren sehr dünn und bieten nicht die gewohnte Qualität und den Tiefgang, den Fans des HdR-Universums so lieben.

Was früher gut war, muss heute nicht schlecht sein!


Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden bedient sich bekannter Elemente des Hack and Slay Genres. Ihr habt einen leichten, einen schweren so wie einen Distanzangriff, welche sich zu Kombinationen verbinden lassen und somit EXP Boni ergeben. Es gibt haufenweise Waffen mit verschiedenen Eigenschaften, welche ihr in eurem Inventar tragen könnt oder wahlweise verkauft. Für Kämpfe und Quests gibt es Erfahrungspunkte, welche ihr investieren könnt, um zum einen typische Fähigkeiten wie Stärke und Lebenskraft zu erhöhen und darüber hinaus an eurem Skilltree zu basteln. Die Skills sind je nach Klasse unterschiedlich, doch lassen sich generell in offensiv, defensiv und unterstützenden Kategorien aufteilen.

Von Figuren, die man teilweise aus anderen Herr der Ringe Medien kennt (Aragon etc.), bekommt ihr Aufträge, die sich genreecht in Haupt- und Nebenquests gliedern. Egal worum es geht, gelöst werden diese Quests meist durch eine ordentliche Tracht Prügel. Das ist auch das Problem des Spiels: Zwar hat das Game enormen Umfang, das heißt ihr könnt lange spielen bis alles erledigt ist, jedoch ist es einfach zu monoton und repetitiv, was viele Spieler davon abhalten wird, jemals das Ende von Herr der Ringe: Der Krieg im Norden zu erreichen.

Was leider ebenfalls schlecht gelöst ist, ist die Reise der Figuren. Wenn ihr in einen anderen Ort reist, so wählt ihr diesen auf der Karte aus und die Reise ist somit beendet, ihr erkundet die Wege nicht wirklich dynamisch auf eigene Faust. Zwar sind die Ladezeiten zwischen Abschnitten kurz, jedoch sind die Übergänge (durch blaues Leuchten zu erkennen) einfach nicht flüssig. Ihr geht auf den Ausgang zu und könnt wählen, ob ihr weiter ziehen wollt oder ob ihr verkaufen wollt. Ihr seht dabei aber keinen Händler oder ähnliches. Dies nimmt zusätzlich Atmosphäre und gibt dem Spiel einen Arcade Charme, der ihm nicht gut steht.

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Fazit

Herr der Ringe: Der Krieg im Norden ist ein zeitgemäßes Abenteuer für Fans, welche den Krieg in Mittelerde einmal von einer anderen Seite sehen wollten.

So viel Spaß das Hack and Slay-Prinzip auch mit Freunden macht, dank mangelnder AI Kontrolle und nur Zwei-Spieler-Modus für Lokalisten wird es sehr schnell repetitiv und dadurch langweilig.

Während die optische Präsentation sich im guten Mittelfeld bewegt, machen die Sprecher leider einen wenig motivierten Eindruck. Das macht das Game zu keinem schlechten Titel, es ist insgesamt aber eher unspektakulär. Für Fans des Genres und gerade der Buch- und Filmvorlage ist es aber in jedem Fall einen Blick wert.


Bewertung

Pro

  • Guter CoOp Modus
  • Die bekannte Story wird von einer anderen Seite beleuchtet

Contra

  • Gameplay zu monoton
  • Synchronsprecher wenig motivert

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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