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Und was kommt dann?

Habt ihr die ersten Level hinter euch gebracht, geht es in den Hauptbereich des Spieles, einer relativ großen Karte, wo ihr verschiedene Missionen erledigen könnt. Diese teilen sich in Haupt-, ,,Story"- und Nebenmissionen auf. Hauptmissionen bringen die Geschichte des Spieles voran, während ihr in den ,,Story"-Missionen auf zwei der Hauptcharaktere der Serie trefft. Ob diese Missionen in irgendeiner Weise die Serie beeinflussen oder gar das Feature selbst darstellen, was angeblich das Spiel und die Serie verbindet, bleibt abzuwarten. Nebenmissionen beschränken sich auf einfache Tätigkeiten, aufgelockert durch kleine Rennen von A nach B oder Missionen, in denen ihr möglichst viele Gegner töten müsst.

Leider können die Missionen nur selten überzeugen, da sie grundsätzlich ziemlich gleich ablaufen. Entweder ihr besorgt an einem Punkt Informationen oder ähnliches und bringt sie zurück zu dem Questgeber oder einem Briefkasten, während zwischendurch Gegner aufwarten oder ihr müsst Gebiete von Gegnern befreien. Hier wird leider etwas Potenzial verschenkt, wobei gewisse Missionen, in denen ihr befreundete KIs beschützen müsst, durchaus zu gefallen wissen.

Gemeinsam ist alles besser

Ihr könnt zwar das gesamte Spiel alleine durchspielen, gemeinsam erhöht sich der Spielspaß jedoch extrem. Hier könnt ihr bestimmte Koop-Missionen spielen, in denen auch kleinere Bosse aufwarten oder ihr nehmt an sogenannten Archenfällen statt, in denen dutzende Spieler Wellen von Gegnern eliminieren, um am Ende einen Kristall zu zerstören. Hier lässt sich häufig nützliches looten.

Wollt ihr gegen andere Spieler kämpfen, bieten sich Deathmatches an, die sich jedoch nicht sonderlich spannend spielen, jedoch eine nette Abwechslung darstellen. Allerdings existieren nur 2 Karten, je nach Größe des Deathmatches! Größer und interessanter sind die Schattenkriege. Hier kämpfen 64 Spieler auf beiden Seiten um die Herrschaft auf der Karte. Dies spielt sich, anders als die Deathmatches, nicht auf externen Karten ab, sondern mitten im Hauptgebiet. Das Prinzip erinnert dann stark an Battlefield, wo verschiedene Punkte eingenommen und gehalten werden müssen, um letztlich den Sieg zu erringen. Leider dauert es bisweilen sehr lang, bis ein solches Spiel zustande kommt, weil eben 128 Spieler benötigt werden und die Server nicht gerade bersten vor Spielern.

Natürlich dreht sich in einem MMO alles um das Miteinander der Spieler. Zwar ist es in Defiance relativ schlau gelöst, da die aktive Missionen von anderen Spielern unterstützt werden kann, wenn diese ebenfalls gerade im selben Auftrag unterwegs sind. Ist dies nicht der Fall steht ihr alleine auf weiter Flur. Zwar kann man dann über den integrierten Chat versuchen, gleichgesinnte zu finden, wird aber selten bis nie Erfolg haben, weil einfach keiner antwortet oder die Nachricht sieht, da der Chat standardmäßig ausgeschaltet ist. Hier könnte zwar der neueste Chat, der Nachrichten länger sichtbar lässt und die Audio-Spracheinstellungen per Default auf ein stellt Abhilfe schaffen, jedoch scheint auf diesem Gebiet noch Nachholbedarf für Konsolenspieler, da diese eben nicht standardmäßig eine Tastatur vor sich liegen haben.

In der Zukunft regiert die Technik...

...nicht aber in Defiance. Technisch ist der Titel leider nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Zwar haben sich die Texturen, dank Installation, im Vergleich zur Beta verbessert und Tearing konnte nur ein einziges Mal in einer Zwischensequenz festgestellt werden, allgemein läuft der Titel aber meist ein wenig unter flüssig. Es ruckelt gerne mal, wenn mehrere Spieler sich an einem Ort befinden, Dinge poppen am Straßenrand auf oder Gegner werden einfach unsichtbar, was in größeren Raids mehr als stört. Letztlich ist die allgemeine Qualität der Grafik dafür, dass es innerhalb der Welt keine Ladezeiten gibt, auf einem guten Niveau, die Fehler stören teilweise aber sehr.

Der Sound ist auch nicht besser. Waffen klingen seltsam und die Autos, mit denen man in der Welt umherfahren kann, leicht blechern. Die Synchro ist emotionslos und leider konnten die originalen Seriensprecher, zumindest, wenn ich dies nach den Trailern beurteilen kann, nicht verpflichtet werden. Abhilfe schafft der Wechsel auf Englisch. Hierklingen zumindest Emotionen an, wenn auch hier die originalen Sprecher fehlen. Entscheidet euch aber frühzeitig, welche Version ihr spielen wollt, denn ein Wechsel der Spracheinstellungen der Konsole verursacht eine erneute Installation der Sprachdateien der jeweiligen Sprache beim Start des Spieles.

Sonst kann man dem Spiel noch ankreiden, dass es für viele Dinge keine Erklärung gibt und auch ein Handbuch fehlt. So fragt man z.B., wie man Mods an eine Waffe anbringt oder findet nur durch Zufall heraus, dass Nebenfertigkeiten auch ausgerüstet werden müssen. Letztlich bleibt auch die Frage, wie lange das Spiel vor den Bildschirm fesseln kann, da die Welt relativ klein scheint. Hier könnten natürlich Updates oder die fünf geplanten DLCs Abhilfe schaffen.

Ach ja: Kinect sollte man abstecken oder abschalten. Zunächst bleibt unklar, was man damit überhaupt machen kann, und es produziert einen sehr nervigen Fehler, bei dem man alle paar Sekunden wieder im Menü landet, egal ob im Zimmer gerade eine Party gefeiert wird oder völlige Ruhe herrscht.

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Fazit

Auch wenn es viel im Spiel zu kritisieren gibt, hat es mich immer wieder vor den Bildschirm gezogen. Klar nerven kleinere oder größere Macken und die Aufträge könnten wesentlich abwechslungsreicher sein, aber die Welt lädt immer wieder zum Erkunden und Verweilen ein.

Hat man zudem jemanden gefunden, mit dem man zusammen spielen kann, kommt eine Menge Spielspaß auf, egal ob in Koop-Missionen, Archenfällen oder kleineren Deatchmatches. Hier kann das Spiel wirklich auftrumpfen.

Wenn man mit weiteren Updates, und Entwickler Trion scheint es hier ernst zu meinen, noch die Fehler ausmerzt und evtl. eine Lösung für die Kommunikation findet, könnte das Spiel noch zu einem kleinen Hit mutieren. Bis dahin bleibt es ein Spiel für diejenigen, die auf eine Mischung von Borderlands, WOW und Battlefield Lust haben und über Macken hinwegsehen können.


Bewertung

Pro

  • Spaßige Multiplayermöglichkeiten
  • Regelmäßige, teilweise umfangreiche Updates
  • Gute Server

Contra

  • Nervige Fehler, die teilweise den Spielfluss stören
  • Keine Originalsprecher
  • Fehlende Hilfestellungen
  • Probleme, Mitspieler zu finden

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 6 von 10
6/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
7

1 Kommentar

Schlüppies :3 |24/7| Di, 23.04.2013, 12:55 Uhr

ich bin richtig froh nicht vorbestellt zu haben :) hatte auch den Denkfehler, dass es von Bungie kommt, aber die programmieren ja Destiny...:P

in Sachen Umgebung ist das mit die langweiligste MMO-Welt die ich kenne, das Setting ist zwar interessant, aber wirkt auf mich komplett 08/15, da irgendwie nicht neues da ist... altes neu verpackt...:(