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Es gibt Spiele, die gehen fast an einem vorbei. Wenn man sie dann aber doch zu Gesicht bekommt, entwickelt sich Vorfreude auf das Spiel. So geschehen bei Defiance, entwickelt von Trion. Als mich das Testmuster erreichte, war meine Freude groß, denn es handelt sich bei Defiance um ein MMO, dessen Welt durch eine Fernsehserie erweitert wird - die sich zudem dynamisch durch das dazugehörige Spiel entwickeln soll. Viele Versprechungen, die mich noch schneller die DVD in die Xbox legen ließen. Ob uns der Titel in eine andere Welt entführen konnte, lest ihr in userem Test.

Geduld du musst haben, junger Padawan...

...hätte zumindest Meister Yoda gesagt, wenn er neben mir gesessen hätte. Den vom ersten Einlegen der DVD bis zum Starten des Spieles vergeht rund eine Stunde. Das liegt an einer benötigten Installation, für die ihr etwa 10 GB Festplattenspeicher benötigt, zum anderen an dem Herunterladen verschiedener Patches. Also geht währenddessen Einkaufen, eine Runde laufen oder schaut den mittlerweile verfügbaren Piloten der Serie Defiance.

If you're going to San Francisco

Defiance spielt auf unserem Planeten, genauer in der Bay Area von San Francisco. Angesiedelt ist das Spiel, wie auch die Serie, in der Zukunft, wobei sich die Landschaft durch Terraforming nachhaltig verändert hat. Zudem hat ein Krieg zwischen den Menschen und verschiedenen Alien-Rassen, die sich auf der Erde angesiedelt haben, die Welt verwüstet. Jahre später, als der Krieg beendet wurde, lernten die Menschen und eine Alien-Rasse namens Votaner zusammen zu leben.

Hier kommt ihr als sogenannter Archenjäger ins Spiel, der von Karl von Bach angeheuert wird, um Alien Technologie einzusammeln. Was sich hier eher wie Standardkost anhört, entpuppt sich als eben diese. Leider weiß die Story, in der ihr auch auf verschiedene Bewohner des Planeten trefft, kaum zu überzeugen. Zusätzlich erschweren Wendungen, die teilweise unnötig, stellenweise vorhersagbar sind, den Verlauf der Geschichte.

Der erste Aufstieg ist schnell geschafft

Da es sich um ein MMO handelt, erstellt ihr natürlich anfangs euer Alter Ego, mit dem ihr in der Gegend umherreist. Hier habt ihr die Wahl zwischen Mensch und Votaner und ob ihr lieber Männlein oder Weiblein sein wollt. Ein paar Veränderungen im Gesicht lassen ganz ansehnliche Charaktere entstehen und eine Art Klasse lässt sich auch wählen. Diese ist jedoch völlig irrelevant, da sie nur eure Startwaffen bestimmt.

Im ersten Gebiet, welches sich von der Hauptwelt abgrenzt, lernt ihr dann die Grundlagen kennen. Defiance ist ein 3rd Person Shooter mit MMO Elementen, wer also Shooter-Erfahrungen hat, wird sich schnell zurecht finden. Neben üblichen Waffen wie Sniper, Shotgun oder SMG gibt es Granaten, die eine gewisse Zeit brauchen, bis sie wieder verfügbar sind und eine Spezialfähigkeit. Ihr dürft anfangs alle ausprobieren, entscheidet euch dann aber für eine. Zur Auswahl steht Unsichtbarkeit, ein Hologramm, eine Fähigkeit, womit der Schaden der Waffen erhöht wird, und eine, womit ihr schneller laufen könnt und gleichzeitig stärker zuschlagt. Auch wenn ihr anfangs nur eine Fähigkeit nutzen könnt, lassen sich alle anderen später im Spiel freischalten, es lässt sich jedoch immer nur eine aktiv nutzen.

Verpackt ist alles in eurem EGO, einer KI, wie man sie aus Halo in Form von Cortana kennt. Hier könnt ihr eure Fähigkeiten verbessern oder neue freischalten sowie auf euer Inventar zugreifen oder Waffen modifizieren. Euer EGO zeigt euch zudem immer das aktuelle Ziel oder gibt Tipps zu verschiedenen Aufträgen.

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Fazit

Auch wenn es viel im Spiel zu kritisieren gibt, hat es mich immer wieder vor den Bildschirm gezogen. Klar nerven kleinere oder größere Macken und die Aufträge könnten wesentlich abwechslungsreicher sein, aber die Welt lädt immer wieder zum Erkunden und Verweilen ein.

Hat man zudem jemanden gefunden, mit dem man zusammen spielen kann, kommt eine Menge Spielspaß auf, egal ob in Koop-Missionen, Archenfällen oder kleineren Deatchmatches. Hier kann das Spiel wirklich auftrumpfen.

Wenn man mit weiteren Updates, und Entwickler Trion scheint es hier ernst zu meinen, noch die Fehler ausmerzt und evtl. eine Lösung für die Kommunikation findet, könnte das Spiel noch zu einem kleinen Hit mutieren. Bis dahin bleibt es ein Spiel für diejenigen, die auf eine Mischung von Borderlands, WOW und Battlefield Lust haben und über Macken hinwegsehen können.


Bewertung

Pro

  • Spaßige Multiplayermöglichkeiten
  • Regelmäßige, teilweise umfangreiche Updates
  • Gute Server

Contra

  • Nervige Fehler, die teilweise den Spielfluss stören
  • Keine Originalsprecher
  • Fehlende Hilfestellungen
  • Probleme, Mitspieler zu finden

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 6 von 10
6/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
7

1 Kommentar

Schlüppies :3 |24/7| Di, 23.04.2013, 12:55 Uhr

ich bin richtig froh nicht vorbestellt zu haben :) hatte auch den Denkfehler, dass es von Bungie kommt, aber die programmieren ja Destiny...:P

in Sachen Umgebung ist das mit die langweiligste MMO-Welt die ich kenne, das Setting ist zwar interessant, aber wirkt auf mich komplett 08/15, da irgendwie nicht neues da ist... altes neu verpackt...:(