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Lange ist es her, dass wir etwas von den Dead or Alive-Machern gehört haben. Nun hat sich Team Ninja den fünften Teil der Serie vorgenommen, um Dead or Alive zu neuem Ruhm zu verhelfen. Wir klären in unserem Review für euch die Frage, ob das neue Xbox 360 Spiel mehr als wackelnde Melonen zu bieten hat.

Mehr Wup-Wup

Die letzten Teile von Dead or Alive konnten sich nicht mit Ruhm bekleckern. War Dead or Alive 4 noch ein ernstzunehmendes Beat-Em Up, so erlangte die Serie mit Dead or Alive Extreme ihren absoluten Tiefpunkt. Offenbar hielt man es für ausreichend, den voyeuristischen Ansprüchen zu genügen, und hat das Kämpfen komplett herausgestrichen.

Mit dem fünften Teil kehrt Dead Or Alive endlich zu seinen Wurzeln zurück. Nun gibt es wieder Arenen und ein ernstzunehmendes Kampfsystem. Der Teamleiter Yosuke Hayashi möchte dem neuen Titel mehr Entertainment-Werte verleihen. Das bedeutet, man möchte dem Spieler mehr für sein Geld geben. Unter anderem die Facebook-Integration und die Möglichkeit, Spieleinfos hoch und herunterzuladen. Aber auch die zerstörbaren Umgebungen sind ein wichtiges Element und Markenzeichen der Serie. Somit befinden sich umherfliegende Stahlträger, Autos und zerstörbare Dächer in den Arenen. Es gilt also taktisch zu überlegen, wann man sich wo an welcher Stelle befindet. Weiterhin gilt es diesen Umstand auszunutzen, um ihn gegen den Gegner geschickt auszuspielen.

Laut Team Ninja wollten die Enwickler die weiblichen Attribute in Dead or Alive 5 zügeln. Im Klartext sollte das bedeuten: Die weiblichen Kandidaten weniger üppig auszustatten und ihnen mehr Kleidung zu verpassen, um deutlich weniger Haut zu zeigen. Die Fans reagierten aber pikiert in den Umfragen und verlangten mehr physikalisch korrekte umfangreiche Brust-Anatomie bei den Bewegungen und mehr Haut. Diesem Wunsch wurde dann nachgegeben und die Modelle der Frauen wurden alle nochmal überarbeitet. Tja wen wundert es da, dass sich die Umstände des Kampfes bei den Kämpfern zeigen? Da wäre beispielsweise der Schmutz bzw. Flecken auf der Kleidung und der Haut. Nässe und der Schweiß der Kontrahenten werden authentisch abgebildet. Laut Tecmo soll das natürlich dazu beitragen, dass das Spiel realistischer wahrgenommen wird...

Hajime!

Wie spielt es sich denn nun? Dead or Alive 5 hat auf die Community gehört und vieles besser gemacht als im Vorgänger Dead or Alive 4. Eine der wichtigsten Neuerungen ist der Sidestep, durch den es zum ersten Mal in der Serie möglich ist, seinem Gegner seitlich auszuweichen. Des weiteren wurde der Konter überarbeitet. In dem vorherigen Teil war es durchaus möglich, dass ein Spieler mit wenig Erfahrung einen besseren Spieler dadurch besiegt, indem er hauptsächlich Konter einsetzt. Das ist jetzt so ohne weiteres nicht mehr der Fall. Der Grund hierfür liegt im Detail. Zwar können auch weiterhin Konter eingesetzt werden, aber das Zeitfenster ist wesentlich kleiner. Das macht es deutlich schwieriger, das Timing richtig zu treffen. Darüber hinaus wurde auch der hinzugefügte Schaden des Konters gedrosselt. Ein fehlgeschlagener Konter verhilft dem Gegner zu einer Lücke, die er dann für einen neuen Angriff ausnutzen kann.

Hinzu kommt der Critical-Burst-Angriff. Diese Technik ermöglicht euch, eine Hit-Combo zu verlängern, den Gegner ins Taumeln zu bringen und ordentlich Schaden zu verursachen. Für Spieler, die gerade in der unglücklichen Lage sind, dass sie über 50% des Lebens verloren haben, gibt es nun Hoffnung: Den sogenannten Power Blow. Das ist der Spezialangriff des jeweiligen Charakters, den ihr gerade spielt. Der richtet mächtig Schaden bei dem anderen Spieler an und sieht dazu noch schick aus.

Die Moves sehen insgesamt natürlicher aus und die Animationen wurden auch dementsprechend angepasst. Das trägt dazu bei, dass sich die Kämpfe besser anfühlen als im Vorgänger. Die Charaktermodelle sehen um einiges besser aus als beim Konkurrenten Tekken. Für Neulinge wurde in Dead or Alive 5 ein vorbildlicher Trainingsmodus integriert. Der Trainingsmodus eignet sich nicht nur für Einsteiger, gerade Profis können die Bewegungen der Kämpfe in Slow Motion nachverfolgen und analysieren. Präzise lassen sich so neue Bewegungsmuster für den eigenen Kampfstil aneignen. Man kann Stunden damit verbringen, sich zu verbessern, um dann beispielsweise den Onlinemodus zu nutzen oder in Turnieren gegen die Profis anzutreten.

Die Kampagne

Im Gegensatz zu dem großen Konkurrenten Tekken Tag Tournament 2 bietet Dead or Alive 5 einen durchaus netten Solo-Story-Modus. Ihr spielt verschiedene eurer Lieblingscharaktere und lernt mehr über deren Motivation und Hintergründe kennen. Dabei wechselt ihr immer wieder die Figuren. In dem einen Fight spielt ihr den wuchtigen Wrestler Bass und in dem nächsten die schnelle Kasumi. So ganz nebenbei werden einem dabei die grundsätzlichen Techniken von Dead or Alive beigebracht. Wir lernen einfache Hiebe und Tritte sowie Konter und Ausweichmöglichkeiten. Parallel dazu bekommen wir die Geschichte in praktischen kleinen Häppchen serviert. Dies ist sehr gelungen, hiervon sollten sich andere Vertreter des Genres mal eine dicke Scheibe abschneiden.

Während ihr die Kampagne spielt, schaltet ihr weitere Kapitel und damit auch weitere Kämpfer frei. Natürlich gibt es hierbei wieder tonnenweise Kostüme und Gimmicks freizuschalten. Die Story selbst ist dabei unterhaltsam und enthält hier und da ein paar überraschende Twists. Einziger nennenswerter Nachteil ist die Dauer, der Story-Modus hätte durchaus etwas länger ausfallen können.

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Fazit

Dead or Alive erfindet das Genre nicht neu, aber bereichert das Spiel durch sinnvolle Funktionen. Team Ninja hat auf die Community gehört und nicht nur die Brust-Physik, sondern tatsächlich das Gameplay deutlich verbessert. Der übermächtige Konter wurde entschärft und neue Moves wie beispielsweise die Burst-Attacke bringen frischen Wind ins Spiel.

Dead or Alive 5 begrüßt Neulinge sowie Profis zugleich und liefert viele Features, um die Kämpfe dementsprechend zu analysieren und Bewegungen zu schulen. Das Schere-Stein-Papier-Kampfprinzip wird auch im fünften Teil nicht langweilig und vermag immer noch viele Stunden vor den Bildschirm zu fesseln.

Kombiniert mit den umfangreichen Online-Features wird Dead or Alive 5 warscheinlich noch lange Zeit die Fans und solche, die es noch werden wollen, begeistern.


Bewertung

Pro

  • Schicke Animationen
  • Techniken gut ausbalanciert
  • Neue Moves

Contra

  • Onlinespiele laggen hin und wieder etwas
  • Story-Modus könnte länger sein
  • Co-Op Modus ist nicht besonders umfangreich

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

3 Kommentare

gutter Mi, 10.04.2013, 15:34 Uhr

Ja ich finde du schreibst das sehr passend.. es ist "Füllmaterial" für nen Abend.. aber keineswegs ein Game, welches ich an einem Wochenende ohne Unterbrechung durchzocken würde. Schade eigentlich.. Die Serie an sich hat doch viel Potantial! :-k

Panschev Sa, 09.03.2013, 19:01 Uhr

Geht mir ganz genauso. Man hätte echt etwas mehr aus der Grafik rausholen können. Vor allem finde ich, dass es doch stark vom jeweilligem Charakter abhängt, wie leicht oder schwer der SP wird. Da fehlt irgendwie die Balance. Der gleichen Meinung bin ich auch im MP. Manche Charaktere sind meiner Meinung nach nur Füllmaterial, damit es mehr Charaktere gibt. Alles in allem aber trotzdem immer wieder ein gutes Spiel, wenn man abends mal zusammen sitzt und sich die Köpfe einschlägt

XBU Philippe Sa, 09.03.2013, 13:50 Uhr

Sodele. Hab ja jetzt auch Hand angelegt an dem Spiel.

Mir gefällt's ganz gut, aber irgendwie sieht es für mich aus, als ob das Spiel nicht mit der Zeit gegangen ist. Grafisch schon ganz schön, aber auch nur die einzelnen Charaktere. Die Umgebung ist nur toll, wenn sie interaktiv ist. Das macht zwar viel aus - aber ich war grafisch besonders in der "Story" stakr enttäuscht. Das sah teilweise sehr billig aus.

Gameplaymäßig hat sich nicht viel geändert seit DoA3. Das Kampfsystem mit blocken, kontern und genauen Eingaben ist SEHR komplex, wenn man gegen gute Gegner spielt. Buttonmashing hilft gar nicht. Kompliziert korrekte Eingaben sind gefordert (Hayabusa... oh Gott....).

Mir gefällt es insofern nicht mehr, da im Vergleich zu andern guten Beat'em Ups auch der Umfang etwas eingeschränkt ist. In Soul Calibur z.B. kann man seine eigenen Charaktere erstellen und frei nach Wahl Kostüme für andere Charaktere basteln.

Insgesamt ist mir das Ganze doch zu schwer geworden (ich schaff noch nicht mal den Arcademodus auf Leicht, dem zweiten Schwierigkeitsgrad von 7.....). Soul Calibur ist mehr mein Ding, auch wenn das ebenfalls sehr schwer werden kann.