Review zu Das Bourne Komplott

So startet also in einer vertrauten Optik das Geschehen rund um das eigene Ich. Das Bourne Komplott versteht sich als 3rd Person Action-Spiel und kann dies auch rasch vermitteln. Optisch wirkt die Umgebung Bourne-typisch nüchtern, aber dennoch ausreichend detailliert. Wie nahezu üblich gilt es den ersten Level gleich auch als Tutorial-Level zu nutzen und ihr lernt bereits auch in wenigen Minuten, wie eure Gegner - zumeist im Nahkampf - auf die Bretter zu schicken sind.

Dabei kommt das Spiel mit wenigen Tasten aus, aber lässt dennoch ausreichend Spielraum für mögliche und trickreiche Kombo-Attacken. Für den Nahkampf genügen insgesamt drei Tasten. Mit X und Y werden Nahkampfangriffe ausgeführt und mittels A Taste automatisch geblockt. Verblüffend einfach - aber effektiv - wie man immer wieder im Verlaufe des Spiels sehen kann, denn Bourne nutzt immer dort, wo es möglich ist, auch die vorhandene Umgebung. Dazu benötigt ihr für euren Protagonisten erstmal ausreichend Adrenalin. Dieses erlangt ihr während der Kämpfe sobald ihr euren Gegner erfolgreich trefft.

Neben der Energieleiste verfügt ihr ebenso über genannte Adrenalinleiste. Diese ist in drei Abschnitte unterteilt. Sobald sich einer der Abschnitte aufgefüllt hat, könnt ihr mittels B-Taste einen showreifen Takedown einleiten. Hierbei wird euer Gegner kompromisslos KO geschlagen und das mit allem was die Umgebung so hergibt. Da fliegt der Kopf schon mal in die Mikrowelle oder der Getränkeautomat wird zum Schlafplatz... In jedem Fall immer wieder schön anzusehen. Sollte die Leiste komplett mit 3/3 gefüllt sein, so könnt ihr auch in einem Rutsch bis zu drei Gegner KO schlagen. Sollten sich eure Gegner in ausreichender Entfernung befinden, könnt ihr ebenso tödliche Schuss-Takedowns einleiten - Stranglehold lässt grüssen.

Shooter oder Action Game?

Leider sind die genannten Takedowns die einzige, wirkliche Möglichkeit zur Interaktion mit der Umgebung, denn darüber hinaus spielt sich Das Bourne Komplott als absolut geradliniges Action-Game. Hier steht nichts herum, was nicht irgendeinen Sinn hat. Entweder, um euch den Weg zu versperren, oder um einen Takdown so effektreich wie möglich zu inszenieren.

Dies gilt leider auch für alle weiteren KI-Personen. Man fühlt sich eher in einen animierten und interaktiven Film verbannt. So bleiben zum Spielen der 6-8 Stunden für die Story nur die Actionelemente aufgeteilt in Zweikämpfe und Bosskämpfe, sowie immer wieder eingebaute Quicktime-Events. Diese treiben in filmischer Weise die Story weiter und es gibt Speedpassagen, in denen bestimmt Ziele innerhalb einer - wenn auch großzügig vorgegebenen - Zeit zu erreichen sind.

Wirkliche Abwechslung kommt dabei leider seltener auf. Lediglich die kurze Autoflucht-Passage in Paris bietet da in der Mitte des Spiels Abwechslung. Die Shooter-Bestandteile können dabei jedoch auch immer wieder mal Frustmomente aufkommen lassen, denn Gegner spawnen hier und da völlig unvermittelt. Sie zu eliminieren ist Dank der nutzbaren Schusswaffen eigentlich kein Problem, wäre da nicht die ungenaue Steuerung, die es schon mal schwer macht, einen Kopftreffer zu erlangen, um Munition zu sparen.

Positiv zu erwähnen sei, dass sich Das Bourne Komplott in drei sehr unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden spielen lässt. Wer tatsächlich mal an einer Stelle verzweifelt, der kann diesen jedoch auch während des Spiels umstellen. Hierbei auch gleich ein Tipp: Das Spiel prüft für die erreichbaren Gamerscore-Erfolge nur, welcher Schwierigkeitsgrad am Ende des Levels eingestellt ist ;)