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Ruckel die Kuh

Mit der außergewöhnlichen Optik auf hohem Niveau steht offensichtlich die Technik ein wenig auf Kriegsfuß. Da kann Joe Madureira noch so spektakuläre Kreaturen aufs Papier zaubern, wenn die Technik im Hintergrund es sich jedoch nicht nehmen lässt, den Spieler mit einbrechenden Framerates auf den dargebotenen Detailgrad aufmerksam zu machen, kann für einen kurzen Moment der Spielspaß schon ein wenig getrübt werden. Das Gleiche gilt für das häufig in Erscheinung tretende und wenig beliebte Tearing, von dem sich Darksiders offensichtlich direkt mal ne dicke Scheibe abgeschnitten hat. Als Entschädigung für Tearing und Einbrüche in der Framerate hat uns THQ sensationelle Zwischensequenzen spendiert. Bei diesen solltet ihr euch an den Ecken eures Fatboys oder sonstiger, vorhandener Sitzgelegenheit festhalten, damit das Spiel euch nicht vollständig in seinen Bann zieht. Die Zwischensequenzen sind es dann auch schuld, dass die insgesamt fesselnde Story sich nahezu perfekt zusammenfügt.

Dämonische Soundkulisse

THQ war es offensichtlich ein besonderes Anliegen, auch in Sachen Soundqualität nicht den Horden der Hölle vorgeworfen zu werden, sondern vielmehr dem Spiel Engelstür und -tor zu öffnen. Ergebnis dieses Programmpunktes...Ziel erreicht. Die Soundkulisse von Darksiders präsentiert euch zu jedem Spielabschnitt eine passende mystische Soundkulisse. Jeder Schwerthieb, Treffer oder sonstige Aktivität, und sei sie noch so harmlos, wird selbst dem kritischen Gamerohr wenig Angriffsfläche zum Rumnörgeln geben. Wer sich in sprachlicher Hinsicht noch ein wenig fortbilden möchte, darf sich gerne auch der originalen englischsprachigen Sprachausgabe bedienen, wobei es selbst bei den deutschen Stimmen kaum einen Grund zur Kritik gibt. Die Sprachwiedergabe ist weitesgehend synchron und lediglich ein paar wenige Gegner haben sich offensichtlich Schläge in der falschen Region eingefangen. Ansonsten präsentieren sich die Charaktere auch in stimmlicher Hinsicht wenig freundlich.

Disch krieg isch

Der Schlüssel zu eurem Erfolg liegt im wahrsten Sinne des Wortes in euren Händen. Ohne Controller geht selbstverständlich nix. Dieser will jedoch erst einmal gebändigt werden, bevor ihr mit einem tollen Gameplay belohnt werdet. Die Auswahl eines der insgesamt drei zur Verfügung stehenden Schwierigkeitsgrade geht noch leicht von der Hand. Hat Krieg aber seine ersten Gegner im Visier, werdet ihr feststellen, dass die Steuerung erst einmal studiert werden sollte, wenn ihr nicht direkt ins Gras beißen wollt.

Die Gesamtladung an Steuerungsmöglichkeiten und Combos bedarf schon einer überdurchschnittlich hohen Speicherkapazität im Oberstübchen des handelsüblichen Zockers. Das Laufen, Springen etc. hat Krieg schnell auf dem Kasten. Selbst ein paar Standard-Moves bringt ihr schnell auf den Asphalt. Spektakuläre und wesentlich schlagkräftigere Moves benötigen schon ein wenig mehr Übung. Gegner anvisieren mit LT, ihn mit B packen und dann mit Primär- und Sekundärwaffen via Y und X zu zeigen, wo der Hase langzulaufen hat, bedarf für ein erfolgreiches Endergebnis schon einiger Übungsgegner.

Richtig ungemütlich wird Herr Krieg aber erst dann, wenn ihr versehentlich LB und RT gleichzeitig drückt. Dann verwandelt sich Krieg in eine riesige, adrenalingeladene Kampfmaschine. Das Krieg in diesem besonderen Erscheinungsbild nicht gerade zimperlich mit seinen Kontrahenten umgeht, ist selbsterklärend. Habt ihr nach einiger Zeit dann die vollständige Portion Steuerung verinnerlicht ist das Essen auch so gut wie fertig...jetzt gibt´s Gulasch.

Alles wird gut

...bzw. besser. Es wäre ja auch für einen apokalyptischen Reiter einfach zu langweilig, wenn er immer nach gleicher Manier einen Dämonen oder Engel nach dem anderen den Gar aus machen würde. Die Fähigkeiten eures Protagonisten könnt ihr Spielverlauf nach und nach aufwerten und somit Kriegs Kampffertigkeiten ein wenig eurem ganz persönlichen Kampfstil anpassen. Von einem Action Rollenspiel zu sprechen, wäre jedoch ein wenig zu hochgegriffen. Es gibt zwar Ansätze eines Rollenspiels, welche jedoch für ein solches einfach zu kurz kommen.

Solltet ihr euch im Spielverlauf mal irgendwie allein gelassen fühlen. Tja, das ist offensichtlich das harte Los, welches ein apokalyptischer Krieger zu ziehen hat. Er ist auf sich alleine gestellt, und das trotz modernster online Technologien. Zwar darf Krieg mal einen Blick auf die zu Hause gebliebenen Freunde werfen, oder sich auch an seinen erzielten Auszeichnungen erfreuen...alle anderen Dinge muss er aber alleine erledigen.

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Fazit

Nach einem spannenden Ausritt mit Krieg, seinem Schwert Chaosfresser und seinem Kampfpony Ruin darf man durchaus behaupten, dass sich Darksiders seiner Herausforderung, ein guter Actiontitel zu werden, erfolgreich gestellt und die Aufgabe gemeistert hat. Die grafischen Einflüsse durch Comic-Zeichner Joe Madureira sind von der ersten Spielminute an präsent, und verleihen dem Spiel seinen ganz eigenen Flair. Die grafische Umsetzung ist gut gelungen, eine spannende Story wird durch hervorragende Videosequenzen zusammengefügt und die atmosphärische Soundkulisse und gute Sprachausgabe runden das zeichnerische und akustische Gesamtkunstwerk Darksiders ab.

Leider auch nicht ganz ohne Mankos. Teils spürbare Einbrüche in der Framrate und häufiges Tearing können selbst den Spielspaß von diesbezüglich toleranten Gamern trüben. Dafür werdet ihr nach ein wenig Übung in Sachen Kampftechnik mit einem tollen Gameplay belohnt, bei dem ihr auf vielfältige und teils spektakuläre Art und Weise die recht abwechslungsreiche Gegnerschar in die ewigen Jagdgründe befördern könnt.

Ein klassisches Rollenspiel ist Darksiders nicht geworden, auch wenn die Rollenspiel-Einflüsse offensichtlich sind. Waffen- und Fähigkeiten-Upgrades gebem eurem Protagonisten immer wieder neue Möglichkeiten und ihr könnt eure kampftechnischen Vorlieben teils selber entwickeln. Da apokalyptische Reiter meist auf sich alleine gestellt sind, ändert auch die moderne Welt von Xbox LIVE an dieser Tatsache wenig. Den Beweis der Unschuld müsst ihr gegenüber dem Feurigen Rat schon selbst erbringen.

Das Beste kommt bekanntlichermaßen zum Schluss. Darksiders ist 100% Uncut und das sogar hier zu Lande ... trotz appem Arm.


Bewertung

Pro

  • Steigerung der Fertigkeiten und Upgrades für Waffen
  • Ausgeglichenes Gameplay trotz komplexer Steuerung
  • Tolle Atmosphäre und gute Story
  • Gute deutsche Sprachausgabe und Soundkulisse
  • Schöner Comicstil aus der Feder von Joe Madureira

Contra

  • Gelegentlich deutliche Einbrüche der Framerate
  • Häufiges Tearing
  • Rollenspielcharakter wenig ausgeprägt

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Gold-Award
9

12 Kommentare

Nebulah Fr, 22.01.2010, 19:41 Uhr

oler schrieb:
Das Review hört sich auf jeden Fall super an! Habs mir heute eh ertauscht =) Werds dann nächstes Wochenende gleich mal testen!

Tu dies bei diesem Game kann man nicht viel falsch machen ^^

oler Fr, 22.01.2010, 19:37 Uhr

Das Review hört sich auf jeden Fall super an! Habs mir heute eh ertauscht =) Werds dann nächstes Wochenende gleich mal testen!

Loop 86 Fr, 22.01.2010, 19:13 Uhr

@Torres619
dass kenn ich, hab die PS Spieler auch immer wegen God of War beneidet :) aber ginde Darksiders fast nochmal ein bisschen besser.

Torres619 Do, 21.01.2010, 22:59 Uhr

Super Spiel, hab jetzt 3-4 Stunden am Stück gespielt, einfach nur Geil. Als Xbox besitzer war ich immer neidisch auf die PS3 Boys, die GOD OF WAR spielen können, doch Darksiders ist echt eine super alternative dazu. Action pur, super Grafik und wird nicht langweilig, auch die Story mit dem guten deutschen Synchro überzeugt auf ganzer Linie. Wirklich empfehlenswert

Nebulah Do, 21.01.2010, 20:30 Uhr

Darksiders ist ein sehr gutes game ausser das Tearing Problem.....ansonsten haut es echt knackige Rätsel raus und macht nen heiden Spass.

Die Demo von Dantes Inferno fand ich grottig........

zu dem Preis kann man nix falsch machen 40€ für dieses Game sind vollkommen :smt023

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