
Namco Bandai präsentiert den Nachfolger von Dark Souls und setzt damit die Reihe fort. Im vorigen Teil gab es schon allerhand zu entdecken und dazu noch einen Haufen bockschwerer Gegner obendrauf. Der zweite Teil verspricht nun eine noch größere Welt und viele weitere fiese Monster. Wir schauen uns an, ob das Spiel auch mehr kann, als nur einen hohen Schwierigkeitsgrad anzusetzen.
Aller Anfang ist schwer...
Die Story dreht sich um einen Charakter, der nach Erlösung seines Fluchs sucht. Er ist eine Art lebender Untoter, der aus der finsteren Welt entkommen will. Man wird von drei seltsamen Hexen in roten Umhängen in die Welt eingeführt. Wir sollen die Seelen behalten, auch wenn wir sie immer verlieren. Aha. Warum dieser Spruch so wahr ist, dass werden wir noch herausfinden.
Wir beginnen in einem Tutorial zu lernen, wie man sich bewegt. Wobei dieses leider extrem dürftig ausgefallen ist und schon mal einen recht schalen Vorgeschmack auf das Spiel liefert. Wir steuern uns aus der Hexenunterkunft, die in sich in einer Zwischenwelt befindet, hinaus und laufen auf astähnlichen Pfaden entlang in die ersten Höhlen. In diesen Höhlen steht auf Schilder kurz und knapp "erklärt", welche Knöpfe wir zu drücken haben.
Auf dem Weg dahin merken wir auch schon mal direkt die erste Schwäche des Spiels. Erinnert ihr euch noch an die 90er und die ersten Tomb Raider-Spiele, wo die Entwickler es schick fanden, den Spieler in den Tod stürzen zu lassen, nur weil er nahe am Rand stand? Ja, genau. Anscheinend haben sich die Entwickler von Dark Souls 2 kein Stück weiter... ähm wir meinen sehr davon inspirieren lassen und wir rutschen unfreiwillig vom Ast in den Tod. Der erste Erfolg fürs Sterben ist uns sicher! This is Dark Souls. Aha. Spannend... Selbiges gilt übrigens auch, wenn der Charakter einen Angriff ausübt. Ohne die geringste Eigenintelligenz schwingt sich der Held voller Elan über den Rand in den Tod. Sehr heroisch.
Nach dem Ableben landet man wieder bei dem letzten Feuer, welches man zuletzt besucht hat. Von dort aus startet man erneut und die lieben Gegner sind natürlich alle inzwischen wieder gespawnt. Obendrein haben sich parallel dazu auch noch die Ressourcen wie Heilsteine erschöpft.
Die Kämpfe an sich
Also man könnte ja meinen, das Dark Souls 2 einem so etwas wie herausfordernde Kämpfe bietet. Leider ist dem nicht so. Die Kämpfe sind an sich nicht schwer, da die Gegner nicht durch künstliche Intelligenz brillieren, sondern nur durch Überzahl und wahnsinnig vieler Hitpoints übermächtig sind. Von daher ist es zwar schwer, aber nicht fordernd. Man kann bei fast allen Gegner die gleiche Taktik anwenden. Draufhauen, weglaufen, draufhauen, weglaufen, draufhauen... na was kommt als Nächstes? Es macht sich also ein müdes Gähnen breit. Ziemlich schnell werden die Kämpfe nur zur Geduldsprobe. Echte Herausforderung sieht anders aus.
Was macht es noch schwer? Da wäre zum einen noch die krüppelige Steuerung. Der Held hat die Dynamik einer Schildkröte auf Valium, die sich auf einem Kaugummi bewegt. Mit einer gelassen Trägheit schlägt unser Held zu und ist unfähig, den Angriff spontan zu rotieren oder auch zu unterbrechen. Ein Hoch auf die Steuerung! Man stirbt daher auch leider extrem häufig daran. Dann kommt noch hinzu, dass manche doch recht simplen Dinge auf unnötige Weise verkompliziert wurden.
Warum sich beispielsweise beim Springen auf eine simple Taste beschränken, wie das so ziemlich alle Spiele machen, die auch nur einen Hauch intuitiver Steuerung bieten? Nein, es ist doch viel "sinnvoller" LS nach vorne zu drücken, dann B gedrückt zu halten, um dann noch mal LS als Knopf nach unten zu drücken!!! Äußerst spaßig bei einem Spiel, wo die Gegner übermächtig sind und man keinen Fehler machen darf.
Also hier verschließt sich mir vollständig, wieso man das so schlecht umgesetzt hat. Das darf gerade bei so einem Titel nicht passieren. Frust ist hier also schon mal vorprogrammiert.
Wenn die Gegner nicht übermächtig sind, so kommen sie in schierer Masse. Beispielsweise Zombies, die sich immer wieder und wieder auf einen stürzen. Den Innovationspreis gewinnen die Entwickler damit schon mal nicht. Dazu kommt der fast endlose Respawn der Wesen. Intelligenter Weise auch direkt hinter einem, oder auch gerne im Charakter selbst. Peng wieder landen wir beim Feuer.
Fazit
Es fällt mir wirklich schwer etwas Positives zu dem Spiel zu schreiben. In vielen Belangen fühlt es sich noch unfertig an und gibt einem den Eindruck, als hätte der Entwickler die letzten 10-15 Jahre Spieleentwicklung verpennt und würde immer noch auf völlig veraltetem Stand entwickeln.
Das Spiel zeichnet sich nicht durch spannende Kämpfe aus, sondern fordert durch miese Steuerung, schlechte Kameraführung, schlechte Hitboxen und unfaires Design. Somit wird jeder Kampf und auch das Bewegen in der Welt von Dark Souls 2 zur absoluten Geduldsprobe.
Anfänger sollten den Titel noch nicht einmal von Weitem anschauen. Fortgeschrittene Spieler, die einen gewissen Anspruch an die Spielmechanik stellen aber besser ebenfalls nicht. Die Technik krankt an allen Ecken und Kanten. Wer sollte sich das Spiel also dennoch zulegen? Wer eine masochistische Spielveranlagung hat und gerne über die Steuerung flucht sowie das Wort "Frustration" mal in völlig anderer Dimension kennenlernen möchte, kann bedenkenlos zuschlagen.
Bewertung
Pro
- Offene Spielewelt
Contra
- Steuerung ist ein K(r)ampf
- Kamera steht sich selbst im Weg
- Schlechtes Leveldesign
- Hitboxen sind ungenau
- Schlechter Ton