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Schnetzel schnetzel

Um die Steuerung von Dante nochmal im Detail vorzustellen, bedarf es nicht vieler Worte. Mit dem linken Stick steuert ihr, mit dem rechten weicht ihr aus. A lässt euren Kreuzritter springen und X, sowie Y sind für Angriffe zuständig, wer Gottes Hilfe braucht kann via B heilige Kreuze auf die Gegner feuern. Im Laufe des Spieles findet ihr diverse Zauber, welche ihr über den linken Bumper einsetzen könnt. Verstärken lassen sich diese durch heilige und unheilige Reliquen, diese werden angelegt, um verschiedene Attribute zu pushen.

Heilig und unheilig sind zwei wichtige Begriffe in Dante's Inferno, denn es liegt an euch, welchen dieser Pfade ihr verstärkt einschlagen wollt. Eure Fähigkeiten sind in den heiligen und unheiligen Skill Tree aufgeteilt, beide haben 7 Level die es freizuschalten gilt. Dieses schafft ihr durch die Bestrafung oder Erlösung von verdammten Seelen. Ihr könnt bestimmte Gegner-Typen fassen und via Finishing Move bestrafen oder mit dem Kreuz erlösen, dafür gibt es aber nur wenig Punkte. In den Kreisen der Hölle gibt es 27 Verdammte, die darauf warten von euch gefunden zu werden. Jeder hat eine Geschichte, nachdem ihr diese erfahren habt, liegt es an euch sie zu bestrafen oder zu erlösen. Eine Bestrafung tötet den Gegner und sorgt für unheilige Punkte, eine Erlösung startet ein Minigame, welches entscheidet wie viele Bonus-Seelen ihr zusätzlich zum Heiligen Pfad bekommt.

Ihr müsst euch nicht für einen dieser Wege entscheiden, ihr könnt immer gemischt leveln, wollt ihr jedoch einen Pfad maximieren, solltet ihr euch schon festlegen. Neben den Erlösungen und Bestrafungen bieten noch kleine Rätsel eine Abwechslung zum Hack and Slay Alltag. Die Rätsel sind wirklich logisch und im Grunde einfach, im Review bin ich nur hängen geblieben, wenn ich zu abstrakt gedacht habe.

Zwischen Verdammten und Rätseln stehen nur viele viele Gegner, die Stellenweise keinen Raum lassen, um die Stylo-Moves auszupacken, unfair wird es aber nur selten. Am Ende der Kreise stehen natürlich RIESIGE Endgegner, teilweise bekannte aus Dantes Leben, die er auch selber in die Hölle geschickt hat. Diese wirken erst schwer, wer aber in Old-School Manier die Taktik des Gegners analysiert und eine Gegentaktik entwickelt, kann jeden Boss besiegen.

Höllische Performance

Wenn eins stimmt, dann ist es die Atmosphäre von Dante's Inferno. Die dunkle Hölle wirkt wirklich dunkel und die Qualen scheinen euch fast zu erreichen. Grafisch läuft das Game durchweg flüssig und die Figuren sind angenehm designt, die Umgebung wie schon erwähnt einfach ausgefallen. Schade nur, dass ihr die Gegnertypen an zwei Händen abzählen könnt und diese sich in einer Klasse optisch kein Stück unterscheiden. Zu viel Abwechslung wollte man wohl bei Figuren und Hölle nicht riskieren.

Der Soundtrack umschreibt die Emotionen in der Story meist gut und wenn mal wieder Felsbrocken aus den Wänden der Hölle bröckeln, dann grummelt es gewaltig in den Boxen. Die Sprecher sind für eine deutsche Synchro erstaunlich gut gewählt. Zwar werden sie zum Ende schwächer, gerade Dante verliert etwas an Glaubwürdigkeit, jedoch brauchen sie sich nicht vor anderen Titeln verstecken. Wer die volle Ladung will, der sollte natürlich wie immer auf den O-Ton zurückgreifen.

Auffallend im Design ist aber, dass sich wohl einige Grafiker im Team befanden, die großen Spaß daran hatten, weibliche Brüste zu animieren. Abgesehen von billigen Erotik-Games gab es wohl nie einen Titel, in dem so häufig entblößte Frauenbrüste zu sehen waren. Der guten Beatrice fallen mehr als einmal die Träger des Kleides runter. Als Untote bedeckt sie ihre Brüste erst gar nicht und als Krönung wird es einen Boss geben, welcher kleine Gegner aus den Brustwarzen riesiger Frauenbrüste absondert. Wer auf solche mehr oder weniger erotischen Ausflüge steht, wird sich auch an dem schleimigsten Zungenkuss der Next-Gen Konsolen erfreuen dürfen.

Höllische Schmerzen

Natürlich macht Dante's Inferno nicht alles richtig, was es so aus anderen Spielen "übernommen" wurde. Das Hack and Slay Prinzip wird hier schmerzhaft stark ausgereizt, zeitweise kommen so viele Gegner bzw. die Kombos sind so eintönig, dass euch die Daumen der rechten Hand wirklich schmerzen werden.

Spielt ihr das Game so, dass ihr alle Boni erwischen wollt, dauert es ca. 8 Stunden auf normalem Schwierigkeitsgrad, diese lassen sich leicht einteilen. In Stunde eins bis drei gibt es viele AHA-Momente in denen ihr euch freut und erstaunt seid. In Stunde drei bis sechs denkt ihr euch ,,hier muss es doch noch Boni geben" und seit über die immer abgefahrenen Endgegner und den steigenden Schwierigkeitsgrad erfreut. Stunde sechs bis sieben lassen euch nichts Neues mehr erkennen und ihr denkt, bald müsste der Bossfight kommen.

Spätestens in der letzten Stunde werdet ihr denken, ein bis zwei Stunden weniger Spielzeit hätten den Titel explosiver gemacht, denn am Ende ist etwas die Luft raus, gerade da es durch diverse Arenen-Kämpfe künstlich in die Länge gezogen wird. Belohnt werdet ihr dann durch einen letzten Kampf, bei dem ihr nochmal alles geben müsst und durch ein eher schwaches Ende, was -ohne zu spoilern- im Anbetracht der Länge der Commedia logischerweise ein offenes Ende ist.

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Fazit

Dante's Inferno ist ein solider Titel, der wohl zur falschen Zeit auf den Markt gekommen ist. Da Dante's Inferno wirklich kaum eigene Ideen einbringt und das Gameplay zu 85% aus anderen Spielen bekannt ist, muss man Abstriche in der Wertung machen, auch wenn es einigermassen gut übernommen wurde. Momentan gibt es aber eine zu starke Genre-Konkurrenz, um mit so wenig Innovation an den Start zu gehen.

Wer sich für biblische Themen interessiert und die Hölle mal aus Sicherheitsabstand betrachten will, wird hier seinen Spaß haben. Eine atmosphärische Präsentation wird nur von der festen Kamera und dem zu simplen Kampfsystem gestört.

Gute Sprecher mit leichten Hängern und eine nette Story bringen euch auch durch die letzten, langezogenen Stunden des Spiels. Wenn die Fortsetzung etwas mehr eigene Ideen im Gepäck hat, wird es eine Bombe.


Bewertung

Pro

  • Abgefahrene Level
  • Nett erzählte Story

Contra

  • Zu simples Kampfsystem
  • Fixe Kamera

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8

5 Kommentare

XBU Zwobby Do, 11.02.2010, 21:46 Uhr

Ja das Spiel ist echt gut aber das so viel bei Kratos und dem anderen Dante geklaut wurde konnte nicht ganz ohne Strafe bleiben

Mini Me Do, 11.02.2010, 20:46 Uhr

Wer Kratos liebt wird Dante wohl auch mögen.

ClearSky Do, 11.02.2010, 20:18 Uhr

Werde es mir die Tage mal holen
Laut Review hört es sich ja gut an :smt023

Ic36On Do, 11.02.2010, 20:15 Uhr

Ist schon ganz gut, wer aber Kratos gewohnt ist wird dies für eine freche Kopie halten.

Meine Wertung: 84 %

bloodhunter Do, 11.02.2010, 20:02 Uhr

Der Umfang hat die Wertung ja ganz schön nach unten gezogen. sonst wärs ja locker silber bekommen. Aber egal. Freu mich schon wenn ich es die Tage gezoggn kann :smt023

Gutes Review! Von der Story her spricht es mich sehr an