
Während seiner 1-jährigen Pause hat Crash es sich offensichtlich ganz gut gehen lassen. Jedenfalls ist Crash in dieser Zeit kein bisschen älter geworden...aber auch nicht jünger. Die grafische Präsentation des Spiels zeigt sich mit der bisher gewohnt bunt-eckigen Grafik und schafft somit eine gewohnte Atmosphäre, ohne jedoch Innovationen mit sich zu bringen. Deutlich ansprechender ist jedoch die Präsentation der Zwischensequenzen geworden. Ab sofort werden die Hintergründe zu Cortex bösen Plänen und der Storyverlauf im animierten Comicdesign präsentiert. Bei diesen, teils recht ausführlich präsentierten Videos, könnt ihr euch nach einer abgeschlossenen Mission durchaus mal die ein oder andere Minute entspannt zurücklehnen.
Wenn Crash in grafischer Hinsicht schon keinen Sprung nach vorne gemacht hat, so wäre eine technische Verbesserung der Kameraführung wünschenswert gewesen. Während man in Crash of the Titans die Kameraperspektive noch um ein paar Millimeter über den Analogstick korrigieren konnte, lässt sich die Ansicht nun gar nicht mehr steuern. Es mag Gewohnheit als auch typisch Crash sein, aber eine derart starre Kameraführung dient nicht gerade der Übersicht und sorgt bei unserem Crash häufig für Orientierungslosigkeit. Vor allem weil dem Spieler so häufig wichtige Details entgehen.
Artistische Meisterleistung
Bandicoots sind seit jeher für ihre artistischen Fähigkeiten auf Wumpa Island bekannt. Unser Hauptrotagonist Crash hat offensichtlich im vergangenen Jahr das ein oder andere Trainingslager besucht. Crash hat mittlerweile gelernt an Wänden mit ausreichend "Grip" ohne Seil und dopptelten Boden herumzuklettern. Eine waghalsige Klettereinlage, die euch aber völlig neue Wege öffnet. Im Laufe des Spiels trefft ihr unweigerlich auf den ein oder anderen Mutanten. Von diesem braucht ihr euch nicht mehr schutzlos verprügeln zu lassen. Crash beherrscht nun Konterangriffe. Ein doppelter Druck auf die Taste "Y" und schon weicht Crash dem Angriff aus und schlägt zurück. Euch bleibt zwar nur der Bruchteil einer Sekunde, um den richtigen Moment zum Kontern abzupassen, der ein oder anderen Klatsche geht man damit aber gekonnt aus dem Weg.
Der berühmte Doppelsprung, den Crash durch zweimaliges Drücken auf die "A-Taste" durchgeführt hat, ist jetzt durch einen Salto ersetzt worden. Um einen Sprung durchzuführen, mit dem man höher gelegene Ziele erreichen kann, müsst ihr zunächst mit dem linken Stick rotieren und dann abspringen. Die Sprünge sehen zwar sehr unterhaltsam aus, erschweren an einigen Stellen aber den Spielfluss. Dafür kann Crash sich jetzt an bestimmten Stellen eingraben und unterirdisch seinen Weg durch das Erdreich beschreiten.
Sicher ist sicher
Damit auch der schnelle Spielspaß nicht zu kurz kommt und nicht erst ganze Missionen durchgespielt werden müssen, um euren Fortschritt speichern zu können, hat man dem aktuellen Crash Titel ein neues Speichersystem verpasst. So habt ihr jetzt an bestimmten Punkten im Spiel die Möglichkeit, euren Missionsfortschritt zu speichern. Diese Speicherpunkte sind in ausreichender Zahl vorhanden, an denen ihr dann wählen könnt, ob euer aktueller Spielstand überschrieben oder ein neuer Spielstand gesichert werden soll. Insgesamt drei Speicherplätze stehen euch zur Verfügung.
Habt ihr euren Spielstand sicher auf der Festplatte oder Memory Unit geparkt, könnt ihr mal einen Abstecher zum Hauptmenü machen. Crashs Haus auf Wumpa Island stellt nämlich das Hauptmenü dar. Eine Kiste bietet euch verschiedene Klamotten, mit denen ihr das Outfit von Crash ein wenig aufpeppen könnt, sein Fernseher präsentiert euch freigeschaltete Videos und auf einem Tisch liegen je nach Spielfortschritt verschiedene Bildersammlungen. Alle freigeschalteten Inhalte sind über diverses Mobiliar in Crashs Haus zugänglich. Die Idee ist gut und auch unterhaltsam, hat aber auch einen Nachteil...wer ins Hauptmenü will, muss jedes Mal über halb Wumpa-Island cruisen. Ihr legt dabei häufig dieselben Wege zurück, was auf Dauer schnell langweilt. Hier wären auf der Insel verteilte "Beamer", beispielsweise die Speicherstationen, sinnvoll gewesen, welche Crash zu seinem Haus portieren und einem somit lange Fußmärsche ersparen würden.
Fazit
Mit Crash: Herrscher der Mutanten nimmt euch Crash Bandicoot mit auf ein weiteres Abenteuer nach Wumpa-Island. Ein gewohnt schrill buntes Leveldesign entführt euch in insgesamt 16 Hauptmissionen mit diversen Nebenquests. Das Gameplay wurde durch Crashs neue Techniken, sowie der Möglichkeit, sich einen gepatschten Mutanten in die Hosentasche zu packen, verbessert. Nicht ganz optimal gelöst wurde dabei die angepasste Steuerung für beispielsweise den berühmten Doppelsprung.
Endlich gibt es auch eine Möglichkeit, an verschiedenen Punkten in einer Mission, seinen Spielfortschritt zu speichern. Crash verfügt über eine unbegrenzte Anzahl an Leben. Gesammeltes Mojo verhilft euch bzw. eurem gepatchten Hosentaschenmutanten zu diversen Upgrade. Wer sich nicht alleine auf die Insel traut, darf sich an dem Koop-Modus versuchen, der besser aber noch längst nicht optimal ist.
Alles in Allem ist Crash: Herrscher der Mutanten ein grundsolides Action-Jump´n-Run-Spiel mit einiger Abwechslung aber auch einigen technischen Mängeln. Besonders mit der sturen Kameraführung wird man schnell auf Kriegsfuß stehen.
Bewertung
Pro
- Gute deutsche Sprachausgabe
- Mutanten für die Hosentasche
- Neue Crash-Moves
- Speicherpunkte innerhalb von Missionen
- Tolle Zwischensequenzen
Contra
- KoOp-Modus mit Macken
- Starre Kameraperspektive
- "Doppelsprung-Steuerung" nicht optimal gelöst
- Sich wiederholende Laufwege zu Crashs Haus, dem Hauptmenü

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