
Neben den bereits aus den alten Teilen bekannten Etappen Rennen, setzt sich Colin McRae DIRT aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Rennmodi zusammen und sorgt so für reichlich Abwechslung im Karrieremiodus. Dies sind im einzelnen:
Etappen-Rennen: Die klassische Variante. Ihr fahrt die einzelnen Abschnitte einer Etappe gegen die Zeit.
RallyeCross: Hierbei handelt es sich ebenso um Abschnitte der einzelnen Etappen, jedoch könnt ihr euch in diesem Modus direkt mit euren Mitfahrern messen und fahrt nicht nur "blind" gegen die Zeit.
Crossover: Bei Crossover handelt es sich um die bekannten Finalrennen, in dem ihr in einem Rundkurs gegen eure Gegner fahrt.
Hill Climbs: Hier handelt es sich um Bergrennen. Ähnlich den normalen Etappen Rennen. Allerdings sind Hill Climb Rennen wesentlich schneller, da die Strecke breiter gebaut ist, weniger Abzweigungen und Hindernisse vorhanden sind. Ein echter Spass im Multiplayer.
Rallye Raid: In Rallye Raid haben euch die Entwickler freie Hand gelassen, denn es handelt sich um ein Rennen im offenen Gelände. Keine vorgegebene Strecke - erinnert stark an eine Paris-Dakar Rallye
CORR: CORR steht für den Championship Off Road Racing Wettbewerb. Ein spezieller amerikanischer Rennmodus für Wüstenbuggys und leichte Jeeps.
Wie ihr seht, lassen euch die Entwickler von Codemasters also nicht mehr nur in den klassischen Subaru Impreza steigen und eure Rennen austragen. Die Fahrzeugpalette wurde erstmals erheblich erweitert und es finden sich nahezu alle erdenklichen Fahrzeugklassen vom kleinen Suzuki SWIFT bis hin zum Rallye-tauglichen Truck der Big Rig Klasse wieder. Klar, dass sich jedes dieser Gefährte anders fährt. Ihr werdet euch wundern, wie schnell so ein Truck in einem Rennen bei leichter Querbeschleunigung umfallen kann, das ist aber auch gleichzeitig ein Heidenspass.
Damit der Frustfaktor nicht allzu schnell überhand gewinnt, kann der Schwierigkeitsgrad für jedes Rennen einzeln eingestellt werden. Da verdient man als Anfänger zwar erheblich weniger Siegprämie und auch das Schadensmodell zerreisst einem das Auto nicht ganz schnell wie bei Profi, macht aber dafür die einzelnen Etappen für nahezu jeden Fahrer auch als Sieger machbar. Gut durchdacht. Wer den Karrieremodus abgeschlossen hat, kann in einer Art Direktrennen auch komplette Championship Meisterschaften mit allen Rennabschnitten fahren und sich vorarbeiten bis zum Champion der Champions.
Rallye Grafik in NextGen?
Die speziell zu Colin McRae DIRT angefertigte NEON-Engine lässt auf der Xbox 360 reichlich Grafikzauber auf das Bildausgabegerät wandern. Hier wird der Betrachter doch geradezu mit Details verwöhnt und überhäuft. Das beginnt bei den hervorragend durchdesignten 46 Originalfahrzeugen, die in insgesamt 182 verschiedenen Lackierungen bzw. Bodykits erworben werden können. Hier zeigt sich auch die grafische Seite des Schadensmodells: Zerfetzte Scheiben, hinterherschleifende Stossstangen oder zerdellte Blechteile. Hier stimmt alles und ein Grossteil dieser Parameter spiegeln auch die Fahrengine wieder. Ein platter Reifen oder ein technischer Defekt, wird nicht nur optisch in Szene gesetzt, sondern wirkt sich eben auch auf das Fahrverhalten aus. Ebenso wie Turbo- oder alle weiteren technischen Defekte.
Die Strecken präsentieren sich ebenso wie der Rest in einer unglaublichen Qualität. Kein Vergleich zu langweiligen und sterillen Strecken in Forza Motorsport 2. Hier zieren reichlich Sträucher, Bäume und sonstige Vegetation den Rand. Darüberhinaus werden uns Partikeleffekte um die Ohren gehauen. Sobald wir zügig unterwegs sind, sorgt der Unschärfe-Effekt für ein echtes Fahrgefühl und auch sonst zieht man nahezu alle Register im Bereich Lightning. Schade jedoch, dass sich dies hier und da auch mal in Tearing oder kleinen Framerate Einbrüchen wiederspiegelt. Allerdings wird der Spielspass hierbei nicht wirklich gestört. Erheblich negativer bleibt da die Erwähnung eines mangelnden dynamischen Wetter- und Zeitsystems. Hier und dort werden zwar Matsch und nasse Strassen dargestellt, aber leider gibt es keine spannenden Regenrennen. Oder wie beeindruckend wäre es wohl über die Kuppe zu fahren und daraufhin von der untergehenden Sonne für einen kurzen Zeitpunkt geblendet zu werden.... Warten wir einfach mal ab, was uns die nächste Version aus der Colin McRae Reihe denn so auf unsreren NextGen Konsolen so bescherrt.
Ein absoluter Augenschmaus ohne jeglichen Beigeschmack liefert jedoch das Replay, welches nach Abschluss des Rennens zu Verfügung steht. Die gelieferten Bilder sind absolut ohne Makel und auch die interaktive Racingkamera liefert Bildeinstellungen, die das Auto wirklich in Action zeigen. Wenn ihr einen wirklich tollen und sauberen Abschnitt gefahren seid, dann nehmt euch die Zeit und betrachtet das Replay. Besonderen Spass hat man dann noch bei eingeschalteter Zeitlupe. Da lässt sich auch die letzte Kurve nochmal genauer analysieren oder auch einfach nur zusehen, wie sich das Heck um die 180° Kurve schiebt.
Wer es minimalistisch und informativ mag, der wird sich bereits wenige Sekunden nach dem Start des Spieles in das Menüsystem verlieben. Das ist wirklich mal innovativ und mit neuen Spielereien versehen. Das ganze Menü basiert auf schnörkellosen Slides und ist Dreidimensional aufgebaut ohne jedoch überladen zu wirken. Die teilweise etwas längeren Ladezeiten werden durch informative und nett in Szene gesetzte Statistikinformationen kaschiert.
Fazit
Wer schon lange auf eine Rallye-Simulation gewartet hat, hat eh keine andere Möglichkeit, denn Microsoft Rallisport Challenge für die alte Xbox ist leider auf der Xbox 360 nicht lauffähig. Alle Rallye-Fans können sich hier auf ein wirklich packendes Spiel mit abwechslungsreichen und völlig neuen Events freuen. Zwar bringt Colin McRae DIRT keine Originallizenz bei den Fahrern und Strecken mit, aber dafür sind die Fahrzeuge hervorragend modelliert und es macht reichlich Spass, sich den ein oder anderen Wagen zusätzlich in einem weiteren Design zu erspielen. Darüberhinaus liefern Leaderboard und neue Fahrzeuge der entsprechenden Klasse, mit denen bereits gespielte Events nochmal gespielt werden können, reichlich Anreiz nochmal die bereits erzielte Bestleistung toppen zu wollen.
Man sollte sich jeoch im Klaren sein: Bei Rallye geht es nicht darum, einfach nur der Schnellste zu sein, sondern der Fahrer, der am fehlerfreiesten die Strecke absolviert, denn das spart am meisten Zeit. Wer lieber Drifts ala Ridge Racer hinlegt, wird mit Colin McRae DIRT nicht wirklich glücklich werden, denn das normale Fahren überwiegt klar im Spiel.
Wie immer gilt: Demo auf dem Xbox Live Marktplatz herunterladen und antesten. Das etwas schwammige Steuerungsgefühl in der Demo ist im Spiel erheblich verbessert. Lediglich die Handbremse bedarf eine guten und langen Dosierung, um einen 180° Slide hinzulegen, wenn der Beifahrer RECHTS 1 in das Mikrofon brüllt.
Bewertung
