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In Europa mit etwas Verspätung im Vergleich zu Asien kommt mit Catherine ein Spiel, was so bisher nicht dagewesen ist. Der Versuch, eine ungewöhnliche Story mit einem Puzzle Spiel zu mischen, ist wirklich neu und mehr als ein guter Grund für uns dem Ganzen auf den Grund zu gehen und zu schauen, ob neu auch gut bedeutet. Folgt XBU in die Albträume eines jungen Mannes und lernt dabei vielleicht sogar mehr über euch selbst kennen.

Wo die Liebe hinfällt


Die Story von Catherine könnte auch aus einem Liebesfilm oder einer schlechten Soap stammen, jedoch fesselt sie in diesem Fall deutlich mehr als eine Folge von Gute Zeiten, Schlechte Zeiten. Das liegt wohl an der aktiven Rolle, die der Spieler hat, aber auch an den doch ungewöhnlichen Momenten und Wendungen.

Aber ganz von Beginn; Vincent, ein Mann Anfang 30, welcher seine Freiheit liebt, ist der Protagonist von Catherine. Neben seiner Freiheit liebt dieser jedoch auch Katherine, eine Frau, die im Gegensatz zu ihm mitten im Leben steht. Sie macht Karriere, sie ist erwachsen und sie will langsam den nächsten Schritt gehen. Vincent liebt sie, doch sie ist mit ihrer erwachsenen Art das Gegenteil von seinem unreifen Lebensstil und stellenweise ist sie durch ihre Anweisung fast schon wie seine Mutter, ihr starkes Drängen auf eine Hochzeit führt dann wohl zur Ausgangssituation des Spiels.

Nach einem Abend, bei dem es reichlich Alkohol gibt, trifft Vincent auf eine Frau, welche genau das Gegenteil seiner langjährigen Partnerin ist. Diese Dame heisst Catherine und ohne zu wissen, wie es dazu gekommen ist, findet unser Held die Frau am nächsten Morgen in seinem Bett. Zu dieser Zeit fangen auch Albträume an, diese plagen ihn jede Nacht, jedoch nicht nur ihn. Die Ganze Stadt ist schlaflos und viele junge Männer sterben trotz bester Gesundheit, da kommt das Gerücht von einem Fluch auf. Es ist nun eure Aufgabe herauszufinden, was es mit den Träumen, dem Fluch und Catherine auf sich hat. Vor allem ist es aber eure Aufgabe, eure Beziehung zu retten oder am Ende doch eine neue einzugehen.

Gameplay am Tag

Das Spielprinzip von Catherine teilt sich in zwei grundlegende Teile: Die Dialoge und Entscheidungen, welche die Story voran treiben, und die Puzzle-Elemente, welchen den Schwierigkeitsgrad ausmachen. Widmen wir uns zuerst dem, was am Tage passiert. Neben einigen Schauplätzen, welche in Cut-Scenes vorkommen, spielt das Spiel nur in der Stammkneipe von Vincent und seinen drei Freunden, hier lernte er auch Catherine kennen. Hier habt ihr die Möglichkeit, euch zu betrinken, Dialoge zu führen und mit eurem Handy Kontakte zu pflegen. Alkohol bringt euch schneller in die Nacht, während die Dialoge darüber bestimmen, wie die Story weitergeht. Je nachdem, wen ihr ansprecht und wen ihr ignoriert, bzw. was ihr in Gesprächen sagt, wird euer Charakter als gut oder schlecht eingestuft. Diese Einstufung wird am Ende des Spiels über eines von acht verschiedenen Endings entscheiden.

Auch werdet ihr in der Kneipe immer wieder Kurzmitteilungen auf euer Handy bekommen, z.B. von eurer Freundin Katherine. Ihr könnt selbst entscheiden, ob ihr antwortet und habt die Wahl zwischen Variationen einer Antwort, auch dieses entscheidet über den Verlauf. Auch wenn die Kneipe nur ein kleiner Ort ist, so gibt es viele Gespräche hier und jedes Einzelne hat Auswirkungen. Es kommen immer mehr Gäste in den Laden, ignoriert ihr diese und ihre Sorgen, werden sie eines Tages nicht mehr auftauchen und es kann sein, dass ihr erfahrt, dass diese Leute gestorben sind. Kümmert ihr euch um die Menschen, so bringt es euch den Hintergründen des Fluchs näher. Diese Abschnitte gehören zu den Highlights des Spieles und stellen euch oft vor moralische Entscheidungen, die den Reiz des Games ausmachen.

Gameplay bei Nacht

Jede Nacht findet ihr euch in ähnlichen Albträumen wieder, es geht immer um euer Überleben. Das Ganze wird als Puzzle dargestellt, was es in sich hat. Ihr müsst einen Turm erklimmen, euer Ziel soll die Kathedrale an der Turmspitze sein. Im Traum erscheint ihr und alle anderen Männer als Schafe und diese müssen diesen Weg in einzelnen Etappen absolvieren. Der Turm besteht aus einzelnen Blöcken, die gestapelt sind. Jeder Block lässt sich dreidimensional im Raum schieben oder ziehen, jedoch niemals heben. Verliert der Block an Boden, kann er jedoch fallen. Das Prinzip ist es, die Blöcke so zu verrücken, dass ihr an ihnen nach oben klettern könnt, die Spielfigur kann aber immer nur einen Block nach oben klettern, ihr müsst also viele Treppen basteln.

Das Prinzip hört sich einfach an, hat es aber in sich, so könnt und müsst ihr euch stellenweise an die Kanten der Würfel hangeln, um so zu anderen Wegen kommen. Darüber hinaus gibt es diverse Würfel; unterschiebbare, Eiswürfel, Explosionswürfel und viele mehr. Am Ende ist also Taktik gefragt, um ans Ziel zu kommen. Damit es nicht zu leicht wird, fallen die unteren Etagen von Zeit zu Zeit weg, ihr müsst euch also ranhalten. Zu allem Übel kommen von Zeit zu Zeit auch andere Schafe, welche euch abdrängen wollen und es gibt sogar Endgegner.

Jeder Gegner und jedes Szenario ist abgefahrener als das vorherige. Der Schwierigkeitsgrad ist selbst auf leicht (mehr Items zur Hilfe und nahezu unendlich Versuche) für den europäischen Gamer eine harte Nuss. Es gab bestimmte Stellen, an denen ich -trotz der Möglichkeit den letzten Zug rückgängig zu machen- ungelogen 30 Versuche gebraucht habe. Stellenweise ist es frustrierend, aber der Wunsch, die nächste Story Sequenz zu sehen, ist bei Catherine so groß, das er antreibt.

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Fazit

Catherine und Katherine sind zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. So präsentiert sich das Spiel selbst auch. Erfrischende Geschichte mit guten Twists und liebevollen Figuren verpackt im Anime Stil gefällt nicht jedem, ist aber zweifellos etwas Neues und dabei gar nicht mal schlecht.

Leider sind die Puzzle-Abschnitte stellenweise einfach zu saftig und monoton, wodurch sie frustig erscheinen und nur durch die Story gerettet werden. Sowohl Grafik als auch Sound machen eine solide Figur, kommen aber etwas zu wenig abwechslungsreich daher. Neben Problemen mit der Kamera während der Puzzles und einer leicht schwammigen Steuerung in diesen Abschnitten kann man der Spielmechanik aber wenig ankreiden.

In meinen Augen kann Catherine die Überraschung des Jahres 2012 werden, zumindest hält sie diesen Platz aktuell bei mir. Wir vergeben für den Mut und die Liebe, die dieser Titel in sich trägt, einen XBoxUser Special Award für eine erfrischende Thematik, auch wenn das Game bei weitem nicht perfekt ist.


Bewertung

Pro

  • Netter Anime Stil
  • Erfrischende Story

Contra

  • Puzzle zu schwierig
  • Fast die Hälfte des Spiels besteht aus Sequenzen

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 10 von 10
10/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8
XBU-Special-Award

4 Kommentare

XBU Philippe Sa, 25.02.2012, 19:02 Uhr

Also, ich greif's nochmal auf... Ich zock das Spiel rauf und runter bis zum Verrecken. Ist das geil... Hab jetzt alle Enden gesehen und kämpfe gerade mit Babel, den Goldtrophäen auf Schwer und Rapunzel. BOAAA XD

Das ist echt krass schwer. ABER.... es macht unglaublich süchtig. Ich zock' das Nächtelang... Krass. Ich frage mich, ob es mir gelingt, alle Erfolg zu bekommen. Ich glaube, das schwierigste wird Babel. Das ist viel Glück und da muss man sehr lange spielen. Ein Fehler und man ist halt weg, das ist das Problem. Kein Rückgängig-Machen und wenig Zeit. Die ersten zwei hab ich schon. An den beiden letzten hänge ich gerade :-/

Nebulah Mo, 13.02.2012, 19:54 Uhr

XBU Zwobby schrieb:
Ich glaube Ebene 7 war mein Tiefpunkt, da habe ich dann auf Youtube Guides zurückgegriffen ... Ging mir aber auch so habe ganze Nächte davor gesessen, man kann ja nicht aufhören

OMG dann lass ich die Finger davon sonst fliegt das Pad ^^

XBU Zwobby Sa, 11.02.2012, 13:31 Uhr

Ich glaube Ebene 7 war mein Tiefpunkt, da habe ich dann auf Youtube Guides zurückgegriffen ... Ging mir aber auch so habe ganze Nächte davor gesessen, man kann ja nicht aufhören

XBU Philippe Sa, 11.02.2012, 03:58 Uhr

Ich spiel das Spiel gerade auf "Normal"... aber hallo. Das ist echt bockschwer. Die Rätsel werden so brutal, dass ich echt teilweise verzweifelt bin. Es ist nun 4 Uhr in der Nacht und ich zocke seit 11!!! Das ist echt krass, wie süchtig das macht, obwohl es so ein einfaches Spielprinzip ist. Der Schwierigkeitsgrad macht's echt aus. In letzter Zeit greife ich immer wieder auf die Items zurück, denn ohne die wäre ich oft echt aufgeschmissen.

Hänge gerade auf Ebene 6... Puh, hoffentlich wird's nicht noch krasser. Die "böse Braut" da fand ich schon sehr heftig. XD