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Viel Futter für kalte Abende

Wer sich die neue Vampirjagd der Belmonts kauft, wird etwas für sein Geld bekommen. Bereits beim Auspacken des Spiels musste ich mich wundern: Das Game besteht aus 2 Discs, für ein Rollenspiel ist das normal, aber hier hätte ich das nicht erwartet. Das mag wohl daran liegen, dass wir wirklich viele Sequenzen mit viel Geschichte geboten bekommen, sowohl für das Auge als auch für das Ohr. Doch nicht nur die Geschichte nimmt Platz auf den Rohlingen ein, denn auch aktiv gibt es einiges zu erleben. Rund 12 Kapitel warten auf den Spieler, diese Kapitel sind je in 2-10 Missionen aufgeteilt. In jeder Mission gibt es versteckte Items und neue Fähigkeiten für die Combo-Liste zu ergattern.

Ein normaler Durchlauf durch das Spiel, ohne sich dabei zu hetzen, dauert ca. 20 Stunden,. Wer in jeder Mission 100% erreichen will, der wird weitaus länger am Game sitzen. Darüber hinaus gibt es eher keinen Wiederspielwert, doch wer benötigt das schon bei so einer langen Story. Da die Missionen zwischen 10 und 40 Minuten dauern und direkt über die Weltkarte zugänglich sind, kann man trotz der zusammenhängenden Geschichte auch für ein kurzes Abenteuer in das Spiel einsteigen, neigt so aber dazu, nicht durch die komplexe Story durchzusteigen.

Riesige Gegner und kleine Abwechslung

Zwar bieten die Level genügend Abwechslung, aber das bezieht sich nur auf das Aussehen der Umgebung. Wald, Berg, Schloss, Schnee, See, ich könnte hier eine lange Liste an Nomen liefern und würde mit den meisten eine Mission aus Castlevania Lords of Shadow treffen. Vom spielerischen Gesichtspunkt her ändert sich aber zu wenig. Ihr schwingt euch über Abgründe, ihr sammelt Items oder Runenschlüssel und verprügelt Schergen. Zwar bieten Schatten und Licht diverse Kombinationsmöglichkeiten, doch am Ende bleibt das Geprügel immer gleich und ist dabei wenig originell.

Da kommen die Reitsequenzen gerade richtig: Ihr könnt später mit der Kette große Gegner zähmen und so z.B. auf Spinnen oder Affen reiten. Das bietet nette Abwechslung, ist aber leider irgendwann auch nur zweckmäßig. Es gibt zudem einen Haufen Endgegner, die klassischerweise alle einem Muster folgen, welches ihr durchschauen müsst, um den Fiesling zu besiegen. Stellenweise nehmt ihr es dabei nicht nur mit Gegnern in eurer Größenordnung auf. Vereinzelt tauchen Titanen auf, welche ihr nur besiegen könnt, wenn ihr direkt an ihnen herauf klettert und am Körper nach Schwachstellen sucht. Auch hier wird man sich vielleicht denken "Das habe ich doch schonmal gesehen?!", aber trotzdem gehören diese Gegner zu den Höhepunkten von Castlevania.

Kameraeinstellung sorgt für Kopfschütteln

Unbegreiflich bleibt mir, wie man Elemente aus anderen Spielen verwerten konnte, sich aber nicht auch beim Thema Kameraführung die richtigen Techniken aneignete. Die Kamera ist im Spiel leider immer fix. Das bedeutet zwar, dass es wunderbare Einstellungen gibt, zeitgleich habe ich mich aber auch wunderbar aufgeregt. Aus Gewohnheit versuchte mein rechter Daumen immer, die Kamera per Stick zu drehen, doch dies ist einfach nicht möglich. So gibt es Passagen, wo man die Gegner nicht gut kommen sieht. Noch schlimmer ist es in manchen Sprungpassagen, die Entfernung und Sprungrichtung einzuschätzen. Das hätte durch eine frei justierbare Kamera einfach vermieden werden können.

Wie in Vorgängern gibt es im Spiel übrigens viele kleine Rätsel, die oft simpel und einfache Suchaufträge sind, andere Rätsel lassen sich aber nur durch Trial and Error lösen. Die Plattform- und Puzzle-Passagen sollten das Spielerlebnis eigentlich auflockern, wirken aber leider oft fehl am Platz und in das Spiel gequetscht. Da sollte man sich lieber an die Abschnitte halten, bei denen man sich mit dem Enterhaken von Ast zu Ast hangelt, denn diese sind gut umgesetzt geworden.

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Fazit

Ein Reboot der Castlevania-Serie? Mission geglückt, denn hier ist wirklich nicht mehr viel vom Original drin. Das kann man positiv, aber auch negativ auslegen, man muss nur wissen, was man von dem Spiel erwartet.

Das solide und von anderen Spielen bekannte Gameplay macht durchaus Spaß, wird aber leider auch schnell eintönig. Trotz Kantenflimmern kann aber das Leveldesign begeistern, muss den ersten Platz in den Wertungskategorien aber an den grandiosen Soundtrack mit dem stimmigem Voice Acting abgeben.

Wer von Mittelalter-Fantasy mit christlichem Umfeld nicht genug hat und noch gutes ein Action-Adventure sucht, sollte hier zugreifen. Der große Umfang rechtfertigt den Kauf zusätzlich für alle Fans des Genres.


Bewertung

Pro

  • 20 Stunden Story
  • Grandioses Voice Acting

Contra

  • Leichtes Kantenflimmern
  • Stellenweise etwas zu eintönig

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8

4 Kommentare

Babyface Mi, 13.10.2010, 21:57 Uhr

Die Demo ist der Hammer und macht definitiv Lust auf mehr:-)
Was mich freut ist das der Meister des Metal gear mit gwirkt hat :-)

was ich mich nur frage ist...ist es geschnitten?Man liest soviel das es zwei Versionen geben soll.Wenn ja...wa ist den Cut?

grüssle

ninjuzu Mi, 13.10.2010, 14:43 Uhr

Top Game, das auch noch super umfangreich ist.

Turkishflavor Mi, 13.10.2010, 11:18 Uhr

das spiel ist absolut TOP ^^

oler Di, 12.10.2010, 14:57 Uhr

Danke für das Review :D Hat mich jetzt echt Schmackhaft gemacht =)