
Kombo Bombo
Wir bahnen uns also abwechselnd mit Bolt oder Penny unseren Weg, mit Sprüngen, Abseilakten, Kletterpartien, Kämpfen und ruhigen Schleichabschnitten, durch mehr als zwei Dutzend Level, wobei Bolt mehr die Kampfpassagen übernimmt, in welchen er seine Superkräfte (Superschläge, Laseraugen Spezialattacken) immer wieder einsetzen kann. Penny ist dagegen eher die intelligente Spielerin, die sich leise mit dem Scooterstab von Plattform zu Plattform bewegt, Alarmanlagen knackt und Bolt seine nächsten Ziele erklärt.
Die Levels zeigen sich Anfangs abwechslungsreich, werden aber von Mission zu Mission langweiliger und durch viel zu lange Kampfpassagen gestört. Hinter jeder Ecke lauert eine neue Horde von Carlitos Handlangern, die durch einfaches Button-Mashing ausgeschaltet werden müssen, dabei kann man mit der Y,B und X Taste verschiedene Komboangriffe ausführen. Umso mehr Angriffe in einer Kombo, umso schneller steigt der Energiebalken für die Superkräfte. Das ganze Knöpfchen-Hämmern stört das sonst gute Gameplay allerdings ziemlich. Dafür gibt es mehrere Minispiele zwischendurch und ein paar kniffelige Stellen, an denen auch der erwachsene Spieler nach 2-3 gescheiterten Versuchen seine Intelligenz und Schnelligkeit zeigen muss.
Ein kleiner weiterer Minuspunkt ist wieder einmal die Kameraführung. Wie so oft in Jump 'n' Run-Games kann man die Kamera nicht nachjustieren oder steuern, d.h. so kann der Sprung auf eine Plattform schon mal durch eine Kiste verdeckt werden oder der Charakter verschwindet für kurze Zeit komplett von der Bildfläche. Dieses altbekannte Problem ließe sich besser lösen und würde Bolt schon mal einen Hunde-Sprung vor die Konkurrenz setzen.
Grafik für alle Fälle
Grafisch kann Bolt: Ein Hund für alle Fälle gut überzeugen. Die Level, die von grünen Dschungelmissionen über eher triste Lagerhallen bis in die Antarktis führen, sind schön, bunt und detailreich gestaltet. Natürlich lässt sich das nicht mit Grafikwundern aus dem Shooterbereich vergleichen, da ein ganz eigener Comicstil die Levels beeinflusst, aber der ist prima gelungen. Auch die Charaktere wie Bolt, Penny und Carlito werden sauber und detailreich dargestellt und zeigen auch keine Schwächen in der Bewegung. Die Missionen sind durch schöne Sequenzen aneinander gereiht und auch Effekte wie Explosionen, Waffen und Angriffe der Gegner oder fliesendes Wasser sehen gut aus.
In den Kämpfen bekommen wir ein noch ganz anderes Detail zu sehen, die zerstörbare Umgebung. So kann man mit den Komboangriffen von Bolt und Pennys Scooterstab allerlei Gegenstände zerstören. Sei es eine Vase, Kiste oder ein Auto, fast alles zerspringt, explodiert oder dellt ein. Das bringt auch wieder ein ganz anderes Gefühl in die Kämpfe, so ist man hinter einer Holzkiste nicht mehr vor dem Helikopter sicher und man muss gut überlegen, wo man sich versteckt.
Fazit
Bolt macht vieles richtig, macht aber leider auch noch die alten Fehler. Die Story, die Kameraführung, der Sound und die Musik, hätten mehr Feinschliff benötigt und können nur teilweise überzeugen. Das Gameplay setzt auch keine neuen Standards, überzeugt aber durch das Altbewährte.
Klettern, von Plattform zu Plattform springen, PCs hacken, anschleichen und schlussendlich kämpfen, viel mehr muss man nicht machen. Doch das macht dennoch Spaß, auch wenn es am Ende den ein oder anderen Kampf gerne weniger geben könnte.
Für Kinder sicherlich ein Rundum-Sorglos-Spiel mit ordentlich Spielstoff und Missionen, welche durch die Minispiele noch ergänzt werden.
Für Erwachsene ist es eher nur ein kleines Spiel für zwischendurch, das mit der netten Grafik & dem ordentlichen Umfang punkten kann.
Bewertung
Pro
- Einfache Steuerung
- Witzige Superkräfte von Penny und Bolt
- Minispiele
- Großer Umfang
- Gute Grafik
Contra
- Sture Kameraführung
- Schwach erzählte Story
- Zu viele Kämpfe
- Keine Minispiel Leaderboards
- Lahme Musik
2 Kommentare
VFF GIZM0 Mo, 26.01.2009, 19:20 Uhr
Also den Film habe ich noch nicht gesehen, aber die Grafik finden wir (Meine Tochter und Ich) sehr schön, die Bewegungen völlig flüssig, witzig gemacht ist das Spiel noch dazu. Einzig die Kamerasteuerung (automatisch durch das Spiel) ist wieder etwas gewöhnungsbedürftig weil man sich nicht mehr frei Umsehen kann!
XBU Dirty Mi, 21.01.2009, 14:02 Uhr
Schade, dass Filmumsetzungen kaum umfassend überzeugen können und meist die Story schwächelt...