Review zu Blazing Angels: Squadrons of WWII

Gibt es etwas schöneres, als völlig losgelöst 3000 Meter über Paris zu fliegen und dabei den Eiffelturm oder den Triumphbogen aus unbekannter Perspektive zu bestaunen? Eigentlich nicht... es sei denn man besitzt eine Xbox 360 und kann dabei den Himmel über der Stadt der Liebe von Nazi-Jägern säubern! Alles was man neben der besagten Wunderkonsole noch braucht ist ,,Blazing Angels: Squadrons of WWII" - die neueste WW2-Luftkampfaction von Ubisoft!

Im Tiefflug mit der Spitfire über die Dächer von Paris zu rasen, während man einer Formation Me109 mehrere Salven aus seiner Bordkanone verpasst, und das ganze gegenüber ernsthaften Flugsimulationen sogar recht locker vom Joypad geht, erwärmt das Herz des Freizeitpiloten vorm Bildschirm. Nun noch eine Fassrolle durch die Beine des Eiffelturms... so erhält der Abschuss noch gleich eine künstlerisch wertvolle Note.

Genügend Zeit, die detaillierte Stadtansicht zu genießen, bleibt nicht. Originalgetreu nachgebildete Sehenswürdigkeiten der Metropolen London, Paris und Berlin erscheinen in bisher ungesehener Qualität und sind für bösartige Kulturbanausen sowie Hasser von Städtereisen alle zerstörbar! Neben diesen Metropolen führt die Kampagne zu 15 weiteren Schauplätzen des 2.Weltkriegs wie Pearl Harbor, die Normandie und Nordafrika.

Blazing Angels mixt realistische Grafik mit einem Arcade-Flugverhalten in der Third-Person Ansicht, das vom Spieler vor allem Reaktionsvermögen und navigieren im dreidimensionalen Raum erfordert. Man braucht nicht etwa Jahre harten Trainings und genügend Ausdauer, um sich durch dicke Bedienungsanleitungen zu wälzen, nein, eine 15minütige Trainingseinheit unter Anleitung eines sprücheklopfenden Co-Piloten genügt, um sich danach erfolgreich in den virtuellen Luftkrieg zu stürzen.

Der linke Stick lenkt, der rechte Stick beschleunigt und bremst. Per LB-Button wird das Fahrwerk ein- und ausgefahren, was trickreiche Piloten dazu nutzen können, in der Luft eine Vollbremsung hinzulegen. Mit RT werden die Bordkanonen ausgelöst und mit einem Klick auf den rechten Analogstick mitgeführte Bomben, Torpedos oder auch Flugblätter abgeworfen. Mit dem digitalen Steuerkreuz befehligt man die Flügelmänner, deren Anzahl im Laufe der Kampagne auf 3 ansteigt. Jeder von ihnen hat verschiedene Spezialfähigkeiten, wie etwa das Reparieren in der Luft oder sich als Beutevogel vor die gegnerischen Maschinen zu manövrieren. Um in hitzigen Luftkämpfen die Übersicht zu behalten, drückt man LT und das aktuelle Ziel wird fixiert. Dies kann ein feindliches Flugzeug oder ein wichtiges Bodenziel sein. Die Kamera dreht sich um das Flugzeug des Spielers in Blickrichtung mit und lässt man LT wieder los, schnellt die Kamera wieder hinter das eigene Flugzeug. Ein großer Minuspunkt ist allerdings die fehlende Möglichkeit, die Luftkämpfe aus dem Cockpit zu erleben - diese Perspektive wird vom Spiel leider nicht angeboten.