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,,Bloß einfach halten!"

... das dachten sich wohl die Entwickler. Denn komplexe Strukturen im Gameplay sucht man vergeblich. Das bereits beschriebene, einfache Kampfsystem findet in der Einzelspielerstory etwas Abwechslung mit ein paar anderen Gameplay-Elementen, die aber weder wirklich neu, noch sonderlich spannend sind. Am spannendsten ist die Möglichkeit, die Zeit zurückspulen zu lassen. Sie erlaubt es euch Klone von euch selbst zu erschaffen und so zähen Gegnern beizukommen (schießt auf den Gegner, spult die Zeit zurück und seht, wie euer Klon auf den Gegner schießt - ballert nun selber auch noch drauf und ihr seid schon zu zweit). Dies ist auch das Feature, das eigentlich prinzipiell alle Rätsel in der Story dominiert. Stellt euch auf einen Schalter, dreht die Zeit zurück und stellt euch dann auf einen zweiten Schalter um gleichzeitig beide zu aktivieren.

Leider wird dieses Feature nicht angehend ausgenutzt. Im Kampf ist es ganz cool, aber bezüglich der Rätsel hätte noch deutlich mehr drin sein können. Ein anderes Gameplay-Element sind ,,Chaos"-Monster, die erst wirklich sichtbar werden, wenn ihr eine Aura-ähnliche Halbkugel um euch drum beschwört und in dieser bleibt. Interessant; aber eher nervig als unterhaltsam.

Ganz einfach wird es dann, was die so genannten ,,Rollenspiel-Element" angeht (hier bewusst in Anführungszeichen gesetzt). Ihr könnt nicht aufleveln. Besiegte Gegner bringen zwar anscheinend (!) Erfahrung, aber dies ist nicht ersichtlich. Neue Moves lernt ihr durch Altare, denen ihr gezwungener Weise im Laufe der Story über den Weg lauft (hier gibt man anscheinend Erfahrung aus - aber eine Einsicht darüber, wie viel zur Verfügung steht und was, wie viel kostet, gibt es nicht?!). Aber es gibt noch zusätzlich verschiedene Accessoires zu finden, die eure Angriffskraft, eure Magie, Kopftreffer oder Ähnliches verstärken. Diese findet ihr in versteckten Truhen, welche mittels Kompass finden könnt: Diese sind meist gut versteckt, unsichtbar (Aura aktivieren...), enthalten aber nicht immer ein wertvolles Item. Seid vorgewarnt: Nicht, dass ihr euch eine halbe Stunde lang auf die Suche nach einer versteckten Truhe begebt, nur um ein nutzloses Schwert zu finden.

Langzeitspaß nicht gefunden...

Während ihr versucht, herauszufinden, wie der Boss nun zu besiegen ist, die Zeitrückspulfuntion mit der Chaosmagie verwechselt, eure Lebensanzeige immer weiter nach unten geht, kann es schon manchmal frustrierend werden. Besonders, wenn dann die Steuerung noch nicht richtig klappt. Könnte auch daran liegen, dass man sie nicht ändern kann (X- und Y-Achse der Kamera sind nicht einstellbar. Super... Wer hat sich DAS einfallen lassen?).  Verzweifelt versucht ihr, schnell noch euer Gesundheitspack (maximal 3) zu nehmen, bevor ihr sterbt und drückt so verzweifelt auf die nicht reagierende Taste, dass ihr mit Schrecken beobachtet, wie plötzlich zwei eurer wertvollen Packs aufgebraucht werden. Verdammt!

Was sorgt dann für Langezeitspaß? Nichts wirklich. Die Story an sich habt ihr in gut 6-8 Stunden durchgespielt. Danach könnt ihr das Ganze nochmal auf dem höheren Schwierigkeitsgrad versuchen. Aber ganz ehrlich: Wer will schon die gleichen monotonen Kämpfe nochmal durchmachen, nur viel länger und kräftezehrender?! Besonders nervig werden dann die kleinen Jump'n Run Einlagen, die Abwechslung in der Story bringen sollen, aber eigentlich nur aufhalten und uns hungrig auf die nächsten Gegner machen.

Dafür gibt es einen kleinen Multiplayer. Allerdings hat man mal wieder auf einen Spielmodus mit geteiltem Bildschirm verzichtet. Und die beiden Xbox Live Mehrspieler-Modi sind eigentlich auch nicht der Rede wert. Der eine Modus geht miteinander, der andere gegeneinander. Beides ohne Zeitmanipulationsfeature - reiner, eintöniger Kampf, der kurzweilig begeistern kann. Aber durch die ungenaue Steuerung macht das Spiel eigentlich nur ab und zu im Einzelspieler Spaß - beim mehreren Spielern greift man besser zu anderen Titeln. Meine Empfehlung an die Entwickler: Lieber auf einen mauen Mehrspielermodus verzichten um noch etwas mehr in den Singleplayer reinzustecken.

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Fazit

Mit Blades of Time habt ihr ein Durchschnitts-Actionspiel, nicht mehr und nicht weniger. Teilweise kann das Hack'n Slay Spaß machen und die wenigen Kombi gepaart mit Magie und einer coolen Zeitrückspulfunktion sorgen für helle Momente.

Dann aber fühlt man schnell, dass das Spiel unwichtig, die Geschichte uninteressant und das Gameplay zu monoton ist, als dass es irgendwie heraussticht. Für einen Vollpreistitel bekommt ihr hier zu wenig, das ist klar. Für ein Hack'n Slash für zwischendurch aber vielleicht genau das Richtige.

Wenn die Temperaturen draußen vielleicht mal wieder niedrig sind und ihr alles andere schon durchgespielt habt, könnt ihr Blades of Time einlegen. Ihr werdet kurzzeitig Spaß haben - aber auch nur kurzzeitig. Für mehr bietet das Spiel in technischer Hinsicht, in punkto Gameplay, Story und Spielprinzip einfach zu wenig.


Bewertung

Pro

  • Gameplay leicht zu verstehen
  • Schönes Charakterdesign
  • Teils gute Action

Contra

  • Kämpfe zu monoton, wiederholend
  • Technisch altbacken
  • Einsatz von Schusswaffen mindert Spaß am Nahkampf

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
7

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