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Der geistige Nachfahre des Hack'n Slays ,,X-Blades" hat es nun in die Regale geschafft. Ohne großartige Werbung, aber mit subtilen Hinweisen, will das Spiel mit ein paar coolen Features und klassischer Haudrauf-Action die Xbox 360 Spieler für sich gewinnen. Wir haben das Spiel aus dem Hause Konami getestet und berichten euch in unserem Review über seinen vermeintlichen Erfolg.

Hacken, angreifen, schießen - verteidigen?

Das Kern-Gameplay von Blades of Time ist simpel, sogar noch simpler als sein indirekter Vorgänger. Ihr kämpft mit X und Y - es gibt circa 5-6 verschiedene Kombos. Mehr werdet ihr im Laufe eures Spiels auch nicht dazu erlernen. Mit X und Y greift ihr die meisten Gegner an und hackt euch durch sie durch. Klassisches Spielmanöver - so weit so gut. Dann gibt es noch Magieattacken, die ihr nach und nach lernt (in dem ihr sie an ,,Altaren" wählt). Dann könnt ihr verheerende Feuer- Eis- oder Schwere Attacken vollführen, die euren Feinden zusetzen. Die sieht gut aus, macht Spaß, ist effektiv - aber wenig abwechslungsreich. Hier gibt es auch nur eine an einer Hand abzählbare Menge an verschiedenen Attacken, dann hat's sich mit Abwechslung.

Es gibt aber noch eine Möglichkeit, anzugreifen. Euch stehen (im Laufe des Spiels) verschiedene Gewehre zur Verfügung, die einen Nahkampf ermöglichen. Wer jetzt denkt à la Devil May Cry oder Bayonetta stylische Kombos aus Nahkampf und Schusswaffe hinzulegen, der irrt. Der Fernkampf (der definitiv die einfachste Angriffsmethode für die meisten Widersacher ist) sorgt sogar dafür, dass ihr immer weniger coole Schwertattacken hinlegt, sondern euch immer mehr an den Rand des Spielgeschehens verschanzt und die Gegner aus der Distanz tötet. Das funktioniert nämlich sehr gut und ist ein bewährtes Mittel, um den Schwierigkeitsgrad ,,Schwer" zu schaffen. Allerdings ist das sehr eintönig...

Ach so, ja - und verteidigen? Tja, das gibt's in Blades of Time nicht. Wahre Männer... ähem... oder sexy Frauen... brauchen keine Verteidigung. Angreifen was das Zeug hält! Später könnt ihr lediglich verschiedene Angriffe kontern (RB im richtigen Moment drücken), aber wirklich blocken oder sonst wie verteidigen geht nicht.

Mit großer Macht, kommt großes Klischee

Ein Blick auf die Story: Ein einziges Klischee. Bzw., nicht unbedingt Klischee, sondern eher Alltagskost, Einheitsbrei, 0815. Wobei auch nicht viel erklärt wird. Als Schatzsucher macht sich die sexy Heldin Ayumi auf den Weg in Tempel und alte verborgene, mystische Städte, um geheime Kräfte und schreckliche Monster zu finden (kommt irgendwie bekannt vor).

Was genau ihr in ,,Drachenland" macht, ist nicht ganz klar, ist aber auch nicht so wichtig. Eine alte Zivilisation, Menschen die euch den Weg versperren und große Bossgegner warten, von euch zu Asche verwandelt zu werden.

Wenn man sich das Spiel so anschaut, gibt es, zumindest auf den ersten Blick, grafisch ein wenig etwas her. Die Umgebungen sind nett und besonders die Charaktere sind anschaulich. Sowohl Ayumi als auch ihre Widersacher (besonders Bossgegner) profitieren von einem einzigartigen Design und viel Liebe zum Detail - wobei ihre Feinde eigentlich immer hässlich aussehen. ;)

Doch kratzt man ein wenig unter der Oberfläche, merkt man schnell, dass es auch hier wieder an Abwechslung fehlt. Schnell sieht man monotonem Gameplay und Leveldesign ins Auge. Hier 4 Gegner getötet und weitergelaufen. In einem fast gleichen Areal die gleichen Feinde nochmal umgebracht und weiter. Das Spiel dreht sich im Kreis und ist auch von den grafischen Details bezüglich Umgebung, Flüssigkeitsdesign (Magma, Wasser...) und Polygonreichtum her bei weitem nicht mehr auf aktuellem Stand. Wenn man sich zum x-ten Mal an der gleichen Koralle festhält und zum x-ten Mal am gleichen Baum, dem gleichen Tor und dem gleichen Hebel vorbeigerannt ist, ist man ein wenig enttäuscht.

So wie von der deutschen Synchronisation, die zwar vorhanden ist, aber sehr lustlos klingt. Ohne Emotionen werden die Seiten vom Script abgelesen. Die englische Synchronisation ist da ein wenig besser (schönes britisches Englisch), allerdings da herrscht eine gewisse Monotonie im Tonfall. Wenigstens die Musik stimmt einigermaßen und unterstreicht die teils spannende Atmosphäre.

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Fazit

Mit Blades of Time habt ihr ein Durchschnitts-Actionspiel, nicht mehr und nicht weniger. Teilweise kann das Hack'n Slay Spaß machen und die wenigen Kombi gepaart mit Magie und einer coolen Zeitrückspulfunktion sorgen für helle Momente.

Dann aber fühlt man schnell, dass das Spiel unwichtig, die Geschichte uninteressant und das Gameplay zu monoton ist, als dass es irgendwie heraussticht. Für einen Vollpreistitel bekommt ihr hier zu wenig, das ist klar. Für ein Hack'n Slash für zwischendurch aber vielleicht genau das Richtige.

Wenn die Temperaturen draußen vielleicht mal wieder niedrig sind und ihr alles andere schon durchgespielt habt, könnt ihr Blades of Time einlegen. Ihr werdet kurzzeitig Spaß haben - aber auch nur kurzzeitig. Für mehr bietet das Spiel in technischer Hinsicht, in punkto Gameplay, Story und Spielprinzip einfach zu wenig.


Bewertung

Pro

  • Gameplay leicht zu verstehen
  • Schönes Charakterdesign
  • Teils gute Action

Contra

  • Kämpfe zu monoton, wiederholend
  • Technisch altbacken
  • Einsatz von Schusswaffen mindert Spaß am Nahkampf

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
7

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