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Ein Oskar für die grafische Präsentation

Kaum habt ihr die Unterwasserwelt von Rapture betreten, wird euch auffallen, dass Andrew Ryan bzw. das Entwicklerteam um 2k Boston sehr viel Wert auf eine detaillierte Gestaltung der Umgebung bei der Erschaffung von Rapture gelegt haben. Um die Unterwasserwelt ordentlich in Szene zu setzen, hat man hier auf die Qualitäten der Unreal Engine 3 gesetzt und der Retro-Optik den richtigen 60er Jahre Flair verpasst. Hier hat 2K Boston mit Sicherheit Gutes daran getan, nicht wie ursprünglich geplant auf eine verbesserte Unreal Engine 2 zu setzen. An allen Ecken und Enden werden euch grafische Highlights präsentiert, die sich im Gesamtbild perfekt zu einer atmosphärischen Umgebung zusammenfügen.

Hierbei macht es keinen Unterschied, ob ihr euch durch feuchte Grotten, ein stilvolles Theater oder einen kleinen Urwald kämpft. Grafisch passt in jeder Situation ein Detail zum anderen und so wird einem in jeder Situation eine bizarr-schöne, detaillierte Retro-Optik von Rapture präsentiert. Wassereffekte in Rapture werden überzeugend plastisch dargestellt und Leichen-Skulpturen sowie Splicer wirken durch eine perfekte Ausleuchtung und ein gekonntes Schattenspiel noch realistischer bzw. unheimlicher. Der Großteil Raptures Inneneinrichtung lässt sich physikalisch manipulieren und von dieser gibt es reichlich. Einziges Manko sind höchstens die gelegentlichen Slowdowns, die teilweise den Gesamteindruck ein wenig trüben. Schlussendlich reiht sich Bioshock grafisch ganz oben in den Rigen der Next-Generation Titel ein.


Soundkulisse zum Gruseln

In gleicher Qualität wie die grafische Präsentation zeigt sich Bioshock auch in Sachen Sound- und Geräuschkulisse. Neben einer generell guten Untermalung der Atmosphäre mittels Dolby Digital 5.1 trägt die Vielzahl an einzelnen Soundelementen zu einer eindeutig gruseligen Story bei. Aus jeder Ecke Raptures tönen beängstigende Geräusche, Splicer führen Selbstgespräche, Maschinen und Verkaufsautomaten rattern vor sich hin und Big Daddys lassen mit jedem Schritt nicht nur die Bassbox sondern auch das Gamepad vibrieren. Wer hier keine Gänsehaut bekommt, ist in der Tat schon extrem abgehärtet.

Waffenarsenal vs. Genmodifikation

So gut die grafische Präsentation, die Story und die Sounduntermalung auch sein mag...euren Weg durch Rapture müsst ihr euch dann doch noch selbst bahnen. Um die mutierten Kreaturen von Rapture endgültig ins Jenseits zu befördern, könnt ihr euch im Verlauf des Spiels aus einem stetig wachsenden Waffenarsenal bedienen. Wo ihr Anfangs wohl oder übel mit einer einfachen Rohrzange vorlieb nehmen müsst, stehen euch hinterher unter anderem auch eine Schrotflinte, Maschinengewehr und Granatwerfer zur Verfügung. Mit diesen doch durchschlagkräftigeren Schießprügeln könnt ihr euch die lästigen Splicer dann recht einfach vom Leib halten.

Adam und Eva

Viel interessanter jedoch als die wenig futuristisch gehaltenen Waffen im 60er Jahre Stil ist jedoch die Tatsache, dass ihr mit Hilfe des so genannten ADAM die Möglichkeit habt, eure eigene DNA zu modifizieren. Eine kleine Dosis ADAM wird euch ,,kostenfrei" in Form einer Spritze zu Beginn des Spiels zur Verfügung gestellt. Habt ihr euch diese unsanft in den Unterarm injiziert, könnt ihr mit Hilfe von Stromschlägen aus eurer linken Hand Gegner für kurze Zeit kampfunfähig machen und diese Zeit zu eurem Vorteil nutzen. Weiteres ADAM ist jedoch nicht ganz so leicht zu beschaffen. Die wohl kostbarste Substanz in Rapture wird von den ,,Little Sisters" gehütet.

Die Little Sister könnte man äußerlich fast als kleine, nette Mädchen betrachten, die jedoch alle ihren eigenen Bodyguard dabei haben. Die Big Daddys, oder von den Little Sisters liebevoll ,,Mr. Bubbles" genannt, müsst ihr erst aus dem Weg räumen, bevor ihr neues ADAM ernten könnt. Dieses ADAM benötigt ihr zwingend, um eure DNA weiter zu modifizieren, um so neue Fähigkeiten zu erlangen. Ihr könnt die süßen Kleinen zwar auch retten und habt damit eurem Gewissen nach evtl. eine ,,gute Tat" vollbracht, das ADAM-Konto wird in diesem Fall jedoch nur zur Hälfte gefüllt. Es bleibt also eure Entscheidung welches Schicksal den kleinen Schwestern widerfährt.

Durch die Modifizierung eurer DNA erlangt ihr zwar neue Plasmide, jedoch benötigen auch die Plasmide eine Art Treibstoff, um ihre Wirkung entfalten zu können. EVE heißt das Serum welches eurer DNA auf die Sprünge helfen wird. Teilweise werdet ihr EVE-Spritzen verstreut in der Welt von Rapture finden und wenn diese kostenfreien Ressourcen gerade mal nicht ausreichen, könnt ihr euch an einer Vielzahl von Verkaufsautomaten bedienen. Diese Automaten werden mit unterwegs gefundenen Dollarscheinen gefüttert und bieten euch neben neuem EVE unter anderem auch neue Medikits und diverse Munition für euer Waffenarsenal an. Weitere passive Fähigkeiten wie zum Beispiel Kampf- oder Technik-Tonika werden euch mit der Zeit resistenter gegen die stärker werdenden Gegner machen.


Game Over

So schnell nicht. Solltet ihr einmal einem Splicer, Big Daddy oder sonstigem Ungeziefer zum Opfer gefallen sein, braucht ihr euch keine Gedanken machen. Dank der Vielzahl an vorhandenen Vita-Chambern, einer Art Re-Spawn Punkt in Raputure, kann die Schlacht schnell wieder weitergehen, ohne lange Spielszenen ständig wiederholen zu müssen. Die Möglichkeit, an jedem Punkt den Spielstand frei speichern zu können, gibt einem auch mehr Freiraum für das ein oder andere Experiment. Lediglich die Tatsache, dass einmal gesäuberte Bereiche nicht zwangsweise auch sauber bleiben nervt gelegentlich, da auch die Splicer an einigen Stellen wieder zum Leben erwachen.

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Fazit

Den Entwicklern von 2k Boston ist mit Bioshock erstmalig eine sehr gute Kombination aus Ego-Shooter und Rollenspiel gelungen. Die brillante Optik trägt in Kombination mit der superben Sounduntermalung zu einem eindeutig gruseligen Unterwasser-Abenteuer bei.

Das abwechslungsreiche Gameplay mit Rollenspiel-Charakter und eine packende Story mit Tiefgang fesseln den Spielern durchschnittlich mindestens 20 Stunden an den Bildschirm.

Leider verfügt Bioshock über keinen Multiplayer-Teil, so dass ihr euch alleine auf die Suche nach Raptures Notausgang begeben müsst. Freunde von F.E.A.R. oder System Shock 2 sind mit diesem Titel bestens bedient, aber auch wenn man nicht der klassische Shooter-Gamer ist, sollte man sich Bioshock einmal näher anschauen.

XBoxUser Special Award für die gelungene Kombination aus Shooter & Rollenspiel!


Bewertung

Pro

  • Packende Atmosphäre
  • Abwechslungsreiches Gameplay
  • Tolle grafische Leistung

Contra

  • Kein Multiplayer

Grafik 10 von 10
10/10
Sound 10 von 10
10/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award

46 Kommentare

XBU Philippe Mi, 14.01.2009, 15:28 Uhr

Nunja, klar. Aber jetzt nach weiterem Spielen ist mir noch etwas negativ an der Grafik aufgefallen: Alles spielt im Innern der Kuppeln, also in mechanischen Räumen. Dort sieht alles relativ gleich aus. Allerdings lobe ich die verschiedenen Farben, die es dennoch gibt (Verbündete Big Daddys oder Sicherheitsapparate scheinen grün, sonst rot, es gibt Eis, Dschungel usw... gut gemacht).

Von der Story während des Spielens ist Bioshock meiner Meinung nach auch ganz oben. Besonders die gefundenen Tagebücher sind interessant. Wie treffend im Review gesagt; man könnte daraus einen guten Roman verfassen. Würde ich sofort kaufen.

Phil1994 Mi, 14.01.2009, 15:07 Uhr

Ja man muss ja auch nicht immer auf die Grafik achten hauptsache Spielspaß aber wir Xbox 360 Gamer sind zu verwöhnt habe ich recht ;)

XBU Bautze Mi, 14.01.2009, 14:59 Uhr

Ich fand AC eigentlich recht gut. Nur, wie erwähnt, sind die Missionen sehr eintünig und das Kämpfen wurde auch ziemlich langweilig.

Aber back to topic.
Bioshock sieht schon so von der Grafik gut aus.
Die Atmo ist schon gut, auch in der Demo. Werde es mir wahrscheinlich holen. Wollte es mir eigentlich nach Fallout 3 holen, aber die Grafik gefällt mir überhaupt nicht

Phil1994 Mi, 14.01.2009, 14:50 Uhr

Bioshock ist besser :D

XBU Dirty Mi, 14.01.2009, 12:25 Uhr

Peacemaker schrieb:
Naja die Story mit dem Animus und dem offenen Ende war doch super! :smt118 Bloß die sich ständig wiederholenden Missionen haben genervt... Aber die Grafik haut mich heute auch noch um, kann mit den Top Titeln von jetzt mithalten find ich... :)

MfG

Weiß ich nicht...hab es nach 160 GS in die Tonne gekloppt

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