Review zu Beowulf

Gameplay in der Junior-Tüte

Während die reisserische Aufmachung der Verpackung noch Marketingsprüche über das Gameplay zum besten gibt wie:

• Erweitere deine Armee: Bis zu 12 Untergebene begleiten Beowulf und unterstützen ihn im Kampf gegen wilde Bestien und Monsterhorden.
• Mächtige Angriffe: Beowulf verfügt über machtvolle Attacken und kann Spezialwaffen wie massive Pfeiler im Kampf einsetzen.
• Befehlshaber: Der Spieler gibt Befehle, besetzt die Positionen seiner Armee und wählt die richtigen Waffen aus, um im Kampf gegen den Feind bestehen zu können.
• Verbesserte Fähigkeiten: Je nach Benutzung erhöhen sich die Fähigkeiten von Beowulf automatisch. Kombinationen oder Angriffe parieren - setzt der Spieler seine Fähigkeiten gekonnt ein, wird Beowulf mächtiger als zuvor.

Sieht die Realität leider ganz anders und passend zur Vorlage des Szenarios einfach nur finster aus. So beschränkt sich das Spiel innerhalb der gut 4 Stunden Spieldauer auf pures und hohles Buttonsmashing für die Hack´n Slay Szenen und verknüpft weitere Sequenzen wie Endgegnerkämpfe oder die Motivation des Teams mit sinn- und einfallslosen Quicktim-Events. Der Einsatz eurer Untergebenen wird dem Spieler immer wieder aufgezwungen. Zum einen, da sie für euch Tore öffnen müssen oder sie ohne Kommandos gerne auch mal sinnlos in der Gegend herumrennen und mehr im Weg stehen, als sinnvoll im Kampf zu unterstützen. Wer seine Kämpfe schnell und effizient erledigen will, der schaltet in den sogenannten Wut Modus und erledgt die Sache selbst. Hinderlich wirkt dabei das Waffensystem, denn eure Waffen verlieren bereits nach einigen Schlägen und erfolgreichen Angriffen ihre Wirkung, indem sie einfach kaputt gehen. Wofür das gut ist? - Keine Ahnung!

Grafik in der Senior Tüte

Nachdem der Spieler nun über die doch eher bescheidenen Gameplayfähigkeiten hinweg gekommen ist, erhofft man sich zumindest zu einem Vollpreistitel eine adäquate Grafik. Auch hier haben die Marketingstrategen die passende Antwort parat, denn:

• Spektakuläre Grafik: Die mystische Welt von Beowulf wird im Spiel neues Leben eingehaucht. Dank der nächsten Stufe der ausgezeichneten YETI Technologie, die bereits in Tom Clancy's Ghost Recon Advanced Warfighter® und Tom Clancy's Ghost Recon Advanced Warfighter® 2 zum Einsatz kam, bietet Beowulf(TM) dem Spieler eine unerreichte visuelle Erfahrung.

Ok, die Gene lassen also zumindest die Hoffnung aufkeimen, mehr aber leider auch nicht. Denn auch wenn die Engine durchaus zu atemberaubenden Dingen in der Lage ist, setzen die Entwickler diese nur seltenst ein. Wer genau hinsieht, wird einige wenige tolle Effekte erkennen, darüberhinaus ist die Präsentation jedoch wirklich Alltagskost. Schade, denn die Charaktermodelle wurden zumindest in den Spielsequenzen recht ansehnlich modelliert und an einigen Stellen auch in Szene gesetzt.

So z.B., wenn man einen Gegner gepackt und zu Boden geworfen hat, denn dann ist es möglich, durch beherztes Buttonsmashing auch gerne einzelne Gliedmasse "manuell" aus dem Körper zu reissen. Geziert werden diese Szenen mit reichlich Blut. Hier hat man im Gegensatz zur deutschen Conan Version zumindest nicht gegeizt und die USK18 Freigabe kam nicht von ungefähr.