Review zu Battlefield 2: Modern Combat

Dramatische Kämpfe im Battlefield Universum, In-Game Clan Unterstützung, Multiplayer-Spielspaß pur und vieles mehr steckt im Xbox 360-Spiel Battlefield 2: Modern Combat. Was noch alles drin ist, lest ihr in unserem Review.

Action-Feuerwerk

"Im Schutz der unbarmherzigen, arabischen Sonne, rückt der kleine Nato Truppenverband auf die letzte verbleibende Verteidigungsstellung der MEC zu. Ein Blick durch das Zielfernrohr bestätigt die Vermutung. Die letzte Bastion des Gegners ist gut verteidigt. Einige Panzer und taktisch klug plazierte MG's warten darauf, jeden gegnerischen Vorstoß im Keim zu ersticken. Während unsere Panzer von den Flanken her schnell vorrücken, wartet die Infanterie auf den angeforderten Artillerieschlag. Einen Augenblick später brennt die Luft. Die gegnerische Basis wird von massiven Einschlägen heimgesucht. Während die Truppenverbände der MEC panisch nach Schutz suchen, gibt unser Truppführer grünes Licht. Im Schutz des allgemeinen Durcheinanders stürmen wir, das Gewehr im Anschlag, auf die Flagge zu. Während der Counter langsam herunterzählt überschlagen sich die Ereignisse. Ein gegnerischer Kampfhelikopter wütet in den Reihen unserer Panzer, während wir mit einer Handvoll Kameraden versuchen, die Stellung zu halten. Genau in dem Moment, als es schon so scheint, als hätte sich das Schlachtenglück gewendet, gehört die Basis uns und die Schlacht ist entschieden. Unter dem Jubel der Soldaten hissen wir unsere Flagge".

So dramatisch spielen sich Kämpfe im Battlefield Universum. Im Gegensatz zum Erstling Battlefield 1942 und dem eigentlich nicht zur Serie gezählten Battlefield Vietnam, spielt Battlefield 2 Modern Combat in der nahen Zukunft. Im Krieg um die letzten Ölreserven, schließt sich der Spieler entweder den Vereinigten Staaten, der Europäischen Union oder den Schurkenstaaten China bzw. der zentral asiatischen Koalition an.

Mit der Portierung der hauseigenen Online Shooter Referenz auf die Xbox 360, verspricht EA ein Action Feuerwerk der Superlative. Die Battlefield Reihe gilt als Beispiel für den rasanten Aufstieg des Online Gamings. Als im September 2002 Battlefield 1942 wie eine Bombe einschlug, unterstützten Online Shooter maximal 16 Spieler gleichzeitig. Battlefield 1942 unterstützte nicht nur bis zu 64 Spieler pro Karte, sondern bot neben einem großen Waffenarsenal auch noch einen gigantischen Fuhrpark, aktiv steuerbarer Gefährte. Fortan bekriegte sich die Jugend per Panzer, Flugzeug oder Schiff, auf den Schlachtfeldern des zweiten Weltkriegs. Während der erste Teil PC Spielern vorbehalten blieb, setzte EA den zweiten Teil auf Xbox und PS2 um. Gut ein halbes Jahr nach dem Xbox 360 Launch bläst EA nun auch auf Microsofts Next Generation Konsole zum Großangriff.

Schwierigkeit steigt

Battlefield 2 Modern Combat möchte mehr Weiterentwicklung als Umsetzung sein. Schon der erste Eindruck vermittelt Gegenteiliges. In der Praxis fällt sogar so mancher Rückschritt auf. So gibt es beispielsweise keinerlei Möglichkeiten, die Steuerung frei zu konfigurieren. Linkshänder schauen, wie beim Genreprimus GRAW, in die Röhre. Auch Rechtshänder werden mit der eigenwilligen Steuerung einige Frustmomente erleben. Gerade bei einem potenziellen Hit wie Battlefield 2 MC sollten derlei Probleme nicht vorhanden sein.

Die schon in der Xbox Version enthaltene Einzelspielerkampagne, hat deutlich an Schwierigkeit zugenommen. EA geht damit einen etwas zweifelhaften Weg. So sollte die Einzelspielerkampagne eigentlich als eine Art Einstieg in die Battlefield Welt dienen, dank des frustgeladenen Schwierigkeitsgrades scheitern Anfänger aber bereits kurz nach den ersten Missionen. Wie bereits in der Xbox Version bietet die Kampagne nur mittelmäßige Shooterkost. Der Spieler schlüpft darin abwechselnd in die Rolle eines Soldaten, der vier verschiedenen Fraktionen. Als wirklich einzigartiges Feature erweist sich nur die Möglichkeit, auf Knopfdruck zwischen sämtlichen, der eigenen Mannen wechseln zu können. Dies ist vor allem dann nötig, wenn die KI wieder einmal aussetzt und der halbe Verband als Kanonenfutter zu enden droht. Genau darin liegt das eigentliche Problem des Single Player Modus: Während die Gegner KI sehr gut funktioniert, sind die eigenen Mannen nicht mehr als Schießbudenfiguren. All zu oft ist man nach der ersten Hälfte des Levels allein unterwegs.

Die Missionsziele reichen dabei von einfachem Search and Destroy, über Snipereinlagen bis zu nächtlichen Fallschirmabsprüngen. Ein ,,Mittendringefühl" wie bei GRAW oder Call of Duty 2 kommt dabei aber nie auf. Einzig und allein die Möglichkeit, so ziemlich jedes Gefährt auch selbst fahren zu können, sorgt für Kurzweil. Dies ist mittlerweile aber kein Kaufgrund mehr. So fristet die Einzelspielerkampagne weiterhin ein Schattendasein.