Review zu Battlefield 2: Modern Combat

Herausforderungen im Einzelspieler

Die einzige Neuerung im Einzelspielermodus stellen die so gennanten ,,Challenges" da. Hier gilt es Aufgaben zu bestehen, wie eine gewisse Strecke mit dem Panzer zurückzulegen, eine Horde Gegner mit nur einem Magazin niederzustrecken oder mehrere Kopfschüsse hintereinander zu landen. Diese Aufgaben sorgen für reichlich Gamescore Punkte, sind aber schon nach kurzer Zeit alle bewältigt.

Das eigentliche Herzstück von Battlefield 2 Modern Combat ist und bleibt der Multiplayermodus. Auch hier sucht man nennenswerte Neuerungen gegenüber der Xbox Version mit der Lupe. Die vier Parteien USA, Europäische Union, die zentral asiatische Koalition und China unterscheiden sich spielerisch wieder nur minimal. Grafisch unterscheiden sich die Gefährte und Waffen aber deutlich und sind meist den realen Vorbildern originalgetreu nachempfunden. Die ingame Clan Unterstützung wurde leicht überarbeitet und bietet angehenden Clans eine wertvolle Unterstützung bei der Organisation der Matches.

Das altbewährte Spielprinzip macht immer noch einen Heidenspaß. Auf jeder der 16  Maps befindet sich eine feste Anzahl Flaggen, welche es zu erobern gilt. Während es bei den meisten Shootern Punkte für Abschüsse gibt, zählt Battlefield quasi rückwärts. Beide Kriegsparteien starten mit einer vorher festgelegten Anzahl an sogenannten Tickets (Punkte). Sind diese verbraucht, endet das Match mit einer Niederlage für die jeweilige Partei. Für jeden Abschuss, wird der gegnerischen Partei ein Ticket abgezogen. Auch die Eroberung der Flaggen kostet den Gegner Tickets - solange eine Partei die Mehrheit aller Flaggen hält, werden dem Gegner stetig Tickets abgezogen. Wer gewinnen will, muss also auf der einen Seite dafür sorgen, dass die eigenen Flaggen gut verteidigt werden und auf der anderen Seite jede Möglichkeit nutzen, die Flaggen des Gegners zu erobern. Für jede Map, deren Settings von Wüste bis Winterlandschaft reichen,  ist hierbei eine andere Vorgehensweise nötig. Bei ,,Bridgetofar" beispielsweise, ist eine direkte Konfrontation schon von vorne herein abzusehen, da die entscheidende Flagge mitten auf einer Brücke steht, welche die beiden gegnerischen Basen miteinander verbindet.

Soldat ist nicht gleich Soldat

Wie schon in der Xbox Version, kann der Spieler zwischen 5 gut ausbalancierten Soldatenklassen wählen. Der Sturmsoldat ist der Mann fürs Grobe. Mit seinem, im Gewehr integrieten, Granatwerfer deckt er weite Teile der gegnerischen Stellungen mit Feuer ein. Der Scharfschütze geht dagegen dezenter vor und erledigt seine Gegner auf große Distanz. Als Experte für Sabotageakte ist der Special Ops Soldat bekannt - Dank schallgedämfter Maschinenpistole und fernzündbarem C4. Der Pionier ist der Sargnagel eines jeden gegnerischen Panzerfahrers. Außer den obligatorischen Minen, trägt er auch noch einen Lötkolben mit sich, mit dem er die Fahrzeuge der eigenen Mannen reparieren kann. Der letzte im Bunde ist der Versorgungssoldat. Mit seinen Medikits heilt er Verbündete, wenn er nicht gerade mit seinem MG Feuerschutz gibt.

Sollte trotz der vielen Fahrzeuge, Maps und Waffen doch einmal Langeweile aufkommen, so bietet Battlefield 2 Modern Combat mit integrierten Ranglisten auch dauerhaft Motivation. Die Fortschritte des einzelnen Spielers sind dabei anhand seines militärischen Ranges zu erkennen. Für besondere Verdienste (z.B. 5 Gegner mit nur einem Waffenmagazin niederstrecken) warten zusätzliche Medallien darauf ergattert zu werden, für die es jeweils mehr oder weniger viele Gamescore Punkte gibt.

Während die Online Performance von Battlefield 2 Modern Combat angenehm lagfrei ist, sorgen die langen Ladezeiten der Maps für unruhige Hände. Denn wer einmal im Spiel drin ist und miterlebt hat, wie spannend sich die Gefechte um Flaggenpunkte spielen, möchte am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Leider kam es während der Testphase immer wieder zu vereinzelten Abbrüchen, auf Grund von Serverproblemen. Hier wäre ein Patch angebracht - am besten inklusive verbessertem Anti Aliasing und konfigurierbarer Steuerung.

In Deckung gehen

Wer die Xbox Version kennt, hat schnell das Gefühl, eine Konvertierung für den vollen Preis erworben zu haben. Allein die überarbeitete Grafikengine sorgt für Neuerungen. Dabei macht die  Grafik teilweise einen recht durchwachsenen Eindruck. Antialiasing ist kaum oder fehlerhaft zu erkennen. Gerade in den Wüstenmaps nervt das ungemein. Hier wäre mehr drin gewesen. Die Rechenpower der Xbox360 hätte noch für so manches Schmankerl ausgereicht. Dagegen sehen die Sonnenreflexionen wunderschön aus und die Weitsicht präsentiert sich, wie schon von anderen Xbox360 Titeln gewohnt, als überragend. Gerade Sniper oder Helikopterpiloten werden ein stilles Dankesgebet an die Entwickler von DICE schicken. Explosionen sind nicht nur grandios anzusehen, sie wirbeln die Gegnerschaft dank Ragdoll Technik auch physikalisch korrekt durch die Luft. Den Texturen merkt man die höhere HD Auflösung deutlich an. Hierbei sei auch erwähnt, dass Battlefield 2 Modern Combat auf normalen PAL Fernsehgeräten nur bedingt spielbar ist. Allzu oft verschwimmt auf der niedrigen PAL Auflösung die Gegnerschaft mit der Spielewelt.

Der 5.1 Dolby Digital Sound liefert ein beeindruckendes Klangbild an den heimischen Dekoder. Man ist schon fast dabei, den Kopf einzuziehen, wenn Hubschrauber im Spiel über einen hinweg donnern und ihre tödlichen Raketensalven abfeuern. Gerade auf vollen Servern entsteht, zumindest teilweise, eine Atmosphäre wie man sie von diversen Ego Shootern her kennt. Die militärischen Statusmeldungen, die den Spieler per Funk überfluten, lassen sich glücklicherweise bei Bedarf abstellen - Spätestens nach den den ersten paar Runden nerven diese bereits.