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Endgegner besiegt man nur mit der richtigen Technik

Einen festen Platz in Batmans Welt haben natürlich die Bösewichte. Genau diese bekommen auch hier ihren Platz als Endgegner. Ebenso, wie die Rätsel sind die Endgegner eine nette Abwechslung, denn hier kommt ihr nie mit einfachen Schlägen weiter. Ihr braucht meist eine Taktik und müsst das Muster der Gegner durchschauen, hierfür ist oft die Kombination eurer Fähigkeiten und Gadgets nötig. Leider ist aber nicht alles positiv an diesen Kämpfen, einige davon sind zäh und ziehen sich in die Länge, hier wären Checkpoints im Kampf selbst angebracht. So ist z.B. Deathstroke sehr früh im Spiel ein nerviger Gegner, bei dem präzises Timing nötig ist und der Kampf somit doch lange dauert. Verliert ihr zwei oder drei Mal kurz vor dem Ende gegen Deathstroke, geht des immer wieder komplett von vorne los, das ist leider bei mehreren Gegnern so und drückt den Spaß an einigen stellen. Insgesamt ist das aber bei der Minderheit der Kämpfe der Fall.

Nicht nur die Technik von Batman entscheidet über Sieg oder Niederlage, sondern auch die technische Leistung des Games selbst. Generell bewegt sich der Titel auf ähnlich hohem Niveau, wie die Vorgänger. Batman selbst sieht düster und bedrohlich aus, sein Anzug ist von Kämpfen gezeichnet, mit Kratzer auf dem Panzer und löchern im Cape. Alle in allem ist der Stil ein düsterer und ernster, was dem Titel gut steht und die eigentliche Batman Atmosphäre der Comics sehr gut einfängt. Dennoch sehe ich hier wenig Weiterentwicklung zum Vorgänger. Probleme machen auch einige doch matschige Texturen. Den Boden in vielen Arealen, so wie die Wände eines Lüftungsschachtes, sollte man sich nicht näher anschauen, da sehen die Figuren einfach um Längen besser und weniger matschig aus.

Darüber hinaus ist die Stadt zwar nett anzusehen, lädt aber kaum dazu ein, genauer erforscht zu werden. Klar soll es eine trostlose Metropole in der Winterzeit sein und das funktioniert auch, leider auch ein Stück zu gut. Alles is grau in grau und ein Gebäude gleicht dem anderen. Tatsächlich heben sich nur storyrelevante Architekturen von dem Rest ab. Abseits von Punkten, die für Missionen gesetzt sind, motiviert den Spieler nichts, die Stadt zu erkunden. Hier hätte man doch eine etwas erforschenswertere Umgebung kreieren können.

Um zu guter Letzt etwas eindeutig Positives an der Technik zu finden, widmen wir uns dem Ton. Stimmige Musik untermalt die trostlose Welt perfekt. Doch, was wirklich gut geworden ist, ist die Synchronisation. Auf DVD zwei befinden sich Sprachpakete für diverse Sprachen, da meine Begabung mehr in der deutschen und englischen Sprache liegen als beispielsweise im italienischen Wort, habe ich das Spiel auf eben diesen zwei Sprachen gespielt. Hier muss man sagen, gibt es erstaunlich wenig Qualitätsunterschied. Natürlich ist der O-Ton die beste Wahl, weil das Spiel eben an diesen Ton angepasst ist oder viel mehr der Ton an das Spiel. Jedoch liefert auch die deutsche Sprachausgabe ein gutes Klangbild ab. Hier kommt es dem Titel vor allem zu gute, dass viele Sprecher zu hören sind, die man aus synchronisierten Hollywood Filmen kennt. Unter anderem haben wir David Nathan (spricht sonst Johny Depp) und Tobias Kluckert (spricht sonst Seth Rogen) als Sprecher, genau diese und viele andere machen das Spiel auch auf der deutschen Sprache zu einem Genuss.

Einmal böse sein

Eine wirkliche Neuerung bietet der Multiplayer von Arkham Origins. In diesem Modus geht es darum, als Helden (Batman und Robin) gegen die Handlanger von Joker und Bane anzutreten. Hierbei geht es zum einen darum, Terminals zu sichern, eben ein klassisches Domination / Conquest Ziel, zum anderen sollen die Teams sich gegenseitig einschüchtern. Dazu bekämpf ihr fleißig Gegner, damit eurer Charakter immer gefürchteter wird, sterbt ihr selbst, fangt ihr wieder bei null an. Im Prinzip geht es hier um ein erweitertes Team Deathmatch. Klar sind Batman und Robin den Gegnern mit ihren Gewehren zwar unterlegen, dafür gibt es aber einen besonderen Clou. Haben die Ganoven den Helden genügend eingeschenkt, so können auch Bane und der Joker kurzzeitig zur Hilfe kommen.

Wie es sich momentan für ein Multiplayer Titel gehört, kommt auch Arkham Origins mit Rang- und Itemsystem. Levelt ihr auf, könnt ihr nicht nur neue Outfits bekommen, sondern auch bessere Waffen, Skills und Attribute. Zusätzlich habt ihr noch einige Boost-Slots, hier könnt ihr - je nach eurem Spielstil- die Offensive erhöhen, die Verteidigung aber auch z.B. den Erfahrungsgewinn pro Runde. Hier wird die Brücke zwischen Single-und Multiplayer geschlagen; In der Kampagne erhaltet ihr für bestimmte Nebenquests Kisten (die sonst auch gekauft werden können) mit Boosts für den Multiplayer, wer also in der Story ordentlich Aufgaben gelöst hat, der startet schon bei Level eins mit guten Vorraussetzungen.

Der Multiplayer ist gut und spaßig, vielleicht sogar besser als ich erwartet hätte, jedoch behaupte ich, ist hier kein Online-Titel für die lange Dauer entstanden. Das sieht man schon daran, dass es aktuell kaum möglich ist, Gegner für ein Spiel zu finden.

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Fazit

Batman Arkham Origins macht alles, was die Vorgänger richtig gemacht haben auch richtig, jedoch auch vieles, was die anderen Teile falsch machten, erneut falsch. Zeitweilige Timing-Probleme bei den ohnehin zu dominanten und eintönigen Kämpfen drücken den Spaß doch immer mal wieder.

Insgesamt fehlt es dem Titel an Abwechslung und frischen Ideen, so ist es für Spieler, welche alle Teile komplett gespielt haben, schwierig etwas zu entdecken, was sie so noch nicht kennen. Die neuerdings vermehrt vorkommenden Detektiv-Missionen sind dagegen eine willkommene Abwechslung.

Während der Multiplayer nur gut aber dafür schnell vergessen ist, machen Ton und Story einiges hier. Eine düstere Stimmung mit ordentlichen Sprechern in deutscher und englischer Sprachausgabe können - zumindest phasenweise - über eine gewisse Stagnation in der Grafikabteilung hinwegsehen.

Insgesamt ist es aber, besonders wegen der wenigen Neuerungen über die Jahre, doch der bisher schwächste Teil der Serie.


Bewertung

Pro

  • Als Prequel liefert es Einblicke übe den Ursprung einiger Figuren...
  • Erneut viele Nebenmissionen
  • Erneut düstere und packende Story
  • Gute Synchronsprecher in wahlweise deutscher oder englischer Sprache

Contra

  • ...nimmt aber auch Spannung durch bereits bekannte Schicksale
  • Zu viele eintönige Kämpfe
  • Grafisch kaum eine Weiterentwicklung

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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